Romana Extra Band 8 (German Edition)
dass sie sagt, sie liebt ihn nicht mehr, oder hofft er, dass sie es noch tut? Vielleicht hilft dir das, den richtigen Ton zu treffen.“
Adam schloss die Augen. Seine Lippen bewegten sich lautlos.
Megan schwieg, sie wollte ihn nicht stören.
Eine Ewigkeit verging, bis Adam die Augen öffnete. Seine Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. „Lass es uns noch einmal versuchen.“
„Du kennst doch meinen Vater. Er glaubt, Frauen könnten nichts anderes als Shoppen und Sex. Er hat mich nie an geschäftlichen Dingen beteiligt. Weder auf juristischer noch auf irgendeiner anderen Ebene.“
Eine Sekunde verging. Und noch eine.
„Liebst du mich?“ Nun klang die Frage voller Hoffnung und gleichzeitig angstvoll.
„Natürlich liebe ich dich.“ Auch Megans Stimme klang anders – heiser, irgendwie unnatürlich.
„Beweis es.“
Der intensive Ausdruck von Hoffnung und Angst in Adams Blick hielt sie wie gebannt. Was sollte sie darauf antworten? Sie musste auf das Skript schauen, doch die Zeilen verschwammen vor ihren Augen
„Wenn du es nicht tust“, sagte er, „tue ich es.“
Adam beugte sich vor und küsste sie. Megan fühlte sich wie vom Blitz getroffen, wich aber nicht zurück.
Sie spürte seine Lippen auf ihren, und es war, als lösten sie ein Feuerwerk von Empfindungen in ihr aus. Adam berührte sie nur mit seinem Mund, doch sie reagierte mit ihrem ganzen Körper.
Sein Kuss fühlte sich unendlich gut an. Sie wollte mehr. Atemlos drückte sie sich an ihn und schlang die Arme um seinen Nacken.
Noch nie war Megan so geküsst worden, noch nie hatte sie ein solches Verlangen empfunden. Sie wollte, dass es niemals aufhörte.
Langsam löste Adam sich von ihr und machte einen Schritt rückwärts.
Ihre Lippen prickelten. Ihr Herz pochte wild.
Adam schaute sie an, als ob er etwas von ihr erwartete. Noch einen Kuss? Ihr Herz schlug noch schneller. „Was?“, fragte sie.
Er blinzelte, dann blickte er auf das Skript und fuhr mit dem Finger über die Seite, als ob er den Faden verloren hätte. Er deutete auf die Textstelle. „Du bist dran.“
Megan riss sich zusammen und las weiter. Calliope und Maxwell küssen sich leidenschaftlich, stand da. Oh nein. Der Kuss war also nicht spontan gewesen, Adam hatte nur die Regieanweisung befolgt. So würde er auch seine Filmpartnerin küssen.
Es waren keine echten Gefühle im Spiel gewesen, jedenfalls nicht auf Adams Seite. Er war es gewohnt, Frauen zu küssen, es gehörte zu seinem Job. Es ging hier nicht um Megan und ihn, sondern um Adams Karriere. Wäre er ernsthaft an ihr als Frau interessiert, dann könnte er sie nicht so leidenschaftlich küssen und danach so tun, als ob nichts passiert wäre.
Aber er stand da, als ob nichts passiert wäre.
Das Atmen fiel ihr schwer. Sie musste weg hier, weg von ihm. Jetzt.
„Ich muss zurück an die Arbeit.“ Sie gab ihm das Skript. „Du brauchst mich nicht mehr. Du kannst es jetzt.“
Er sah ihr in die Augen. „Danke für die Hilfe.“
Hätte sie bloß nie diesen Trailer betreten! Sie ging hinaus und rannte zurück an ihren Arbeitsplatz. Noch immer spürte sie den Kuss auf ihren Lippen. Sich so zu vergessen und so spontan auf Adams Kuss zu reagieren, das war ein schwerer Fehler gewesen. So etwas durfte ihr nicht noch einmal passieren. Auf keinen Fall!
Ganz gleich, wie sehr sie sich wünschte, er würde sie wieder küssen.
6. KAPITEL
Basil war ein schriller Typ Mitte dreißig und zuständig für die Maske. „Du warst einfach unglaublich“, sagte er. „Wenn dieser Kuss mit Lane keinen Oscar gewinnt, fresse ich einen Besen.“ Er tupfte Adam den Schweiß von der Stirn.
Adam lächelte zufrieden. Die große, emotionale Szene mit Lane hatte auf Anhieb geklappt. Zwar war er durchaus stolz darauf, dass er den ganzen Nachmittag hervorragend gespielt hatte. Aber das war vor allem Megans Verdienst.
Vor lauter Versagensangst hatte er nicht mehr klar denken können. Und dann war Megan gekommen und hatte ihn gerettet, mit der Stimme der Vernunft. Geküsst hatte sie ihn, als hinge ihr Leben davon ab. Er hatte vollständig aufgehört, zu denken. Und er hatte sich gewünscht, dass es nicht bei dem Kuss bleiben würde.
Er lächelte Basil zu. „Danke. Sehr freundlich.“
Dann blickte er sich suchend nach Megan um. Produzenten und geladene Gäste saßen in bequemen Ledersesseln und blickten auf die großen Monitore. Die Crew stand zwischen den Kameras und Leuchtern verteilt.
Keine Spur von Megan.
Ob sie gesehen hatte, wie gut
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