Romana Extra Band 8 (German Edition)
verräterisch.
Verdammt, er wollte nicht, dass sie weinte.
„Eva hatte recht. Schauspieler spielen immer nur Rollen.“
„Ich habe gesagt, es tut mir leid. Was erwartest du von mir?“
„Nichts“, erwiderte sie. „Ich verstehe, dass es für dich komisch sein muss, mit einer Praktikantin befreundet zu sein. Aber ich dachte, es wäre okay, weil du mir nicht so eingebildet vorkamst wie die anderen Schauspieler am Set. Aber ich sehe jetzt, dass wir in verschiedenen Welten leben. Vielleicht hätten wir uns von Anfang an daran halten sollen.“
„Das wäre vielleicht besser gewesen, aber wir haben es nicht getan.“
„Wir können es jetzt tun.“
„Nein“, erwiderte er schnell, bevor ihm bewusst war, was er sagte.
„Warum nicht?“ Forschend schaute sie ihn an.
„Wir sind doch Freunde.“
„Sind wir das?“ Ihre Unterlippe zitterte. „Ehrlich gesagt, ich habe mich gefragt, ob es zwischen uns mehr geben könnte als Freundschaft. Aber jetzt wird mir klar, wie dumm das von mir war.“
Verdammt. Sie gehen zu lassen, wäre das Beste, für sie beide. Und doch streckte Adam die Hand nach ihr aus. „Megan.“
Sie wich zurück. „Es gibt nichts mehr zu sagen.“ Damit ging sie hinaus.
Adam ließ sich in einen Sessel fallen. Er fühlte sich einsamer als je zuvor in seinem Leben.
8. KAPITEL
Zwei Tage später stand Megan im Arbeitsraum der Kostümabteilung und sortierte die Sachen, die sie aus der chemischen Reinigung abgeholt hatte. Eine mühsame Arbeit, die Konzentration erforderte – genau das, was sie jetzt brauchte.
Sie gähnte und reckte sich. Letzte Nacht hatte sie kaum geschlafen. Sie wollte nicht an Adam denken, aber sie wurde ständig an ihn erinnert. Hier und zu Hause.
Ein Wildblumenstrauß hatte vor ihrer Tür gelegen, als sie nach Hause gekommen war, mit einer Karte.
„Lass es mich wiedergutmachen“, hatte darauf gestanden. Adam fühlte sich verpflichtet, aber das war sein Problem.
Die Blumen hatte sie sofort weggeworfen. Sie wollte das alles hinter sich lassen und nach vorn schauen. Erwachsen werden.
Ja, sie war enttäuscht, aber das hatte schon immer zu ihrem täglichen Leben gehört. Als ihre ältere Schwester Jess, der Star von Larkville, plötzlich als alleinerziehende Mutter dastand, da hatte Megan geglaubt, ihre Mutter würde sie endlich mit anderen Augen sehen. Stattdessen hatte sie erklärt, ein solches Schicksal habe sie eher für Megan erwartet als für Jess. Es hatte wie ein Vorwurf geklungen – selbst wenn Megan alles richtig machte, machte sie alles falsch.
Was sie am meisten ärgerte, war, dass sie so schrecklich verletzt war wegen Adam. Dass sie sich so auf diese Show gefreut hatte, hatte mehr mit Adam zu tun gehabt als mit dem Event.
Er hatte sich ihr gegenüber wie ein Schuft verhalten. Dass sie es von Lane erfahren hatte, war seine Schuld, schließlich hätte er ihr früh genug reinen Wein einschenken können. Aber Männer dachten offensichtlich anders als Frauen.
Andererseits verstand sie, dass Adam eine Entscheidung hatte treffen müssen. Hätte Eva ihr den Event verboten, hätte sie dann nicht ebenfalls die Verabredung mit Adam abgesagt?
Was war sie überhaupt für Adam? Sie war nicht seine Geliebte. Auch nicht seine beste Freundin. Nicht einmal eine enge Freundin, denn sie kannten sich erst seit Kurzem.
Es war bitter. Megan hätte gern geglaubt, sie könnte mehr für Adam sein. Aber es war mit ihm im Grunde genau wie … mit Rob.
Die Erkenntnis haute sie fast um. Ihre Knie begannen, so sehr zu zittern, dass sie sich an der Wand anlehnen musste.
Wie dumm sie doch gewesen war. Sie hatte ihre Schwärmerei für Rob einfach auf Adam übertragen. Wieder hatte sie davon geträumt, was sein könnte, und dabei die Wahrheit ausgeblendet.
Sie war immer noch das kleine Mädchen, das sich in Tagträume flüchtete, in denen die böse Stiefmutter bestraft und die Prinzessin von einem schönen Prinzen gerettet wurde. In gewisser Weise versuchte sie noch immer, das zu tun, was ihre Mutter wollte: sich anpassen, um von allen anerkannt zu werden – bloß nicht anders sein.
So war es bei Rob gewesen. Und bei Adam auch.
Sie straffte die Schultern. Schluss damit. Keine Schwärmereien mehr. Kein weiteres Ausblenden der Wirklichkeit. Respekt und Anerkennung brauchte sie nicht von anderen, sondern vor allem von sich selbst. Darauf hätte sie schon längst kommen können. Nun, es war nie zu spät für einen Neuanfang.
Sie nahm eine lila Seidenbluse aus der
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