Romana Extra Band 8 (German Edition)
ausgesucht habe für Maxwell.“
Adam leerte seine Tasse.
Chas wurde ernst. „Hugh will dich sprechen“, sagte er.
Sofort musste Adam an Rhys Rogers denken, der jetzt wohl als Clown verkleidet den Alleinunterhalter auf Kindergeburtstagen mimte. Ihm wurde flau im Magen. „Hugh hat mich noch nie sprechen wollen.“
Chas nickte. „Mach dir keine Sorgen.“
„Du hast gut reden. Du drehst ja auch keine Bettszenen mit seiner Verlobten.“
Während der gestrigen Bettszene hatte Lane nichts unversucht gelassen. Damon war mit den Aufnahmen sehr zufrieden gewesen, aber niemand, nicht einmal der wachsame Regisseur, hatte bemerkt, was Lane unter der Bettdecke getan hatte.
Adam war froh, dass Megan nicht dabei gewesen war. Crewmitglieder, die nicht gebraucht wurden, hatten während Sexszenen keinen Zutritt.
„Im Ernst. Mach dir keine Sorgen“, sagte Chas. „Hugh will dich um einen Gefallen bitten, das ist alles.“
Der Studioboss war reich und mächtig. Adam besaß nichts, was Hugh brauchen oder begehren könnte. „Wann und wo will er mich sprechen?“
„Jetzt. In seinem Büro.“
Das war’s dann wohl mit der Mittagspause. Adam warf seinen Becher in den Mülleimer. „Hugh weiß natürlich, dass ich gerade jetzt Zeit habe.“
„Er weiß alles, was hier vor sich geht.“
Ob er auch wusste, was seine Verlobte im Schilde führte, selbst vor laufender Kamera? Adam bezweifelte es.
„Hugh revanchiert sich immer, wenn man ihm einen Gefallen tut“, sagte Chas in vertraulichem Ton. „Es kann nützlich sein, wenn er in deiner Schuld steht.“
„Das werde ich mir merken.“
Fünf Minuten später betrat Adam Hugh Wilsteads Büro.
„Hallo, Adam.“ Hugh erhob sich hinter seinem riesigen Mahagonischreibtisch. Bis auf ein paar graue Strähnen an den Schläfen wirkte er wie ein Mittdreißiger. Sein Händedruck war fest. „Danke, dass du gekommen bist. Der Dreh läuft gut.“
Adam nickte. „Gutes Drehbuch. Talentierte Leute. Tolle Crew. Das wird bestimmt ein Erfolg.“
„Die Einstellung gefällt mir.“ Hugh deutete auf einen schwarzen Ledersessel. „Setz dich.“
Nachdem Adam sich gesetzt hatte, lehnte Hugh sich in seinem Sessel zurück. „Ich stecke in der Klemme. Ich muss am Wochenende nach Europa. Ein Meeting, das ich unter keinen Umständen versäumen darf.“
Adam fragte sich, was das mit ihm zu tun hatte. „Zu dumm.“
„Lane ist gar nicht froh darüber“, fuhr Hugh fort. „Und wenn sie unglücklich ist, werden alle hier unglücklich sein.“
Das also war der Grund gewesen für Lanes Wutausbruch heute Morgen. Wenigstens hatte es nicht an ihm gelegen. Er hatte ihr nämlich wieder einmal einen Korb gegeben. „Niemand will, dass Lane unglücklich ist.“
„Deshalb musst du mir einen Gefallen tun“, sagte Hugh.
Adam hätte wissen müssen, dass dieser „Gefallen“ etwas mit Lane zu tun haben würde. Da Hugh nicht wie einer aussah, der sein Spielzeug gerne teilte, würde er wohl kaum wollen, dass Adam mit seiner Verlobten schlief. So weit so gut – trotzdem war Hugh Wilstead niemand, den man sich zum Gegner wünschte. Weitaus besser war es, wenn er einem einen Gefallen schuldete. „Ich helfe gern. Was soll ich tun?“
„Die Viewers’-Choice-Awards-Show ist am Samstagabend. Lane ist nominiert“, erklärte Hugh. „Ich möchte, dass du sie dorthin begleitest, betrachte es als persönlichen Gefallen mir gegenüber.“
Verdammt, verdammt, das kam nicht infrage. Adams Magen rebellierte bei der Vorstellung, diesen Abend mit Lane statt mit Megan zu verbringen. „Ich habe leider schon ein Date.“
Hugh blickte auf. „Das macht die Sache kompliziert.“
Adam nickte. Er sah Megans strahlendes Gesicht vor sich. „Sie freut sich sehr darauf. Ich möchte sie nicht enttäuschen.“
„Natürlich“, stimmte Hugh zu. „Aber es ist nur eine Awards-Show. Es wird noch mehr davon geben.“
Aber erst in ein paar Monaten. Wo würde er dann sein, und wo Megan? Der Gedanke, dass sie dann nicht mehr in seiner Nähe wäre, machte ihn unruhig.
Hughs Blick wurde hart. „Du bist clever. Du wirst einen Weg finden, es wiedergutzumachen. So wie ich es dir gegenüber wiedergutmachen werde.“
Der Köder war ausgeworfen. Falls er Nein sagte, wusste Adam nun, dass das Konsequenzen für ihn hätte. Wenn er Ja sagte, würde er irgendwann davon profitieren. Er hatte hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo er war. Wollte er seine Karriere zerstören wegen so einer Sache? Aber Megan wäre zu Recht
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