Romana Gold Band 11
sagte Jamsey munter und täuschte eine Selbstsicherheit vor, die sie nicht empfand. „Ich werde mir lieber ein Hotelzimmer suchen“, fügte sie hinzu. Sie wollte nicht länger in diesem Haus bleiben. Die Dorfbewohner würden vielleicht noch feindseliger werden, wenn sie erfuhren, dass sie sich hier allein aufhielt.
Ron hob die Augenbrauen. „Ich will, dass Sie hier bleiben, damit ich Sie im Auge behalten kann. Ich traue Ihnen nicht – ich möchte nicht, dass Sie die Leute ausfragen und belästigen. Sie werden nicht gehen.“
„Sie können mich nicht zwingen, hier zu bleiben“, sagte Jamsey und versuchte trotz ihrer Aufregung, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen.
„So, glauben Sie?“ Mit steinerner Miene sah er sie schweigend an. „Unterschätzen Sie mich nicht. Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, immer zu bekommen, was ich will“, fügte er dann hinzu.
„Sogar mit Gewalt“, stellte Jamsey bitter fest.
Ron nickte, und das blonde Haar fiel ihm ins kantige Gesicht. Er lächelte vielsagend. „Es wird sicher nicht nötig sein, aber es könnte mir gefallen“, sagte er langsam und strich ihr übers Haar.
Jamsey versteifte sich, seine anzüglichen Worte trieben ihr die Zornesröte ins Gesicht. „Das Vergnügen, Mr Stewart, wäre nur von kurzer Dauer und ganz und gar einseitig“, erwiderte sie und ballte die Hände zu Fäusten.
„Sie schätzen mich falsch ein – ich besitze einen verborgenen Charme“, erwiderte Ron ruhig. In seinem Ton schwang eine leise Drohung mit, und Jamsey lief ein Schauer über den Rücken. Sie war allein in einem fremden Land, und er schien alle Trümpfe in der Hand zu haben.
„Mr Stewart, Ihr Charme ist so gut verborgen, dass man einen Bagger bräuchte, um ihn auszuheben“, entgegnete sie rasch.
Ron stand direkt vor ihr und sah missbilligend auf sie herab. Ihm gegenüber fühlte sie sich klein und verletzlich. „Sie haben eine scharfe Zunge – ich bin überrascht, dass Sie sich daran nicht schneiden“, bemerkte er trocken.
Jamsey runzelte die Stirn. „Sie ist eine nützliche Waffe. Ich gebrauche sie nur zur Selbstverteidigung“, konterte sie und warf den Kopf zurück. Mit ihren smaragdgrünen Augen blickte sie Ron unverwandt an. Er lächelte humorlos und trat einen Schritt auf sie zu, sodass sie den Duft seines Rasierwassers wahrnehmen konnte.
„Was verteidigen Sie eigentlich so energisch?“, fragte Ron spöttisch und ließ den Blick interessiert über sie schweifen. Jamseys Herz begann bei dieser offenkundigen Abschätzung zu rasen, und sie sah ihn böse an.
„Ihr Betragen gefällt mir nicht.“
„Es gefällt Ihnen nicht?“, fragte er höhnisch und lächelte belustigt.
„Nein. Würden Sie bitte gehen?“, forderte sie ihn wütend auf.
„Soll ich Ihnen nicht helfen?“, fragte er lächelnd und deutete auf das Chaos ringsumher. Er versuchte mit ihr zu spielen, sie absichtlich zu ärgern.
„Ich will nichts von Ihnen, Mr Stewart.“
„Das ist sehr schade, denn Sie haben sicher etwas, was ich will“, drohte er sanft und ging noch näher auf sie zu. Plötzlich legte er seine kräftigen Arme um sie. Jamsey versuchte, sich zu befreien, aber er verstärkte seinen Griff nur noch mehr. Sie blickte ihn wütend an, denn sie spürte deutlich die Leidenschaft, die sein starker, muskulöser Körper ausströmte.
„Sie können mir keine Angst einjagen“, fuhr Jamsey ihn an, presste die Lippen zusammen und wehrte sich verzweifelt.
„Wirklich nicht?“ Ron sah sie unverwandt an. Er hielt einen Moment inne und ließ dann die Hände langsam über ihren Körper gleiten. Jamseys Magen krampfte sich nervös zusammen. Rons Berührung löste ein Prickeln in ihr aus, ihr Puls raste, ihr Körper schien in Flammen zu stehen.
„Wenn Sie mich nicht in Ruhe lassen, schreie ich“, warnte sie ihn.
„Schreien Sie, so laut und solange Sie wollen. Niemand wird Sie hören.“ Rons Hände wanderten weiter nach unten.
„Lassen Sie mich los“, forderte sie und schob ihn mit aller Kraft von sich.
Er trat einen Schritt zurück, sah sie milde lächelnd an und zuckte dann die breiten Schultern. Jamsey blickte ihn starr an und versuchte, sich ruhig zu geben, obwohl es in ihrem Inneren brodelte. Sie ging zur Tür und öffnete sie.
„Danke, dass Sie mich mitgenommen haben“, sagte Jamsey scharf. Ihre Augen funkelten wütend.
Ron folgte ihr zur Tür. Sein Gang glich dem einer Raubkatze, seine Bewegungen waren langsam und gefährlich, jeder Schritt schien wohlüberlegt zu
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