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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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verlassen hatte, um sich in Australien niederzulassen, und doch schien alles so seltsam vertraut. Jamsey musste sich eingestehen, dass sie hier eine gewisse Ruhe überkam, ein Zugehörigkeitsgefühl, das sie seit dem Tod ihrer Großmutter nicht mehr empfunden hatte.
    Sie stieg aus dem Bett. Trotz der Aufregung gestern Abend hatte sie sehr gut geschlafen und war weiterhin fest entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen.
    Jamsey duschte rasch und zog sich dann schnell an, um in der kalten Morgenluft nicht zu frieren. Sie streifte sich einen cremefarbenen dicken Pullover über und schlüpfte in eine eng anliegende braune Cordhose. Schließlich zog sie hellbraune Lederstiefel über die schmalen Füße. Sogar in dieser saloppen Kleidung wirkte sie ausgesprochen attraktiv. Sie schüttelte ihr dichtes rotes Haar hin und her, während sie es trocknete, bis es ihr in sanften Wellen über die Schultern fiel.
    Als sie ihre Jacke von dem alten eichenen Kleiderständer nahm, warf sie einen Blick in den Spiegel. Ihre ausdrucksvollen grünen Augen funkelten unternehmungslustig. Jamsey genoss Herausforderungen – sie halfen, die Leere in ihr zu verdrängen. Sie nickte sich stumm zu und nahm sich fest vor, auf keinen Fall die Selbstbeherrschung zu verlieren, ganz gleich, auf welche Weise man sie provozieren würde.
    In der frischen klaren Morgenluft verflog der Rest von Schläfrigkeit. Jamsey machte sich flotten Schrittes auf den Weg zum Dorf – trotz aller Vorkommnisse war sie zuversichtlich. Der Verkäufer in der Bäckerei ignorierte zwar ihr fröhliches „Guten Morgen“, bediente sie aber, wenn auch äußerst unfreundlich.
    Die Sache mit der zerbrochenen Fensterscheibe gestaltete sich jedoch wesentlich schwieriger. Das kleine Haushaltswarengeschäft war übervoll mit Regalen. Der Besitzer, Angus Ramsey, schien genauso alt wie sein Laden, doch trotz seines Alters war er offensichtlich der Einzige, der sämtliche Reparaturen im Ort durchführte.
    „Was meinen Sie damit, Sie können das Fenster nicht reparieren?“, fragte Jamsey ungläubig. Ihre Augen funkelten wütend, und sie strich sich das Haar aus dem zarten Gesicht.
    „Es ist Mr Stewarts Eigentum – er ist der Gutsherr“, erwiderte er fast ehrfürchtig und nickte bekräftigend.
    „Und wo ist da der Unterschied?“ Jamsey versuchte, ihren aufsteigenden Zorn zu unterdrücken.
    „Sie müssen sich an ihn wenden, und wenn er möchte, dass ich es repariere, dann tue ich es“, antwortete der alte Mann und drehte ihr den Rücken zu, um zu zeigen, dass für ihn die Angelegenheit erledigt war.
    „Dann werde ich einen Glaser beauftragen müssen“, erwiderte Jamsey ungehalten. Sie würde Ron Stewart um nichts bitten. Die anderen Kunden im Laden murmelten missbilligend, und Angus drehte sich rasch um. Im Blick seiner dunklen Augen lag ein Ausdruck von Entrüstung.
    „Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun, Miss. Dem Gutsherrn würde das gar nicht gefallen.“
    „Was würde mir nicht gefallen?“ Ron Stewarts unverkennbare Stimme und sein gebieterischer Tonfall veranlassten alle, sich ihm zuzuwenden. Er stand auf der Türschwelle; durch die niedrige Decke wirkte er noch größer. Jamsey warf ihm einen kurzen Blick zu. Ihr Puls hatte sich beim Klang seiner Stimme beschleunigt, und sie versuchte verzweifelt, sich nichts anmerken zu lassen. Auf seinen scharfen Gesichtszügen zeigte sich eine Überheblichkeit und Selbstsicherheit, die sie ärgerte und zugleich erregte. In lässiger Haltung stand er in der Tür, und allein seine Gegenwart und der Anblick seines schlanken, muskulösen Körpers erweckten in Jamsey ein seltsames Prickeln.
    Ron sah alle scharf an, um die Situation zu erfassen, und warf Jamsey dann einen finsteren Blick zu. Sie fühlte wieder Feindseligkeit in sich aufsteigen, und doch krampfte sich ihr Magen nervös zusammen, als sie den Blick seiner dunklen Augen auf sich gerichtet spürte. Die Stille, die seinen Worten folgte, schien elektrisch aufgeladen. Jamsey spürte die Ablehnung, die ihr entgegenschlug, und hielt den Kopf gesenkt, während sie um Beherrschung kämpfte. Bevor sie Ron antwortete, atmete sie tief durch.
    „Eines der Fenster muss repariert werden“, sagte sie eisig und sah ihn anklagend an. Sie wusste, es war seine Schuld. Sicher hatte er jemanden geschickt, der ums Haus schlich und sie zu ängstigen versuchte.
    Ron erwiderte ihren Blick ebenso feindselig und kniff die Augen zusammen. „Ich werde dafür sorgen, dass es repariert

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