Romana Gold Band 11
Beben in der Stimme nicht unterdrücken. Er sah sie langsam an, und ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.
„Du wirst dich heute Abend von deiner besten Seite zeigen, nicht wahr?“, fragte er leise und strich ihr mit dem Finger leicht über den Nacken. Ein Schauer überlief sie, als seine Fingerspitze über ihre Kehle glitt. Sie schluckte heftig, und sein Lächeln wurde breiter. „Ich könnte sonst sehr ärgerlich werden“, fügte er sanft drohend hinzu.
„In Ordnung“, antwortete sie und versuchte, ihre Stimme beherrscht klingen zu lassen. Dort, wo er sie berührt hatte, schien ihre Haut in Flammen zu stehen.
„Gut. Ich möchte etwas klarstellen.“ Er streckte den Arm aus und fasste ihr unters Kinn. Das tizianfarbene dichte Haar fiel ihr über den Rücken, als er ihren Kopf zurückbog. „Nur weil ich dir etwas von mir erzählt habe, solltest du nicht auf falsche Ideen kommen und mich unterschätzen.“
Es fröstelte sie bei dem bedrohlichen Klang seiner Stimme.
„Es würde mir nicht im Traum einfallen, dich zu unterschätzen“, erwiderte sie kühl und sah ihn trotzig an. Er lächelte humorlos, und seine weißen Zähne blitzten im Sonnenlicht. Als er sich noch weiter zu ihr herüberbeugte, beschleunigte sich Jamseys Herzschlag.
„Ich freue mich, dass du eine so hohe Meinung von mir hast“, neckte er sie leise und streichelte ihre Wange. Sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg, und ihr Puls begann zu rasen. Langsam ließ er seine Hand nach unten gleiten und strich Jamsey leicht über die Brust. Atemlos wich sie zurück und blickte ihn verwirrt an. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Nachdenklich betrachtete er sie. Immer noch hatte sein Blick etwas Bedrohliches, doch unvermittelt lächelte er sie strahlend an. Sein gegensätzliches Verhalten verblüffte sie – einmal benahm er sich kalt und unfreundlich, und im nächsten Augenblick schien er voll Leidenschaft.
„Bist du durstig?“
„Sehr. Hast du etwas zu trinken dabei?“, fragte Jamsey und blickte auf die Satteltaschen.
„Leider nicht“, antwortete Ron bedauernd. „Aber ich kann dich zu einem Ort führen, an dem wir reinsten Nektar finden werden.“ Er machte kehrt und ritt langsam einen steilen, steinigen Weg bergab. Jamsey folgte ihm vorsichtig. Beim Abstieg unterhielten sie sich ungezwungen, neckten sich aber hin und wieder – beide genossen offensichtlich diesen Schlagabtausch.
Schließlich erreichten sie einen dichten Wald. Es war bereits Spätnachmittag, und die Sonne stand tief am Himmel. Das Dickicht vor ihnen schien dunkel und bedrohlich.
„Hier hinein?“, fragte Jamsey zögernd. Schweigend ritt er gebückt unter den tief hängenden Ästen hindurch und hielt ihr den Weg frei. Sie folgte ihm vorsichtig und sah sich ängstlich nach allen Seiten um, als erwartete sie einen Angriff wilder Tiere. Unvermittelt breitete sich direkt vor ihnen eine Lichtung aus. Sonnenstrahlen fielen auf eine saftige Wiese, auf der weiße und gelbe Blumen blühten. Ron stieg vom Pferd und lächelte zufrieden.
„Beeindruckend, stimmt’s?“
„Oh ja, sehr.“
„Es gibt noch mehr zu sehen – komm mit“, forderte er sie lachend auf und half ihr vom Pferd. Mit festem Griff umfasste er ihre Taille und hob sie mühelos zu sich herunter. Sobald ihre Füße sicheren Boden berührten, befreite sie sich aus seinen Händen. Seine Berührungen erregten sie so stark, dass ihre Gefühle sie ängstigten. Er führte sie durch das dichte Unterholz zu einem kleinen Hügel. Sie hörte das Rauschen eines Baches und sah sich neugierig um.
„Hier durch“, flüsterte Ron leise, als könnte ein laut gesprochenes Wort den Zauber der Umgebung zerstören. Er bückte sich tief und schob einige Pflanzen zur Seite, die wie ein dichter Vorhang wirkten. Dahinter sah sie eine kleine Quelle, aus der klares Wasser sprudelte und ein Bach floss.
Ron krempelte die Ärmel hoch und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Jamsey setzte sich neben ihn und streckte die Hände aus, um zu trinken.
„Darf ich?“ Er fing mit den gewölbten Händen Wasser direkt aus der Quelle auf und bot es ihr an. Sie lächelte und beugte den Kopf, bis ihre Lippen Rons Handflächen berührten. Durstig trank sie und vermied es, ihn dabei anzusehen. Er sollte ihr nicht anmerken, dass diese Berührung sie erregte.
„Mehr?“, fragte er und sah sie durchdringend an. Statt zu antworten, nickte sie nur – sie traute ihrer Stimme nicht. Noch einmal schöpfte er von dem eiskalten Wasser.
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