Romana Gold Band 11
gibt absolut keinen Grund, warum sie mich nicht begleiten sollte.“
„Aber, Mum!“ Cory starrte ihre Mutter entgeistert an. „Lass dich doch von ihr nicht unterkriegen. Das ist genau das, was sie will! Sie ist nur eingeschnappt, weil Brian uns lieber mag als diese schlaffe Grace!“
„Cory!“ Isabel war entsetzt. „Entschuldige dich augenblicklich“, drängte sie verlegen.
Brian machte sich weniger Gedanken um Cory, als um Isabels Gefühle und wünschte sich, sie in die Arme nehmen zu können. „Ist doch unwichtig“, sagte er stattdessen. „Sie hat wohl mitgehört, worüber meine Mutter und Grace gestern Nachmittag gesprochen haben. Ich fürchte, sie hat recht. Meine Mutter glaubt, mich ein Leben lang herumkommandieren zu können.“ Er verzog den Mund. „Das kann sie nicht.“
„Dennoch …“
„Kein Dennoch.“ Er verlor langsam die Geduld. Er wusste nicht, warum er so großen Wert darauf legte, dass Cory hier blieb, aber er wollte es. Sein Tonfall war scharf, als er fortfuhr: „Willst du die Verantwortung für einen möglichen Rückschlag übernehmen?“
„Du übertreibst!“
„Wirklich?“ Vielleicht tat er das, aber er verdrängte den Gedanken. „Wer wird sich in der Hütte um sie kümmern? Oder willst du dich beurlauben lassen, um das selbst zu tun?“
Er sah ihre Unentschlossenheit. „Cory braucht keine Pflege“, brachte sie schließlich heraus. Tränen glänzten in ihren Augen. „Es ist nur eine Erkältung.“
„Und wenn nicht?“
Sie atmete schwer, und der warme Duft ihres Körpers drang in seine Nase. Er wirkte wie Gift, und für einen Moment konnte er seine Gefühle nicht verbergen. Sein Blick wurde weich und zärtlich, als er sah, dass sie ihre Lippen öffnete. Er spürte ihr Befremden über diese Reaktion und wusste zugleich, dass die Erinnerung an die Ereignisse der vergangenen Nacht ihrer beider Gedanken beherrschte. Und mehr: Er spürte die unfreiwillige Reaktion seines Körpers auf dieses rein physische Bewusstsein.
Dann wandte sie den Blick ab und gab nach. „Also gut“, sagte sie. „Also gut. Wenn Dr. Webster es für richtig hält, kann Cory bis morgen hier bleiben. Und jetzt … jetzt muss ich gehen.“
10. KAPITEL
Brian brachte Isabel in einem Kompaktgeländewagen heim. Er hatte fünf Gänge und konnte auf Allradantrieb umgeschaltet werden. Genau das Richtige für nasse Straßen.
Brian war ganz aufs Fahren konzentriert und wirkte fast abwesend. Für ihn war es nur ein Spiel, dachte sie, das er nicht zum ersten Mal spielte, und nicht mit ihr, sondern mit seiner Mutter.
„Ich bezweifle, dass Webster heute mit dir rechnet“, bemerkte er plötzlich.
„Warum?“, fragte Isabel.
Es war eine sinnlose Frage. „Du hast ja gehört, was Webster sagte. Er ist mit ihrem Zustand zufrieden.“
„Wirklich?“ Isabel reagierte ebenso emotionslos wie er. „Wäre es dann nicht besser gewesen, sie mitzunehmen?“
Brian atmete seufzend aus. „Ich dachte, das sei erledigt …“
„Für dich ist das erledigt, nicht für mich“, erwiderte Isabel. „Ich schätze es nicht, dass du Cory und mich … äh Cory und ich …“
„Du hattest von Anfang an recht“, bemerkte Brian mild, und sie errötete, bevor sie fortfuhr.
„… als Bauern benutzt, die du gegen deine Mutter einsetzen kannst. Ich weiß, dass du Cory gar nicht auf dem Schloss haben willst. Nicht, solange deine Freundin dort ist. Dir geht es nur darum, deine Familie zu verärgern …“
„Ich habe keine Freundin.“
Isabel war sprachlos. Dann drehte sie sich ihm abrupt zu. „Natürlich hast du eine!“
„Nein“, beharrte er und trat auf die Bremse.
Sie waren am Ziel. Brian hatte vor der Hütte geparkt, schaltete den Motor ab und öffnete die Tür. Sie wollte nicht mehr mit ihm streiten.
„Ich danke“, sagte sie und stieg aus, bevor er ihr helfen konnte. „Für die Fahrt“, fügte sie hinzu. „Oh … und für alles andere. Tut mir leid, wenn ich undankbar wirke.“
„Bist du das?“
Er lehnte sich an den Wagen und spielte mit den Autoschlüsseln. Isabel ging einfach zur Haustür. „Wann soll ich Cory morgen holen? Ist neun Uhr zu früh? Zehn?“
„Darüber reden wir noch.“ Brian ging auf sie zu. „Können wir hineingehen?“
„Ich … ich muss arbeiten.“
Sie beide wussten, dass es eine lahme Ausrede war. „Später“, meinte er. „Ich will sehen, ob alles in Ordnung ist.“
„Das kann ich selber.“
Isabel rang um Beherrschung, was ihr aber nicht leichtfiel, da er so nahe
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