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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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wartet auf Sie, Mrs Jacobson“, sagte die Frau höflich. Isabel vermutete, dass sie Anweisung bekommen hatte, dafür zu sorgen, dass der übliche Ablauf nicht gestört wurde. „Lassen Sie den Wagen hier stehen. Lucas wird ihn später wegfahren.“
    Auf dem Weg zum Zimmer ihrer Tochter begegnete Isabel niemand. Es war dunkel. Die matten Bronzelampen warfen tiefe Schatten auf die hohen Wände, an denen die Porträts längst verstorbener Ahnen hingen. Isabel hatte das Gefühl, von ihnen beobachtet zu werden, als sie Mrs Fielding über die Galerie folgte.
    Cory wartete auf sie und aß geschmortes Rindfleisch … mit großer Begeisterung, wie Isabel feststellte … und gestand, dass sie gerne wieder daheim wäre. Es war ein langer Tag gewesen, und Cory hatte sich gelangweilt, weil sie nichts zu tun hatte. Sie sagte, Brian habe sie besucht, was ihre Mutter ein wenig beunruhigte.
    „Hier gibt’s kein Fernsehen“, fügte sie hinzu, nachdem ein Dienstmädchen das Tablett abgeräumt hatte. „Stell dir das mal vor. So viel Geld und kein Fernseher!“
    Isabel musste lächeln. „Nicht jeder will seine Freizeit vor der Kiste verbringen“, erklärte sie. „Es gibt auch noch anderes.“
    „Ja, stimmt.“ Cory verzog das Gesicht. „Zeitschriften zum Beispiel. Mrs Fielding hat mir welche geliehen, aber die waren auch langweilig. Da stand nur was über Pferde und Hunde und Fische drin! Ich dachte, die würden die Vogue oder Tatler kaufen.“
    „Das tun sie wahrscheinlich auch“, sagte Isabel trocken, wobei sie dachte, dass Brians Mutter wohl kaum Cory ihre Zeitschriften ausleihen würde. „Jedenfalls kommst du morgen heim. Und übermorgen besucht uns deine Großmutter.“
    „Ach ja?“ Cory war erfreut, und Isabel musste zugeben, dass, was ihre Tochter betraf, der Besuch der Großmutter Süßigkeiten und Geschenke bedeutete und eine Verbündete, wenn es Probleme gab. „Bleibt sie lang?“
    „Ich bin mir nicht sicher.“ Isabel wünschte sich, die Antwort darauf zu wissen. „Warten wir’s ab. Und jetzt erzähle mir, warum du gestern nicht in der Schule warst.“
    „Ich war nicht da“, sagte Cory einfach schulterzuckend. „Du hast dich heute Abend ja fein gemacht. Gehst du aus?“
    Isabel seufzte. Sie hatte sich gefragt, wie lange es dauern würde, bis Cory merkte, dass sie etwas Besonderes trug. Das eng anliegende schwarze Samtkleid war glatt und schlicht, doch die langen Ärmel waren weit, und unter dem hohen Saum waren ihre Beine zu sehen.
    „Ich bin … ich wurde zum Abendessen eingeladen … mit dem Earl und seiner Familie“, gab sie zu. „Jetzt sag mir, warum du nicht in der Schule warst und stattdessen auf den See hinausgefahren bist?“
    „Du isst hier zu Abend?“ Corys Erstaunen war nicht geheuchelt.
    „Ja“, sagte Isabel, während sie den Sitz ihres Haares überprüfte. Sie hatte ihren Zopf zu einer Krone geflochten. Das sah eleganter aus, als sie ihr Haar sonst trug. „Der Earl hat mich eingeladen. Hat er dir das nicht erzählt?“
    „Nein.“ Cory klang erstaunt. „Darum also hat diese blöde Grace heute herumgeschnüffelt.“
    „Grace?“ Isabel räusperte sich. „Ich meine, Miss Calder?“
    „Ja, kennst du sie?“
    „Ich weiß … von ihr“, gab Isabel zu und fragte dann: „Was wollte sie?“
    „Dies und das.“ Cory war wieder ganz die Alte, dachte Isabel. Sie sah ein abwägendes Glitzern in ihren Augen. „Sie hat sich nach dir erkundigt. Jetzt weiß ich, warum.“
    Isabel fuhr sich nervös über die Lippen. „Wieso nach mir?“
    „Wo wir wohnen. Ob du verheiratet bist. Wie alt du bist.“ Cory zuckte die Schultern. „Ich sagte ihr, dass Brian ein Freund von uns ist. Das ist er doch, oder? Warum sonst sollte er dich zum Abendessen einladen?“
    Warum sonst, in der Tat?
    Isabel wünschte, sie wüsste darauf eine befriedigende Antwort. „Ich glaube, er hat Mitleid mit mir“, sagte sie schließlich und fragte sich dabei, ob es am Ende nicht wirklich so war …

11. KAPITEL
    Brian stand am offenen Fenster, um einen klaren Kopf zu bekommen. Nicht, dass er getrunken hätte … jedenfalls nicht mehr als einer der anderen Gäste.
    Ihm war auch nicht nach Trinken gewesen. Es hatte ihn hinreichend beschäftigt, höflich zu seiner Mutter und Grace zu sein. Isabel hatte den Abend nicht genossen, wenngleich sie Haltung gezeigt hatte.
    Das war der Grund für seine Kopfschmerzen. Gleich, wie oft er sich sagte, dass die Verliebtheit in die Frau eben nur ein Vernarrtsein war, verriet ihm sein

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