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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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Mutter protestierte nur halbherzig. Ihre Freundinnen und Nachbarn schienen genauso zu denken.
    „Macht euch keine Sorgen“, wiederholte Caroline noch einmal. „Und für den Rest des Abends will ich kein Wort mehr über Rafe Drayford hören.“ Dann ging sie hinauf, um die mitgebrachten Geschenke zu holen.
    Beim Abendessen erzählte sie ihren Eltern von ihrem Urlaub auf Rhodos, und ihre Mutter steuerte ein wenig vom örtlichen Klatsch bei. Das war nicht viel im Vergleich zu den Vorgängen auf Virginia Grove, aber es vertrieb die Zeit. Niemand erwähnte Rafe Drayford, doch er hätte genauso gut mit am Tisch sitzen können. Er schien allgegenwärtig und drängte sich in ihre Gedanken.

8. KAPITEL
    Caroline erwachte aus unruhigem Schlaf. Sie sah Rafe Drayfords Gesicht zum Greifen nah vor sich. Das Bild schien sich ihr eingeprägt zu haben, denn es blieb, als sie die Augen schloss. Sie richtete sich auf und schüttelte den Kopf, um einen klaren Gedanken zu fassen. Es wurde Zeit, dass sie wieder zur Arbeit ging. Die Beschäftigung würde sie ablenken, und dort sprach hoffentlich nicht jeder von den Drayfords.
    Nach einem raschen Frühstück wartete Caroline auf Christopher, und als sie seinen Wagen vorfahren hörte, lief sie aus der Tür und schlüpfte auf den Beifahrersitz. Auf dem Bürgersteig wäre sie fast mit einer Nachbarin zusammengestoßen, die sie freundlich begrüßte. „Hallo, du bist also zurück?“
    „Sieht ganz so aus“, rief Caroline ihr über die Schulter zu. Erst als sie schon im Wagen saß, wandte sie sich der Frau ganz zu und lächelte sie an. Diese war neugierig stehen geblieben und schien Christophers finstere Miene viel interessanter zu finden.
    Auch ihre Eltern hatten an diesem Morgen finstere Gesichter gemacht und waren so angespannt gewesen wie Christopher. „Nun lächel mal!“, versuchte Caroline ihn jetzt aufzumuntern. „Wir gehen doch nicht zu einer Beerdigung.“ Doch er schaltete nur das Radio ein. Ihm war offenbar nicht nach Aufmunterung zumute.
    Als sie die Vororte der Stadt erreichten, entschuldigte sich Caroline. „Es tut mir leid. Ich weiß, es ist schlimm für dich. Ist noch etwas passiert?“
    Christopher seufzte. „Bei dem Aufstand, den sie alle um ihn machen, könnte man glauben, er hätte Nobelpreis und Oscar gleichzeitig bekommen.“ Sie kicherte, aber er schien nichts Lustiges daran zu finden. „Rate mal, wer heute Morgen angerufen hat!“
    Caroline hatte nicht die leiseste Ahnung, und so schwieg sie, bis er das Geheimnis von selbst zu lüften begann. „Isabel“, erklärte er.
    „Isabel Faulkner?“ Es gab in Rafes Leben, soweit sie wusste, nur diese eine Isabel. „Ich dachte, die wäre verheiratet.“ Irgendjemand hatte das einmal erwähnt. Caroline selbst hatte Isabel nie kennengelernt.
    „Scheint keine glückliche Ehe zu sein“, sagte Christopher finster. „Offenbar kann sie es gar nicht abwarten, sich Rafe wieder an den Hals zu werfen.“ Er hielt vor dem Geschäft an, in dem Caroline arbeitete. Es war ein gepflegtes Ziegelgebäude mit weißen Verzierungen, in dessen Schaufenster Modellkleider ausgestellt waren.
    Christophers düstere Stimmung schien sich auf sie übertragen zu haben, denn nun fühlte auch Caroline sich angespannt und gereizt. „Vielen Dank“, sagte sie kurz angebunden, „wir sehen uns zum Essen.“ Dann stieg sie aus, ohne ihn wie sonst zum Abschied zu küssen. Jemand sollte das Mädchen warnen, dachte sie. Rafe wird sie zum Frühstück vernaschen und dich auch, mein lieber Christopher, wenn du nicht höllisch aufpasst.
    Einen Moment stand sie unschlüssig auf dem Bürgersteig, als wüsste sie nicht recht, in welche Richtung sie sich wenden sollte. Ein scharfer, kalter Wind blies durch die Straßen. Es sah aus, als ob es bald schneien würde. Dann entdeckte eine der Angestellten Caroline und winkte ihr aufgeregt zu. Caroline war einen Tag früher als vorgesehen zurück, doch alle freuten sich, sie zu sehen, und waren neugierig auf die Neuigkeiten aus Virginia Grove.
    Keine von Carolines Kolleginnen stammte aus dem Dorf, doch sie alle wussten bereits, dass Rafe Drayford heimgekehrt war. Sally hatte ihn ein paar Tage zuvor sogar mit Mrs Drayford in der Stadt gesehen. „Er sieht einfach himmlisch aus“, meinte sie und seufzte. Da Caroline mit seinem jüngeren Bruder verlobt war, hofften sie auf Neuigkeiten aus erster Hand.
    Caroline machte eine abweisende Geste. „Er wird seine Bilder in London ausstellen, deshalb ist er hergekommen.

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