Romana Gold Band 13
praktisch über Nacht ins Gegenteil umgekehrt.
Zehn Minuten später waren sie auf dem Weg zum Juwelier. Im Wagen herrschte eine fast unerträgliche Spannung.
„Warum das alles?“, fragte Ginger schließlich.
„Eigentlich hatte ich nicht vor, je zu heiraten, und mit Sex lasse ich mich normalerweise nicht ködern.“ Alex warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ich weiß aus Erfahrung, dass die sogenannten anständigen Frauen meistens nur eines von einem Mann wollen – einen Freifahrtschein für ein sorgenfreies Leben. Deshalb habe ich auch einen gewissen Respekt vor Huren. Die sagen wenigstens vorher ganz klar, was der Spaß kostet.“
„Du kennst dich da sicher aus“, giftete Ginger, und ihre grünen Augen sprühten vor Zorn.
„Ich habe noch nie für eine Frau bezahlt. Das war nicht nötig.“
Ginger war außer sich vor Wut. Nein, natürlich bezahlte Alex nicht für Frauen, er ließ sie stattdessen für sich arbeiten.
„Was die Heirat betrifft, so ist mein Sinneswandel ganz einfach zu erklären. Keine Frau hat mir je schlaflose Nächte bereitet, bis du in meinem Leben aufgetaucht bist. Ich habe letzte Nacht kein Auge zugetan, und von kalten Duschen halte ich nicht viel. Das muss aufhören. Du wolltest die Ehe, und ich biete sie dir an.“
„Einfach so?“, fragte Ginger spöttisch. „Eine Schlaftablette wäre sicher kostengünstiger gewesen.“ Sie sah einen Anflug von Lächeln auf Alex’ Gesicht.
„Kein schlechter Vorschlag. Aber was mir da an Vergnügen entgehen würde!“
„Aber du kannst mich nicht heiraten“, protestierte Ginger, die ihn noch etwas zappeln lassen wollte.
„Ich kann, und ich werde.“ Alex griff nach Gingers Hand und zog sie spielerisch auf seinen muskulösen Oberschenkel. „Die Sache hat auch noch andere Vorteile. Zum Beispiel wird Mutter dann endlich aufhören, mir irgendwelche Frauen aufdrängen zu wollen. Außerdem werde ich nächstes Jahr vierzig. Es wird langsam Zeit, dass ich mir Gedanken über einen Erben mache. Einen Sohn, der mein Geschäft weiterführt.“
„Ich will dich aber nicht heiraten, nur um deine Lustgefühle zu befriedigen und dir einen Erben zu liefern“, erwiderte Ginger kühl, obwohl ihr inzwischen ganz heiß geworden war. Noch eine Stunde zuvor hatte sie geglaubt, ihr Leben wieder fest im Griff zu haben, und jetzt schienen sie die Ereignisse zu überrollen. Alex’ überraschender Antrag und seine Überzeugung, sie müsste ihm dafür dankbar zu Füßen sinken, bestärkten sie in ihrem Entschluss, Alex für seine Taten büßen zu lassen.
„Wäre es dir lieber, ich würde dir ewige Liebe schwören?“, fragte Alex erwartungsvoll.
Lange Zeit herrschte Stille, während Ginger sich vergeblich bemühte, eine schlagfertige Antwort auf seine Frage zu finden. Dass ein Mann wie Alex sich verliebte, war unvorstellbar, daher hätte seine Bemerkung sie eigentlich nicht so treffen dürfen.
„Jetzt ist es jedenfalls zu spät, noch einen Rückzieher zu machen. Ich habe heute Morgen schon das Aufgebot bestellt.“
„Aber dazu musstest du doch bestimmt ein Formular mit meinen Daten ausfüllen?“, fragte Ginger verwirrt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass das so einfach ging.
„Du vergisst, dass ich Nachforschungen über dich angestellt habe.“
Daran hatte Ginger tatsächlich nicht gedacht, und die Erinnerung ließ ihre Rachegelüste erneut auflodern.
„So, da sind wir. Steig aus, die letzten paar Schritte können wir zu Fuß gehen.“ Noch ehe Ginger sich’s versah, hatte Alex sie am Arm genommen und in einen Schmuckladen geführt.
„Desmond ist mein Geschäftspartner und gleichzeitig ein guter Freund. Er handelt mit Diamanten und Edelsteinen. Außerdem vertreibt er die Kollektion eines russischen Designers, alles ganz exklusive Stücke. Das wird dir bestimmt gefallen.“
Ginger nickte stumm, um sich nicht anmerken zu lassen, wie beeindruckt sie war. Sie hatten in einem luxuriösen Salon Platz genommen, und auf dem Tisch vor ihnen lag eine Sammlung der schönsten Ringe ausgebreitet, die Ginger je gesehen hatte. Auf der anderen Seite des Tisches saß Alex’ Freund Desmond, ein Mann von etwa fünfzig.
„Dass Alex je heiraten würde, hätte ich zwar nicht gedacht, aber wenn ich Sie so sehe, Ginger, kann ich schon verstehen, dass er schwach geworden ist.“
Ehe Ginger auf das Kompliment reagieren konnte, mischte Alex sich ein. „Sie gehört mir, Desmond, also behalte deine Schmeicheleien für dich und zeig uns lieber deine
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