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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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und ging auf die Schlafzimmertür zu.
    Mit zitternden Knien folgte Ginger ihr und beobachtete wortlos, wie Sylvia erst die eine Seite des Kleiderschranks öffnete, in der ihre Sachen untergebracht waren, und dann die andere, die voller Männergarderobe hing. Alex’ Sachen!
    „Sie müssen wirklich sehr naiv sein, Ginger. Sie haben doch wohl nicht ernsthaft geglaubt, Alex würde sich mit einer einzigen Frau zufriedengeben, oder? Er hat Sie nur seiner Mutter zuliebe geheiratet. Sie hätten auf mich hören sollen, als ich Sie auf der Jacht gewarnt habe.“
    „Ja, es scheint so“, flüsterte Ginger, machte kehrt und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort fiel ihr Blick auf die Tüte mit dem Schwangerschaftstest aus der Apotheke. Verbittert presste sie die Lippen zusammen.
    Sie griff sich ihre Einkaufstüten und ihre Jacke und verließ die Wohnung. Draußen war es dunkel und kalt, aber das nahm Ginger erst wahr, als das laute Bremsgeräusch eines großen Lastwagens sie unsanft aus ihren Gedanken riss.
    Hastig wich sie dem Fahrzeug aus und sah sich erschrocken um. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand und wie weit sie gelaufen war. Inzwischen regnete es in Strömen, und sie war völlig durchnässt. Als sie die Hand in die Jackentasche schob, schlossen sich ihre Finger um die Karte, die James ihr gegeben hatte. Jetzt verstand sie seine fast verzweifelten Versuche, ihr seine Hilfe anzubieten. Als Alex’ rechte Hand musste er Bescheid gewusst haben, ebenso wie Alex’ Geschäftsfreunde. Leute, die noch am Wochenende ihre Gäste gewesen waren! Tränen schossen Ginger in die Augen und nahmen ihr die Sicht. Noch nie im Leben hatte sie sich so erniedrigt gefühlt.
    „Ginger!“, rief James, der sofort merkte, dass die Frau vor seiner Tür ganz aufgelöst war. „Kommen Sie herein, Sie sind ja völlig durchnässt. Was ist denn passiert?“
    Ginger versuchte zu lächeln, aber dann stiegen ihr wieder Tränen in die Augen. „Nicht viel“, antwortete sie traurig. „Nichts, das man nicht mit einem Flugticket für den erstbesten Flug nach England beheben könnte. Deshalb bin ich hier. Könnten Sie die Buchung für mich erledigen?“ Sie ging an ihm vorbei in sein gemütliches Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel sinken.
    Glücklicherweise stellte James keine Fragen. Er schenkte ihr schnell einen großen Brandy ein, den er sie gleich austrinken ließ. Dann brachte er sie zum Badezimmer und lieh ihr seinen Bademantel, damit sie sich ihre nassen Sachen ausziehen konnte. Ginger war froh über James’ Zurückhaltung. Hätte sie erst angefangen, über ihre Ehe zu sprechen, wäre sie sicher zusammengebrochen.
    Sie durfte jetzt nur daran denken, wie sie möglichst schnell zurück nach England kam. Schließlich war sie fast ihr ganzes Leben lang allein auf sich gestellt gewesen. Bis auf Eve hatte sich niemand um sie gekümmert. Wieder war Ginger den Tränen nahe, aber sie nahm sich zusammen. Sie dachte an Eves Abschiedsbrief, in dem sie Ginger beschworen hatte, keinem Mann zu trauen und nie ihren Traum von einem eigenen Salon aufzugeben.
    Eine Zeit lang hatte sie sich von ihren Plänen ablenken lassen, aber damit sollte es jetzt vorbei sein. Auf Mykonos hatte sie sich in Alex verliebt, als er sie mit der „Diebischen Elster“ aus der Rossini-Ouvertüre verglichen hatte, aber jetzt sah sie seine damalige Bemerkung in einem völlig neuen Licht.
    Für Alex war sie nur eine habgierige Frau, die sich mit seiner Mutter verbündet hatte, um ihn sich als Ehemann zu angeln. Er hatte das Spiel mitgemacht, weil es ihm gelegen kam. Alex begehrte sie körperlich, mehr nicht. Ginger musste ihm allerdings zugestehen, dass er nie etwas anderes behauptet hatte. Sie hatte sich etwas vorgemacht. Verliebt, wie sie war, hatte sie automatisch angenommen, Alex müsse sie genauso lieben.
    Die letzten Monate waren ein Albtraum gewesen, den sie vergessen musste. Im Grunde war ihr von Anfang an klar gewesen, dass ihre Beziehung zu Alex zum Scheitern verurteilt war. Sie passte einfach nicht in seine Kreise, und das wollte sie auch nicht. Irgendwann würde der Schmerz in ihrem Herz schon vergehen.
    Ginger nahm sich zwei Handtücher, schlang sich eins davon um ihr nasses Haar und rubbelte sich mit dem anderen trocken. Dann zog sie sich James’ Bademantel über, der ausgerechnet schwarz war. Wie passend, dachte Ginger bitter, schließlich habe ich gerade meine Liebe und meine Ehe zu Grabe getragen.
    Neben dem Badezimmerspiegel hing ein Föhn an der Wand.

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