Romana Gold Band 15
nicht. Immer wenn ein neues Buch von mir erscheint oder etwas über mich in den Medien ist, muss ich mit Bosheiten von Maureen rechnen. Mein Erfolg ist offenbar ein rotes Tuch für sie.“
„Wir werden damit fertig“, sagte Jenna zuversichtlich. Sie nahm Baynes Hand und zog ihn zu sich aufs Bett. Bis jetzt war er der treibende Teil gewesen, das würde sich ändern.
Er umfasste zärtlich ihr Gesicht. „Du siehst aus wie …“
„Ein Straßenkind, ich weiß.“
„Wie eine verliebte Frau, wollte ich sagen.“ Ernst sah er ihr in die Augen. „Jenna, wer ist David? Als ich Helen anrief, sprach sie von ihm.“
Jenna strich Bayne das üppige Haar aus der Stirn. „Ich bin ziemlich lange mit David gegangen, ich mochte ihn. Nach dem Unfall merkte ich, dass es keine Liebe war. David war außer sich, aber nicht, weil ich beinahe umgekommen wäre und schwer verletzt war, sondern weil ich mich tollkühn verhalten hatte. Er kam mich in der Klinik besuchen, er war regelrecht wütend. Er fand, das hätte ich ihm nicht antun dürfen, ich hätte mich – und ihn – aus der Sache heraushalten sollen.“
„Vielleicht eine Überreaktion. Er hatte sicher Angst, dich zu verlieren“, mutmaßte Bayne.
„Das war es nicht. Er warf mir vor, egoistisch zu sein. Ich hatte etwas getan, das er missbilligte!“
„Also trennte er sich von dir.“
„Ja. Ich war verletzt, enttäuscht. Dann kamst du in meinen Garten geschlendert, und plötzlich war David nicht mehr wichtig.“
„Gut so. Von jetzt an brauchst du keine Davids mehr. Du hast mich, und ich liebe dich.“
So schlichte Worte, aber sie bedeuteten alles Glück der Welt. Jenna hatte das Gefühl zu schweben. Sie sah Bayne eindringlich an. „Und du würdest den Boden küssen, auf dem ich wandele?“
„Stundenlang.“
„Oh, Bayne“, flüsterte sie, „ich hätte nie zu träumen gewagt, du könntest mich lieben. Ich glaube es immer noch nicht …“
„Glaub’s“, befahl er. Er zog sie fest an sich. „Hör nicht auf Leute, die dich gegen mich beeinflussen wollen“, bat er leise. „Steh zu mir.“
„Das werde ich, solange du mich liebst.“
„Und wenn es etwas zu gestehen gibt, werde ich es dir selbst sagen“, versprach Bayne. „Weil ich dich liebe.“
– ENDE –
Spanischer Wein
PROLOG
Es war immer derselbe Traum …
Die Plaza in Sevilla hallt von den Rufen und Pfiffen der Zuschauer und den lauten Trompeten und Trommeln wider. Inmitten des ohrenbetäubenden Lärms ziehen die Reiter, die alle die traditionelle spanische Nationaltracht tragen, auf ihren Pferden langsam an den Menschen am Straßenrand vorbei.
Verzweifelt versucht sie, ein temperamentvolles, nervöses Pferd zu bändigen. Schweißperlen treten ihr auf die Stirn, als sie die dünnen Zügel fest umklammert, wohl wissend, dass sie das Tier nicht daran hindern kann, sich aufzubäumen oder auszuschlagen. Die finsteren Mienen und leisen Flüche der anderen Reiter lassen sie vor Scham erröten. Sie weiß, es dauert nur noch Minuten … Sekunden … bevor die Katastrophe eintritt.
Und dann … ist er da! Groß und attraktiv, in einem schwarzen Matadorkostüm, kommt er durch die Menge auf sie zugelaufen. Er nimmt ihr die Zügel aus der Hand und lächelt zu ihr auf, als sie aus dem Sattel in seine Arme gleitet. Sie weint vor Erleichterung, während sie sich an ihn schmiegt.
Plötzlich erfolgt ein Ortswechsel, und sie tanzen … drehen sich zu rhythmischer Gitarrenmusik im Kreis. Sie nimmt nichts um sich her wahr außer dem hypnotischen Klatschen und dem Klicken ihrer Absätze, als er sie herumwirbelt.
Völlig gebannt von dem Funkeln in seinen Augen, merkt sie, wie sie von der Tanzfläche gezogen wird. Hand in Hand laufen sie lachend durch die leeren Straßen, bis er eine Pferdekutsche anhält. Und dann, in der dunklen Kutsche, in der nur das Mondlicht seine hohen Wangenknochen erhellt und seine dunklen Augen erkennen lässt, nimmt er sie langsam in die Arme, und sie bietet ihm die Lippen zum Kuss.
Sie erschauert vor Erregung, als das Spiel seiner Zunge immer leidenschaftlicher wird, und bebt unter den sinnlichen Berührungen seiner Hände, die sie streicheln. Ihre Gefühle geraten gänzlich außer Kontrolle, als sie flüstert: „Ich liebe dich, Antonio. Ich liebe dich über alles!“
Aber dann … schockierend plötzlich … findet sie sich auf der anderen Seite der Kutsche wieder.
„In deinem Alter? Was weißt du schon von Liebe?“, fragt er schroff und gequält zugleich, als die Kutsche
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