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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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war ihr der Sherry in den Kopf gestiegen. Sie war nicht daran gewöhnt, Alkohol in solchen Mengen zu trinken.
    Der silberne Tortenheber wurde vorsichtig wieder auf den Tisch zurückgelegt, und Campuzano lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ich habe gehört, dass Sie Rosa mehr oder weniger abgeschoben, ihre Hilfe für unnötig erklärt haben.“ Das Lächeln, das um seinen sinnlichen Mund spielte, war kühl, und seine Stimme klang viel zu gleichförmig. „Wenn Sie mir damit beweisen wollen, was für eine fürsorgliche Mutter Sie sind, haben Sie es umsonst getan.“ Wieder starrte er sie herausfordernd an.
    Cathy verbiss sich den wütenden Kommentar, der ihr auf der Zunge lag. Sie traute sich selbst nicht, hatte nach all dem Alkohol ihre Selbstsicherheit verloren. Sie hätte sich ohrfeigen können, dass sie so viel getrunken hatte. Sie hoffte, er würde ihr Schweigen als Verachtung für ihn auffassen und stand wortlos auf – und schwankte gefährlich, sodass sie sich sofort wieder hinsetzen musste.
    „Ich kann nur für Juan hoffen, dass Sie Rosa aus dem erzwungenen Ruhestand wieder zurückrufen“, hörte sie ihn sarkastisch sagen.
    Ich bin betrunken und habe mich doch um ein Baby zu kümmern! dachte sie, während sich alles vor ihren Augen drehte.
    Wahrscheinlich hatte dieser niederträchtige Kerl ihr absichtlich so viel Wein eingeschenkt. Um zu beweisen, dass sie keine gute Mutter sein konnte – für niemanden, erst recht nicht für seinen Neffen!
    Wie Cathy wieder auf die Füße gekommen und wie sie es geschafft hatte, ohne zu schwanken bis zur Tür zu kommen, hätte sie nicht sagen können. Sie brachte sogar ein steifes „Gute Nacht“ heraus, bevor er sich aus seinem Stuhl erhob und mit einer überheblich hochgezogenen Augenbraue fragte: „Sagen Sie mir – Sie behaupten, Ihr Name sei Cathy. Wieso nennen Sie dann alle Kollegen und Freunde Cordy – oder Cordelia?“ Mit einem dünnen Lächeln hob er die Achseln. „Ich bin mir sicher, es gibt da eine logische Erklärung. Aber ich mag keine ungeklärten Sachen, also klären Sie mich auf.“
    Cathy starrte ihn an. Er hatte einen Verdacht, sie fühlte, dass er einen Verdacht hatte. Hatte er absichtlich mit dieser Frage gewartet, bis der Alkohol seine Wirkung bei ihr zeigte? Damit sie nicht mehr in der Lage war, eine plausible Ausrede zu erfinden?
    Die Zunge klebte ihr am Gaumen, verweigerte den Dienst, ihr Herz hämmerte gegen die Rippen. Und er lächelte sie an, mit einem Lächeln, bei dem sie Gänsehaut bekam. „Vielleicht sollte ich Ihr Gedächtnis ein wenig auffrischen.“ Seine makellosen Zähne schimmerten zwischen seinen Lippen. „Nachdem ich die Briefe gelesen und von der Existenz meines Neffen erfahren hatte, habe ich ein paar Nachforschungen angestellt. Wie ich Ihnen bereits sagte, war die Unterschrift auf den Briefen nicht zu entziffern, doch bei allen Nachfragen ergab sich derselbe Name – Cordelia Soames. Oder Cordy, wie Ihre Freunde sagen – die, so darf man wohl behaupten, sehr zahlreich und fast alle männlich sind. Sehr … intime Freundschaften.“
    Wenn nichts sie hätte ernüchtern können – dieser letzte Satz, gesprochen mit der ganzen Verachtung, die er hineinlegte, schaffte es. Wie konnte er es wagen, ihre Schwester als … ja, als eine Schlampe zu bezeichnen, die mit jedem, der ihr gefiel, ins Bett ging? Cordy liebte ihren Beruf, liebte die Glitzerwelt der Partys und Gesellschaften. Und Flirten war für sie nichts als ein Spiel, schon seit sie fünfzehn Jahre alt gewesen war. Cordy schlief nicht sofort mit jedem.
    Ihre Gedanken waren jetzt glasklar. Mit einem Lächeln, das jeden zur Salzsäule hätte erstarren lassen, und einer Stimme, die scharf wie ein Rasiermesser klang, antwortete sie: „Aber, Señor, natürlich würde ich Sie nie im Dunkeln tappen lassen. Cordelia ist mein Pseudonym für den Beruf. Ich dachte mir, dass Cathy ein wenig zu hausbacken klingt. Meinen Sie nicht auch?“
    Das muss er akzeptieren, dachte sie, als sie zur Tür hinausging. Er würde sich schon bessere Fangfragen ausdenken müssen, bevor sie sich austricksen ließ – gleich, ob sie nüchtern oder beschwipst war. Eigentlich machte sie gute Fortschritte in diesem Spiel!
    Die Sonne schien so hell, dass Cathy die Augen schloss und die breite Krempe des Strohhuts tiefer ins Gesicht zog. Rafael, der Älteste von Paquita und Tomás, hatte sie auf dem Traktor mit in die Weinberge genommen. Sie ließ sich von ihm bei einem kleinen Pinienhain absetzen und

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