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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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eingepackt.
    Der weiche Stoff ließ sie sich unerhört feminin fühlen. Sie kam sich weder konservativ noch bieder vor. Cordy müsste sie wirklich so sehen. Aber wenn Cordy sie vielleicht für ein wenig steif hielt, dann deshalb, weil sie in jungem Alter schon Verantwortung hatte übernehmen müssen. Vor zehn Jahren war sie noch ein normaler, quicklebendiger Teenager von fünfzehn Jahren gewesen, bis das Unwetter über ihr Leben hereingebrochen war: Ihr Vater hatte plötzlich angekündigt, dass er nach Südamerika gehen wolle. Mit einer anderen Frau …
    Ihre Mutter hatte den Schock nie überwunden und sich ganz auf Cathy gestützt. Als Cordy flügge wurde, war es Cathy gewesen, die mehr oder weniger die erziehende Rolle übernommen hatte.
    Sie ließ sich in den Schatten der Pinien sinken, um sich auszuruhen, und verscheuchte die alten Erinnerungen. Eine Eidechse sah sie mit blitzenden Augen an und huschte davon. Lächelnd stand Cathy auf und ging weiter. Die Felder erstreckten sich über endlose Weiten. In dieser Erde hier wuchs kein Wein, hier wurden Weizen und Oliven angebaut. Auf den Weiden standen gut genährte Pferde und Rinder.
    Dort von dem Hügel würde sie bestimmt eine wunderbare Aussicht haben. Sie machte sich an den Anstieg, doch sie hatte noch nicht die Hälfte des Berges erklommen, als sie schon Pause machen musste. Ihr war heiß, und sie war außer Atem. Sie schalt sich selbst, sie hätte eine Wasserflasche mitnehmen sollen. Sie hatte noch einen langen Fußmarsch zurück zum Haus vor sich.
    Cathy war froh, als sie schließlich oben auf dem Hügel einen Reiter erblickte. Wahrscheinlich war er die Zäune abgeritten, um sie zu kontrollieren. Bei dieser Hitze würde er bestimmt auch Wasser bei sich haben.
    Nicht, dass sie vor dem Verdursten stand, aber ihre Zunge klebte am Gaumen, und ein paar Schlucke des kühlen Nasses würden es ihr leichter machen, den Hügel zu erklimmen und sich auf den Weg zurückzumachen.
    Sie suchte nach den paar spanischen Ausdrücken, die sie von Paquita und Tomás aufgeschnappt hatte: „Agua“. Genau, Wasser. Der staubbedeckte Reiter kam näher, sie konnte das Knarren des ledernen Sattels hören. Sie hob den Arm und winkte. „Hola!“
    Der Reiter antwortete nicht, saß im Sattel, als ob er ein Teil des weißen Hengstes sei. Er trug den typischen andalusischen Reiterhut mit gerader Krempe, der seinem Gesicht Schatten spendete. Ein schwarzes Jeanshemd spannte sich über die breiten Schultern, die langen Beine wurden durch Beinschurze aus dickem Leder geschützt. An diesen spanischen Männern, diesen Machos, ist doch etwas sehr, sehr Anziehendes, dachte Cathy und überraschte sich selbst mit diesem Gedanken. Und sie wurde feuerrot, als sie die ernsten Züge des Reiters erkannte.
    „Hola!“, erwiderte er ihren Gruß und brachte den großen Hengst neben ihr zum Stehen. Die vollen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als sie hastig einen Schritt zurückwich. Ihr Herz hämmerte immer noch wild von der Erkenntnis, dass sie Campuzano für den anziehendsten Mann hielt, den sie je gesehen hatte. Tief unter der Krempe erhaschte sie das Funkeln der grauen Augen, und ein erotisches Bewusstsein durchfuhr sie mit der Schärfe eines Rasiermessers. Dieses Bewusstsein machte es ihr unmöglich, ein Wort hervorzubringen. Sie war wie erstarrt.
    „Sie haben sich doch nicht etwa verlaufen, Cathy?“ Seine Stimme klang leicht spöttisch. Als sie, unfähig zu sprechen, nur den Kopf schüttelte, fragte er: „Oder suchten Sie nach mir?“
    „Wieso sollte ich nach Ihnen suchen?“ Sie hatte sich wieder gefangen. Vielleicht war er der erotischste Mann, den sie kannte, aber er war auch der gefährlichste. Er wollte ihr Johnny wegnehmen.
    „Ja, wieso auch?“ An den sarkastischen Tonfall war sie ja bereits gewöhnt. Und sie konnte auch seinen Gesichtsausdruck deuten, als er abstieg und sie ansah. Als ob sie sich extra herausgeputzt hätte, um ihn zu suchen. Sie kaute an ihrer Lippe. Warum hatte sie nur dieses vermaledeite Kleid angezogen?
    Er schlang die Zügel über den Sattelknauf und starrte sie an. „Was wollten Sie? Dass Sie jemand mit nach Hause nimmt?“
    „Nein.“ Sie atmete tief durch. Er überragte sie um Haupteslänge, der Duft seines Rasierwassers vermischte sich mit dem Geruch von heißem Leder, Sonne und Staub und brannte ihr in der Nase.
    Gereizt fingerte sie an dem Bügel ihrer Tasche und schob ihn höher auf die Schulter. Sie hatte schon genug Schwierigkeiten damit, sich in

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