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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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Treffen, das sie umso mehr gefürchtet hatte, je mehr es hinausgeschoben worden war, fand auch jetzt noch nicht statt. Mit einer seltsamen Mischung aus Erleichterung und angstvoller Erwartung hörte sie Rosa sagen: „María ist Doña Luisas Haushälterin. Leider spricht sie nicht viel Englisch. Wenn Sie etwas für sich oder das Baby brauchen, müssen Sie es mir sagen, und ich werde dann übersetzen.“
    „Buenas tardes, María.“ Cathy brachte ein Lächeln zustande und erhielt ein kühles Kopfnicken als Antwort. Doch erstaunt beobachtete sie, wie Marías Augen beim Anblick des strampelnden Johnny freudig zu funkeln begannen, und ein schier endloser Wortschwall auf Spanisch folgte.
    Rosa übersetzte frei, als sie der Hausdame die ausladenden Stufen hinauffolgten: „Sie sagt, dass Juan genauso aussieht wie Don Javier und Don Francisco, als sie noch Babys waren. Sie würde gerne auf das Baby aufpassen, aber ich habe ihr schon gesagt, dass das meine Aufgabe ist. Ich werde niemand anderem diese Aufgabe überlassen!“
    Das ist auch gut so, dachte Cathy bei sich, Juan – in letzter Zeit hatte sie sich immer häufiger dabei ertappt, dass sie Johnny in Gedanken beim spanischen Namen nannte –, Johnny also würde es auch nicht mögen, wenn er von einem zum anderen gereicht würde. Er kannte Rosa und liebte sie, und offen gestanden, auch Cathy war froh, dass ihre junge spanische Freundin die Instruktion erhalten hatte mitzukommen. Mit Rosa an ihrer Seite würde sie sich nicht so einsam und verloren vorkommen.
    „Wir sind da“, flüsterte das junge Mädchen jetzt in ihr Ohr, als sie vor einer reich geschnitzten Tür stehen blieben und María sie aufstieß. Cathy ging hinter Rosa ins Zimmer.
    Was für ein wunderschöner Raum, dachte sie. Und war umso erfreuter, als Rosa eine Zwischentür öffnete und voller Stolz verkündete: „Sehen Sie, das Kinderzimmer. Don Javier hat mir gesagt, dass er alles arrangiert hat. Er weiß, dass Sie nicht von dem Kleinen getrennt werden wollen.“
    Der anliegende Raum war mit allem ausgestattet, was man für ein Kleinkind brauchte, genau wie der Raum in der Finca. Die Campuzanos, Mutter und Sohn, hatten offensichtlich für einen längeren Aufenthalt geplant!
    Wie immer man zu diesem Punkt stehen mochte – Cathy musste zugeben, dass alles Wichtige vorhanden war. Und dass sie alles direkt greifbar neben ihrem Raum hatte, war ein großer Vorteil. Sie legte das Kind in die Wiege und heizte dann in dem elektrischen Kessel Wasser auf, um die Milch aufzuwärmen.
    „Ich werde in die Küche gehen und nachsehen, ob sich nicht ein Pfirsich oder eine Banane finden lässt“, bot Rosa an.
    Während Rosa in die Küche ging, wechselte Cathy Johnnys Windeln. Noch während sie dabei war, hörte sie die Tür auf- und zugehen. „Das ging aber schnell. Was hast du denn gefunden?“, fragte sie und verstummte, als sie sich umdrehte.
    „Sie müssen Cathy sein.“
    Doña Luisa war ganz in Schwarz und sehr elegant gekleidet. Sie musste in den frühen Sechzigern sein, und sie war eine erstaunliche Schönheit für ihr Alter. Aber noch erstaunlicher waren die warmen grauen Augen, das freundliche Lächeln, mit dem sie Cathy einen flüchtigen Begrüßungskuss auf die Wange drückte. „Sie müssen mir verzeihen, dass ich Sie nicht bei Ihrer Ankunft willkommen geheißen habe, aber ich hatte genaue Instruktionen bekommen, mich nicht eher sehen zu lassen, bis Sie und das Kind sich eingerichtet haben. Aber“, ein spitzbübisches Lächeln ließ sie zwanzig Jahre jünger aussehen, „ich konnte es nicht länger aushalten.“ Sie zog einen Stuhl heran und setzte sich. Mit sehnsüchtigen Augen sah sie zu dem Baby und hielt die Arme ausgestreckt. „Darf ich?“
    „Oh ja. Natürlich.“ Cathy reichte ihr das Kind ohne Zögern. Sympathie und Mitgefühl breiteten sich in ihr aus, als sie bemerkte, wie die ältere Frau mit verhangenem Blick das Baby an sich drückte.
    „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie glücklich ich bin“, sagte Doña Luisa mit leicht zitternder Stimme. „Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass ich noch einen Enkel in meinen Armen halten würde. Javier hat geschworen, nicht wieder zu heiraten, und Francisco ist tot. Aber jetzt“, sie verscheuchte die düsteren Gedanken, „jetzt habe ich diesen wunderschönen Enkelsohn.“ Sie küsste den strahlenden Johnny auf die Stirn. „Sagen Sie mir, meine Liebe, was ziehen Sie vor – Juan oder Johnny?“
    Cathy war gerührt. Erleichterung, Dankbarkeit

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