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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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wundervolle Zeit verbringen können, wenn da nicht Javier und seine Drohungen wären …
    Bevor sie den Gedanken weiter verfolgen konnte, klopfte es an der Tür. María kam, um sie ins Esszimmer zu geleiten. Und auch dieser Raum war einfach überwältigend. Fresken und eine reich bemalte Stuckdecke waren die ersten Eindrücke, die Cathy hatte. Und noch etwas fiel ihr sofort auf. Javier war nicht da. Etwas, bei dem sie Erleichterung verspüren sollte, aber es fühlte sich nicht unbedingt an wie Erleichterung.
    „Nun erzählen Sie mir …“ Doña Luisa lächelte ihr über den Rand ihres Glases Fino zu. „Hat Ihnen der Aufenthalt auf der Finca gefallen? Ich bin kaum noch dort draußen. Aber ich wäre zu Ihrer Ankunft gekommen, wenn Javier nicht darauf bestanden hätte, dass Sie Zeit brauchen, um sich einzugewöhnen.“
    Das war nicht das, was er ihr erzählt hatte! Cathy kochte innerlich. Oh, dieser Mann! Offensichtlich hatte er auch den Eindruck erweckt, dass sie für länger hierbleiben würde. Nun, seine Mutter musste aufgeklärt werden. Vorsichtig. Sanft. Sie musste erkennen, dass ihr Enkel nicht für immer hierblieb. Cathy überlegte gerade, wie sie es Doña Luisa vorsichtig beibringen könnte, als die ältere Frau ansetzte: „Da Javier heute Abend nicht mit uns essen kann – er hat ein Geschäftsessen außerhalb –, können Sie und ich uns ein wenig in Ruhe kennenlernen. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich über diese Neuigkeiten freue. Wo er doch immer gesagt hat, dass er nicht wieder heiraten wird – und normalerweise sagt er nie etwas, das er nicht auch meint. Aber da hat ganz bestimmt das Schicksal seine Hand im Spiel gehabt. Und für den kleinen Juan wird es das Beste sein.“
    Sagte Doña Luisa tatsächlich, was Cathy zu hören glaubte? Dieser betrügerische, hinterlistige Kerl! Kein Wunder, dass er ein „dringendes Geschäftsessen“ vorgetäuscht hatte! Er musste seiner Mutter gesagt haben, dass sie bald heiraten würden. Deswegen behandelte die alte Dame sie auch so zuvorkommend, als sei sie bereits Mitglied der Familie!
    „Sie dürfen sich keine Schuld geben für das, was mit Francisco passiert ist, meine Liebe. Er war immer ein Charmeur. Ich bin zwar alt, aber nicht so alt, dass ich die Leidenschaft der Jugend vergessen hätte. Die Dinge haben sich seit meiner Jugend geändert. Fehler werden den Leuten nicht für den Rest ihres Lebens vorgehalten, die Gesellschaft ist heute viel toleranter. Aber natürlich kann man Juan nicht als Fehler bezeichnen“, fügte sie hinzu. „Er ist ein wahrer Segen. Und dass das Schicksal Sie und Javier zusammengeführt hat, ist einfach wunderbar.“
    Cathy stürzte ihren Sherry hinunter. Irgendjemand musste Doña Luisa aus dem Traum von der rosigen Zukunft aufrütteln, aber sie würde diejenige nicht sein. Das sollte Javier selbst besorgen. Es würde ihm eine Lehre sein, solche Lügen aufzutischen!
    Während des Dinners hörte Cathy scheinbar interessiert zu, als Doña Luisa über die Familie erzählte. „Die Campuzanos haben nie viele Söhne gehabt. Aber diese wenigen Söhne haben gute Partien geheiratet. Sie sind in die ganze Welt und in alle Wirtschaftsbereiche hinausgegangen: Weizen, Oliven, und in neuester Zeit sind auch Hotels dazugekommen. Sehen Sie, meine Liebe“, Doña Luisa strich die Leinenserviette glatt, „viele der alten Sherry-Familien konnten ihren Reichtum nicht retten. Was die Weinseuche Anfang des Jahrhunderts nicht zerstört hatte, ging durch den Krieg verloren. Viele Bodegas sind jetzt in der Hand internationaler Konglomerate. Die Familien haben zwar noch ihren Ruf, aber im Vergleich zu früher kaum noch Wohlstand. Nicht aber bei den Campuzanos. Und Javier baut die alte Tradition weiter aus, wobei er immer darauf achtet, dass Weinberge und Bodegas mit Gewinn arbeiten.“
    Tja, schade nur, dass all diese schönen alten Traditionen ihm nicht mehr Ehrlichkeit und Anstand beigebracht haben, dachte Cathy sich. Ihn heiraten! Das wäre ja noch schöner! Auf dem Platz zu bleiben, den man ihr zuwies, das Kind aufgeben beziehungsweise so aufziehen, wie er es sich vorstellte, das Leben einer Nonne führen und dann auch noch dankbar sein, dass die Tage der Inquisition vorüber waren?
    Natürlich konnte sie das vor Doña Luisa nicht sagen. Die Gesichtsmuskeln taten ihr bereits weh, da sie sich zu einem konstanten Lächeln zwang. Eigentlich war ihr mehr nach Schreien zumute.
    Später wünschte sie ihrer „Schwiegermutter in spe“

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