Romana Gold Band 15
Herzlichkeit entgegenbringen.“ Er war jetzt ganz der Herrscher, und jeder, der es wagen würde, an der Wahl seiner Ehefrau etwas auszusetzen, würde es bereuen.
Cathy blinzelte eine Träne weg. Sie liebte ihn so sehr, selbst wenn er sich unmöglich benahm. Aber es war an der Zeit, ihm zu beichten. Sofort. Doch erleichtert ließ sie sich in den Sitz sinken, als er ihr noch einmal einen Aufschub gewährte.
„Ich habe meine Mutter angerufen und ihr gesagt, dass wir uns getroffen haben und dass wir einige Tage in der Finca verbringen werden. Wir brauchen etwas Zeit für uns allein, bevor wir uns in das fröhliche Chaos der Hochzeitsvorbereitungen stürzen. Dann werden wir kaum Zeit haben, ein Wort miteinander zu wechseln, geschweige denn für etwas Anderes.“
Sie drehte den Kopf zu ihm, und ihre Blicke trafen sich. Und sie wusste, dass er den Grund für ihre Röte richtig gedeutet hatte – seine Worte ‚etwas Anderes‘.
Die Anspannung, die sie ergriffen hatte, löste sich plötzlich. Auf der Finca, wenn sie allein waren, würde sie genug Zeit für ihre Erklärung haben. Ihn dazu bringen, sie zu verstehen. Er würde ihr bestimmt verzeihen, nicht wahr? Er musste einfach. Sie wusste nicht, wie sie weiterleben sollte, wenn er ihr nicht vergeben würde. Zusätzlich zu der Gefahr, Juan zu verlieren.
Später, als sie nach einem exzellenten Dinner noch am ovalen Esstisch saßen, dankte Cathy ihrem Schicksal, das gnädig genug gewesen war, Javier die Entscheidung treffen zu lassen, dass sie mehr Zeit allein zusammen brauchten. Er war so zärtlich und aufmerksam zu ihr, hatte das Zimmer wieder herrichten lassen, das sie bei ihrem ersten Besuch bewohnt hatte, ihr geraten, sich auszuruhen, ein Bad zu nehmen, sich Zeit zu lassen. Denn sie hatten noch den ganzen Abend. Und zwei volle Tage.
Mit einem diabolischen Grinsen hatte er ihr einen seidenen Bademantel zugeworfen. „Hier, das ist meiner. Da du keine Garderobe hier hast, solltest du Paquita deine Kleider geben. Sie wird sie für dich waschen. In der Zwischenzeit kannst du das hier tragen.“ Mit einem funkelnden Blick hatte er ihr Zimmer verlassen. „Ich habe nicht vor, dich das lange tragen zu lassen. Ich habe Paquita angewiesen, dass sie sich bald zurückzieht. Dann gehört die Nacht uns.“
Jetzt am Tisch raste Cathys Puls, denn Javiers Blick verriet ihr, dass er sie begehrte. Jetzt musste sie es ihm sagen. Und er gab ihr auch die passende Einleitung, als er anhob: „Zwischen einem Mann und einer Frau, die sich das Versprechen auf Lebenszeit geben, darf es keine Geheimnisse geben, Querida. Ich habe dir von meiner Vergangenheit erzählt, über meine Ehe mit Elena. Gibt es etwas, was du mir erzählen möchtest? Wir sollten ehrlich miteinander sein, denkst du nicht auch?“ Er lehnte sich zurück, seine dichten Wimpern überschatteten seine Augen.
Das war die ideale Gelegenheit. Cathy spielte mit dem Stiel ihres Glases und sammelte ihren Mut. Sie würde ihm von Donald erzählen müssen. Es war ein guter Anfang.
Sie atmete tief durch und hob den Blick. „Auch ich glaubte einmal, verliebt zu sein. Wir studierten gemeinsam, und ich dachte, er liebt mich. Wir wurden ein Paar, aber ich war davon überzeugt, dass ich frigide war, denn die körperliche Liebe bedeutete mir nichts. Es dauerte nicht lange, bis wir feststellten, dass unsere Beziehung zu nichts führen würde. Aber wir blieben Freunde.“ Sie kaute an ihrer Unterlippe, fragte sich, ob er ahnte, dass sie ihm damit mitteilen wollte, dass Donald bisher der einzige Mann gewesen war, mit dem sie geschlafen hatte.
Doch alles, was er darauf sagte, war: „Mit mir hast du herausgefunden, dass du weit davon entfernt bist, frigide zu sein. Du und ich zusammen – es war eine Explosion.“ Seine Augen funkelten bei der Erinnerung. „Aber da ist noch mehr, was du sagen willst.“
Es gab noch viel mehr zu sagen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass alles in Ordnung kommen würde, dass er sie ausreden lassen und zuhören würde und dass sein Urteil nicht zu hart werden würde. Sie atmete nochmals tief durch und öffnete den Mund, um erneut anzusetzen.
Ihre erklärenden Worte erstarben ihr in der Kehle, als das laute Klingeln der Türglocke durch das Haus drang.
Mit einem leisen Fluchen stand Javier auf und ging, um die Tür zu öffnen. Der wütende Ausdruck in seinem Gesicht versprach nichts Gutes für den Störenfried.
Cathy hätte schreien mögen. Der Augenblick war so perfekt gewesen, besser würde es wohl
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