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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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Nacht war, in der Johnny nicht bei ihr war, noch den Grund dafür – ein paar Tage allein mit Javier zusammen, bevor die Hektik der Hochzeitsvorbereitungen beginnen sollte. Selbst wenn er nach ihrem Geständnis seinen Antrag hätte zurückziehen wollen, wäre alles diskret und ohne Aufsehen passiert.
    „Haben Javier und du überhaupt über das Kind gesprochen?“, wollte Cathy wissen.
    „Nein, warum auch?“, schnurrte Cordy zufrieden. „Dein Brief hat doch alles beinhaltet, was ich wissen musste. Wir hatten uns andere Dinge zu sagen. Außerdem musste ich ihm doch klarmachen, wie sehr ich an dem Jungen hänge, wie sehr ich ihn vermisst habe und wie schwer es mir gefallen ist, ihn bei dir zu lassen, während ich unser täglich Brot verdiene.“
    „Ich könnte dich ohrfeigen“, stieß Cathy hervor und meinte es ernst. „Tu nicht so, als ob du vergessen hättest, dass du dich nicht um das Kind kümmern wolltest, dass du ihn mir ohne Skrupel zur Adoption gegeben hast, weil du ihn nicht haben wolltest! Sag mir nur eines – hast du es darauf angelegt, schwanger zu werden, um in eine reiche Familie einheiraten zu können, die genug Ehre besitzt, ihre unehelich gezeugten Nachkommen nicht unter den Teppich zu kehren?“
    Cordy brach die penible Begutachtung ihrer langen Fingernägel ab. „Herrje, hast du dich aber gedreht! Es gab einmal eine Zeit, da hättest du mir nie etwas Schlechtes zugetraut.“ Sie musterte Cathy aus kühlen blauen Augen. „Du hättest niemandem etwas Schlechtes zugetraut. Erinnerst du dich noch an Donald? Deine erste große Liebe.“ Cordy stand auf. „Er wollte nur das eine von dir. Und was er bekommen hat, hat ihn keineswegs befriedigt. Es war die Sache nicht wert, das hat er mir selbst gesagt. Er konnte gar nicht glauben, dass wir Schwestern sind. Er meinte, ich müsse wohl deinen Teil von dem abbekommen haben, was man braucht, um einen Mann zu befriedigen. Und nein, wenn du es unbedingt wissen willst, ich bin nicht absichtlich schwanger geworden. Wenn ich auf dieser Party nicht beschwipst gewesen wäre, wäre das alles nicht passiert. Zuerst hatte ich an eine Abtreibung gedacht, aber dann habe ich überlegt, wie ich das Beste daraus machen kann. Den Rest der Geschichte kennst du ja.“
    Cathy starrte Cordy an. In dem hellen Leinenanzug, mit ihrer schlanken Figur und dem engelsgleichen Aussehen war es schwer zu glauben, dass diese Person, die vor ihr stand, so hartherzig und egoistisch sein konnte.
    Aber Cathy wusste auch, wie überzeugend ihre Schwester wirken konnte. War Javier auf die zuckersüße, leidende Mutterrolle hereingefallen? Die Tatsache, dass Donald nach ihrer kurzen Affäre so bösartig über sie zu ihrer Schwester gesprochen hatte, verblasste neben dem Schmerz, dass Javier sie offensichtlich so leicht gegen Cordy eingetauscht hatte.
    Er hatte nie gesagt, dass er sie liebte. Im Gegenteil, er hatte gesagt, er könne keine Frau lieben. Für ihn gab es nur Lust und körperliches Verlangen, sein Herz würde er nie vergeben.
    Aber hatte diese perfekte Liebesnacht ihm so wenig bedeutet? Er hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, sie zu fragen, warum sie gelogen hatte. Jetzt, da er wusste, dass sie nicht die Mutter seines Neffen war, hatte sie keinen Platz mehr in seinem Leben. Und Cordy war eine sehr viel repräsentablere Ehefrau. Entschlossen, so schnell wie möglich abzureisen, stieg Cathy aus dem Bett.
    Cordys Worte bekräftigten ihren Entschluss nur noch: „Himmel, du siehst ja schrecklich aus!“ Sie legte den Kopf schief. „Du hast geheult. Erzähl mir nicht, dass du ehrliche Gefühle für unseren Gastgeber entwickelt hast. Du hast dir doch nicht eingebildet, du könntest ihn heiraten und keiner würde die Täuschung bemerken, oder?“
    „Natürlich nicht!“ So naiv war sie nun nicht. „Wieso hätte ich dir dann geschrieben, wenn ich das vorgehabt hätte?“
    „Schön.“ Für einen Moment wurde Cordys Blick sanft. „Ich will nicht, dass du verletzt wirst. Vielleicht glaubst du mir nicht, aber es ist wahr. Wenn Javier und ich erst verheiratet sind, bist du jederzeit herzlich willkommen. Ich weiß, wie viel der Junge dir bedeutet. Du kannst ihn so oft sehen, wie du willst. Du wirst die beste Tante sein, die ein Kind sich wünschen kann.“
    Nur für einen kurzen Augenblick waren sie, trotz allem, wieder Schwestern. Aber Cordy ruinierte alles sofort wieder. „Du solltest ein paar Kilo abnehmen“, sagte sie, während sie zur Tür ging. „Wirklich, es könnte

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