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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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Jenna von der Seite. Sie würdigte ihn keines Blickes. Schließlich sagte er: „Da vorn links. Wir wollen Mittag essen.“
    Jenna nickte bloß und bog in die schmale Straße ein. Aus dem Augenwinkel sah sie nicht weit entfernt eine kleine Stadt liegen, dann tauchte die Einfahrt eines Paradors vor ihr auf. Das Luxushotel mit seinen weißen Mauern und dem üppigen Blumengarten kam Jenna wie eine rettende Insel vor. Sie sehnte sich danach, das stickige Auto zu verlassen, ihr pochendes Bein zu strecken und eine Pille zu nehmen. Hastig öffnete sie die Wagentür.
    Doch die Eile sollte ihr schlecht bekommen. Unüberlegt belastete sie das linke Bein zu sehr – es gab nach. Ihre Knie dämpften zwar den Sturz auf die kiesbestreute Auffahrt, doch der Boden war leicht abschüssig. Jenna versuchte, sich mit den Händen abzustützen, konnte jedoch nicht verhindern, dass sie mit dem Gesicht aufkam und ein Stück über die Steine schrammte.
    Ehe Bayne bei ihr sein konnte, rappelte sie sich bereits auf. „Alles okay“, beteuerte sie schnell. „Mach bitte kein Drama daraus.“
    „Ich mache nie ein Drama“, erwiderte er knapp und betrachtete wie geistesabwesend Jennas zerschundenes Nasenbein.
    „Und lach nicht!“, befahl sie mit drohendem Blick.
    „Was gäbe es hier wohl zu lachen?“ Bayne zog sie sanft in die Arme und hielt sie eine Weile fest. Rein kameradschaftlich, tröstlich. „Mein armer Schatz. Ich war leider nicht schnell genug“, sagte er dicht an ihrem Haar, als wäre der Sturz seine persönliche Schuld.
    „Du kannst doch nichts dafür.“ Jenna versteifte sich, als dieses neue Unheil über sie kam – der Wunsch, für immer in Baynes Armen zu bleiben. Sie biss die Zähne zusammen und schob ihn heftig von sich. „Wie sehe ich aus?“, wollte sie wissen. Ihre Nase fühlte sich an, als wäre sie gebrochen.
    Bayne lächelte mitfühlend. „Ein paar dicke Schrammen. Und Blut.“
    „Oh nein.“ Jenna wäre am liebsten im Boden versunken.
    „Was ist mit den Knien?“ Bayne trat einen Schritt zurück und sah herunter. An Jennas linkem Bein sickerte eine dünne Blutspur unter dem weißen Rock hervor. Bayne ging in die Hocke und stieß vernehmlich die Luft aus. „Meine Güte. Komm, gehen wir hinein und aus der Sonne.“
    „Bitte nicht!“, rief Jenna entsetzt. „So kann ich mich nicht zeigen. Lass mich wenigstens das Blut abwischen!“
    „Meinst du, sie lassen dich nicht hinein? Das wollen wir doch mal sehen.“ Ohne weiteren Protest abzuwarten, legte Bayne ihr den Arm um die Taille, stieß mit dem Fuß die Autotür zu und führte Jenna die Treppe hoch in die Hotelhalle.
    Immerhin habe ich jetzt einen plausiblen Grund für mein Humpeln, dachte Jenna grimmig. Seltsamerweise hatten die Verletzungen an der Nase und am Knie den Schmerz im Fuß in den Hintergrund gedrängt. Wahrscheinlich der Schock, sagte sie sich. Zu gern hätte sie sich erst das Gesicht gewaschen, bevor sie den anderen gegenübertrat.
    Doch Bayne zog sofort die gesamte Aufmerksamkeit auf sie, sobald sie die Halle betreten hatten. Der Portier gab einen Schrei von sich und eilte hilfsbereit herbei. Jenna wurde ins Büro des Geschäftsführers gebracht und in einen Sessel gesetzt, Befehle wurden erteilt, im Handumdrehen hatte sie eine Schüssel mit Wasser, ein Handtuch und einen Handspiegel vor sich. Jenna fühlte sich höchst unbehaglich, aber sie musste die Fürsorge wohl oder übel annehmen.
    Bayne, der fließend Spanisch sprach, erläuterte offensichtlich die Lage und dirigierte das Hotelpersonal herum. Er kniete sich vor Jenna hin und begann, ihr Knie behutsam abzuwaschen. Sie war ganz verspannt vor Angst, er könnte ihren schlimmen Fuß berühren. Sie starrte auf seinen gebeugten Kopf und spürte die fast erotische Berührung seiner warmen Hände auf der Haut. Wenn das nicht absurd war!
    Man brachte einen Erste-Hilfe-Kasten, und Bayne legte sorgfältig einen Verband an. Jenna bemerkte ein paar graue Strähnen in seinem dunklen Haar und verspürte den verrückten Wunsch, die Hände in diesem Haar zu vergraben. Schnell griff sie nach dem Handspiegel. Der Sturz hatte ihre Nerven wohl doch mehr mitgenommen, als sie wahrhaben wollte.
    Sie wünschte, sie hätte den Blick in den Spiegel vermeiden können. Die Haut auf dem Nasenrücken war abgeschürft, Blut lief ihr über die Lippe. Über dem rechten Auge hatte sie eine Schramme und auf der Wange einen Schmutzfleck. Wirklich reizend. Andererseits hätte es schlimmer kommen können. Sie legte den

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