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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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Menschen benehmen sich mir gegenüber nicht normal“, erklärte Bayne schlicht.
    Jenna hatte durchaus beobachtet, wie die Feriengäste die Stars im Ort umschwärmten. Und sie musste zugeben, sie würde zu Hause wahrscheinlich auch stolz berichten, dass sie Bayne Rawson kennengelernt hatte. Wir waren regelrecht befreundet, würde sie erzählen und wissend lächeln.
    Aber warum, fragte sie sich aufmüpfig, wurden Schriftsteller so bewundert, während kein Mensch sich um Möbelrestauratoren scherte? Autoren besaßen ein bestimmtes Talent, andere Leute hatten andere Gaben. Sie selbst hatte ihre Schwierigkeiten, sich schriftlich elegant auszudrücken, während Bayne womöglich nicht einmal einen Nagel einschlagen konnte. Keiner von beiden war deshalb weniger wert.
    Doch das änderte nichts an den Tatsachen. Bayne war berühmt, sie nicht. Er war umworben und folglich stets auf der Hut. Momentan konnte Jenna damit schlecht umgehen. Noch vor ein paar Wochen hätte ihr so etwas keine Probleme gemacht, aber die Geschichte mit David hatte ihr Selbstwertgefühl drastisch angeschlagen. Jetzt brauchte Jenna einen Freund, einen verständnisvollen Partner – aber keine Liebesaffäre, keine Komplikationen.
    Doch das suchte Bayne vermutlich auch nicht. Was wollte er überhaupt? Einen netten kleinen Flirt, bei dem die Spielregeln eingehalten wurden?
    „Schreibst du gerade an einem neuen Buch?“, erkundigte sie sich.
    „Ja. Und dies ist eine Dokumentationsfahrt.“
    „Interessant. Was dokumentieren wir?“
    „Landschaft. Du kannst die Kamera da nehmen.“ Bayne wies auf den Fotoapparat auf der Ablage.
    „Ah, deswegen habt ihr mich also eingeladen“, bemerkte Jenna.
    „Mark kann mit seinem Gips die Kamera nicht bedienen“, gab Bayne offen zu.
    „Wie praktisch, dass ich zur Verfügung stand.“
    „Ja.“
    Mit einem leicht gequälten Lächeln legte Jenna das Buch zurück und nahm den Fotoapparat. „Soll ich schon?“
    „Ja, nimm einfach alles auf, was du siehst. Wenn ich dann schreibe, habe ich den allgemeinen Eindruck vor Augen und kann mich zurückversetzen. Mark macht Notizen auf der Landkarte. Bild Nummer eins ist da und da, und so weiter.“
    Jenna drehte sich zu Mark um. Er beugte sich vor und legte seine Arme – das hieß, einen Arm und einen Gipsverband – um ihren Sitz.
    „Du bist die ganze Zeit so still“, stellte Jenna fest.
    „Ich habe mich mit der Strecke vertraut gemacht.“ Er zeigte Jenna die Karte. Dann lehnte er sich zurück und zog seinen Stift heraus. Offenbar nahm er die Dokumentation sehr ernst.
    „Ich habe gerade eins deiner Bücher gelesen“, sagte Jenna, während sie die umgebende Hügellandschaft aufnahm. „Ich hatte mich nur nicht an den Autor erinnert.“ Sie wusste selbst nicht, was sie mit dieser Aussage bezweckte, und bereute schon, überhaupt davon gesprochen zu haben.
    „Welches?“
    „‚Niemandsland‘.“
    „Hast du es gekauft?“, wollte Bayne wissen.
    Verdutzt schüttelte Jenna den Kopf. „Onkel John hat es gekauft, auf der Fähre.“ Warum war das für Bayne wichtig?
    Er zwinkerte ihr aus den Augenwinkeln zu und lächelte. „Das ist gut“, lobte er.
    „Und wieso?“
    „Wegen der Lizenzgebühren natürlich. Wenn du das Buch ausleihst, kriege ich keine, du verstehst?“
    „Verstehe.“
    „Freut mich. Sonst könnte ich meinen luxuriösen Lebensstil gar nicht finanzieren. Hat dir das Buch gefallen?“
    „Sehr. Ich fand es ein bisschen heftig, aber der Held war sympathisch“, erklärte Jenna. „Es war schön zu lesen.“
    „Gut.“
    Jenna legte die Kamera auf den Schoß und sah Bayne erneut an. Das schwache, leicht zynische Lächeln spielte noch immer um seine Lippen. Ein beunruhigender, vielleicht sogar beängstigender Mann. Doch Jenna hatte sich schon einmal in einem Mann gründlich getäuscht, und so traute sie sich kein abschließendes Urteil zu. Und sie versuchte, das leise Ziehen im Bauch zu ignorieren, das sie beim Blick in Baynes Augen verspürte.
    Ein Mann eben, sagte sie sich. Wohlhabend, attraktiv, möglicherweise arrogant und mit Sicherheit etwas zynisch. Aber sie selbst war in letzter Zeit auch ziemlich zynisch geworden. Zudem war Bayne klug, fügte sie bei sich hinzu. Der Roman war ein Polit-Thriller und spielte in der Türkei. Jenna war tief beeindruckt gewesen von Baynes Vorstellungskraft und seinem Schreibstil.
    Warum hatte sie sich den Autor nicht gemerkt? Weil sie so wenig las oder weil sie zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt war? Onkel

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