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Romantic Christmas - Verführung (German Edition)

Romantic Christmas - Verführung (German Edition)

Titel: Romantic Christmas - Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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mütterlicher Stolz. »Du bist stark und mutig, und du hast Charakter.«
    In den Augen eines Mannes machten sie diese Eigenschaften nicht gerade zum Superweib, aber das sagte Tamsyn ihrer Mutter lieber nicht. Ihre Hände waren die Hände einer Heilerin, ihr Haar schlicht braun, und ihre Augen … na, ihre Augen waren nicht schlecht. Manchmal sahen sie aus wie dunkler Bernstein. Aber welcher Mann würde schon auf ihre Augen achten, wenn solche verführerischen Kurvenmodelle wie Juanita herumscharwenzelten? Sie selbst hingegen bestand nur aus langen Beinen und Knochen. Mehr Pferd als Leopard, dachte Tamsyn verdrossen.
    »Wenn du jetzt aufgibst, wird es dir für immer leidtun«, sagte Sadie eindringlich. »Die ganzen langen, einsamen Jahre, die dann folgen werden. Und ihm würde es genauso gehen. Nathan glaubt, das Richtige zu tun, doch das Band zu unterdrücken wird euch beide umbringen.«
    »Wie komme ich an ihn ran?«
    »Das musst du ganz allein herausfinden.« Ihre Mutter lächelte. »Aber ich werde dir mal einen Tipp geben: Er ist ein Mann, also behandle ihn auch wie einen.«
    Zwei Stunden später hatte Tamsyn immer noch keinen Plan gefasst. Frustriert stampfte sie die Treppe hinunter, in der Hoffnung, ihre Eltern würden sie auf andere Gedanken bringen. Doch unten war keiner. Ihre Mutter hatte ihr eine Nachricht an der Haustür hinterlassen.
    Dein Vater und ich machen einen kleinen Streifzug.
    Übersetzt hieß das: Ihre Eltern ließen der Raubkatze freien Lauf und würden wer weiß wann zurückkehren.
    »Na toll«, murmelte Tamsyn und tat sich selbst leid. Missmutig schleppte sie sich ins Wohnzimmer und wollte sich schon ganz ihrer schlechten Laune hingeben, da entdeckte sie auf dem Wohnzimmertisch eine Schachtel mit einer weiteren Notiz:
    Tammy, vielleicht hast du ja Lust, ein wenig zu basteln (während du schmollst). Wir könnten ein paar neue Ornamente gebrauchen.
    Als sie die Schachtel öffnete, musste sie unweigerlich lächeln, denn sie enthielt selbst gemachten Weihnachtsschmuck. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit hatte sie mit ihren Eltern gemeinsam Schmuck und Anhänger gebastelt, bis zu jenem Tag, als Lucas’ Eltern auf schreckliche Weise ums Leben kamen und sie die Rolle der Heilerin übernehmen musste. In der Schachtel befanden sich silberne Pappengel, Perlenschnüre und wunderhübsche, detailreiche Anziehpüppchen. Aber am schönsten waren die bemalten Glaskugeln.
    Jede dieser Kugeln war überaus sorgfältig mit Märchen- und Sagenmotiven bemalt. Die meisten hatten Tamsyn und ihre Mutter in stundenlanger Arbeit angefertigt, ihr Vater hatte sich damit zufriedengegeben, die »Oberaufsicht« zu führen. Tamsyn lächelte. Jeder Anhänger barg eine liebevolle Erinnerung. Sie stieß auf eine Kugel mit einem jagenden Panther. Sie hielt inne.
    Beim Heilen geht es nicht nur um gebrochene Knochen und Wunden, meine süße Tammy.
    Tränen traten ihr in die Augen, als sie an Shaylas sanfte Stimme dachte. Wie Lucas war auch seine Mutter ein schwarzer Panther gewesen. Shayla war nicht nur ihre Mentorin, sondern auch ihre Freundin gewesen, eine Freundin, deren Rat sie schrecklich vermisste. Doch jetzt, in diesem Moment, kam es ihr vor, als stünde Shayla direkt neben ihr.
    Es war das zweite Weihnachtsfest nach dem Überfall. Im letzten Jahr war niemandem nach Feiern zumute gewesen, doch vielleicht war es nun an der Zeit, ihre Familie und ihr Rudel von dem traumatischen Erlebnis zu heilen.
    Selbst wenn Tamsyn ihre eigenen Wunden nicht zu heilen vermochte.
    Sie legte die Stirn in Falten. »Schluss jetzt mit dem Gejammer!«, befahl sie sich selbst. Und zum Teufel mit der schlechten Laune! Sie würde sich von Nate nicht das Weihnachtsfest verderben lassen. Und das würde sie ihn auch wissen lassen.

3
    Solias King war ein TP -Medialer, ein Telepath mit einer 8 auf der Skala. Mit seiner Stärke vermochte er, die Gedanken anderer zu kontrollieren. Solias hatte das in der Vergangenheit auch schon des Öfteren genutzt. Schließlich konnte man sich in der Politik keine allzu hohen moralischen Prinzipien leisten.
    Sein derzeitiges Vorhaben ließe sich auch viel leichter mithilfe seiner telepathischen Fähigkeiten umsetzen. Leider waren die Gestaltwandler so gut wie resistent gegenüber jeglicher Art von Gedankenmanipulation. Vielleicht würde es ihm gelingen, einen von ihnen unter seine Kontrolle zu bringen – und das auch nur mit größter Mühe. Aber mit dem gesamten DarkRiver-Rudel könnte er es nie aufnehmen. »Das wird

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