Romantic Christmas - Verführung (German Edition)
»Wo hast du denn all die Lichter her?« Er griff sich die schwerste Kette, wickelte sie um den Arm und machte sich an den Aufstieg.
»Große Weihnachtsbäume sind schön.«
»Das Licht wird die Medialen anziehen wie die Motten.« Die anderen Völker wussten nichts von den geheimen Höhlen und Horsten des Rudels. So schützten sich die Leoparden vor den Übergriffen der machthungrigen Medialen. »Willst du, dass alle Welt unseren Versammlungsort kennt?«
»Für wie blöd hältst du mich eigentlich?« Die Birnen sind besonders schwach, die werden nicht mal bis zur Krone durchscheinen und auch von Wärmekameras nicht erfasst.«
Er fragte sich, ob ihr Wahnsinn wohl ansteckend war. »Ich fasse es einfach nicht, dass ich mit dir dieses Gespräch führe! Es ist schon zehn Uhr.«
»Wenn du ins Bett musst, bitte, ich halte dich nicht zurück.«
Ihr Sarkasmus brachte ihn zum Grinsen. Sein Leopard war gerne in Tamsyns Nähe, ganz gleich in welcher Stimmung sie war. Im Grunde schätzte er auch ihre Krallen, denn kein Leopard wollte eine schwache Gefährtin.
»Und was planst du danach? Gigantische Halloween-Kürbisse? Vielleicht können wir damit die Wölfe verjagen?«
»Gute Idee.« Ihr Schmunzeln war unüberhörbar. »Solltest du jetzt nicht wichtigem Wächterkram nachgehen?«
»Offiziell bin ich ja noch gar kein Wächter.« Obgleich er Cian schon so gut wie abgelöst hatte; der alte Wächter stand jetzt zunehmend Lachlan als Berater zur Seite und bildete den jungen Lucas aus. »Ich habe heute Abend frei.«
»Was machst du denn hier? Hat Juanita etwa keine Zeit?«
Er ließ ein wütendes Knurren ertönen. »Wirfst du mir etwa vor, dass ich dich betrüge?«
»Wo nichts ist, kann man schlecht betrügen.«
»Tamsyn!« Doch dann fiel dem Leoparden etwas auf: »Du bist immer noch auf eine Beziehung eifersüchtig, die schon vor Jahren vorbei war.« Er konnte das nicht nachvollziehen, wo er doch seit ihrem Bund sexuell enthaltsam war.
Einige Minuten lang schwiegen sie sich an. »Es tut mir weh, dass eine andere Frau dich überall berühren durfte, während ich nicht mal einen Kuss bekomme.«
Er erstarrte. Aus ihren Worten klang solcher Schmerz. »Vergleich dich nie wieder mit anderen Frauen!«, knurrte er. Der Leopard in ihm tobte bei diesem Gedanken. In dem Moment, in dem er gespürt hatte, dass sie für ihn bestimmt war, hatten alle anderen Frauen für ihn den Reiz verloren.
Sie gab keine Antwort.
»Tammy.«
»Ich möchte jetzt nicht mehr darüber reden.«
Ihm war, als würde sie weinen. Das erschütterte ihn. Seine starke und schöne Gefährtin weinte doch nie. »Tammy, bitte nicht.«
»Bitte was nicht? Den Baum in Ruhe schmücken?« Ihre spitze Zunge war zurückgekehrt.
»Ich dachte … « Erleichtert schüttelte er den Kopf. »Was kommt nach den Lichtern?«
»Anhänger. Das wird eine Weile dauern. Ich werde jedes der Kinder bitten, einen zu machen.«
Behände sprang er vom Baum und nahm sich die letzte Lichterkette. Sie anzubringen ging viel zu schnell, auch wenn er extra trödelte. Als er das nächste Mal vom Baum sprang, wartete Tamsyn schon auf ihn. »Danke.«
Nate ballte die Hände zu Fäusten, damit er ihr nicht unversehens übers Gesicht strich. »Willst du sie nicht anschalten?«
»Nein, erst wenn alles fertig ist.« Sie versenkte die Hände in den Taschen ihrer Jeans. »Ich geh jetzt lieber rein. Mir ist kalt.«
Er war kurz davor, sie in den Arm zu nehmen; bei jedem anderen Rudelgefährten hätte er es getan, Körperlichkeit gehörte zu ihrem Wesen. Doch bei Tamsyn würde es nicht bei einer einfachen Umarmung bleiben. Er würde sie mit Haut und Haaren verschlingen, seine alleinigen Besitzansprüche geltend machen, jede ihrer verführerisch weiblichen Rundungen erkunden. Mit rauer Stimme fragte er: »Was machst du morgen?«
»Bastle Anhänger mit den Kindern. Muss noch mal durch meine Uni-Aufzeichnungen gehen. Gute Nacht, Nate.«
Er runzelte die Stirn. »Du bist immer noch sauer.«
»Nein.« Sie lächelte dünn. »Aber ich bin auch kein Masochist. Du hast Jahre Zeit gehabt, dich an den Paarungstrieb zu gewöhnen, aber ich nicht. Also mach es mir nicht so schwer und bleib auf Abstand.«
Bleib auf Abstand! Nate ging in seinem Wohnzimmer auf und ab. Immerhin war er ihr Gefährte! Sie gehörte ihm! Und nun verlangte sie, er solle auf Abstand bleiben.
Aus den umliegenden Wäldern drang tiefes Knurren, und Nate spekulierte, wer von seinen Rudelgefährten wohl im Mondlicht jagte. Er tippte auf Lucas
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