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Romanze im spanischen Schloss

Romanze im spanischen Schloss

Titel: Romanze im spanischen Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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Mögliche besichtigen, sogar Weinberge, aber noch nie wurde die Besichtigung einer Ölmühle inmitten von Olivenhainen angeboten. Als ich an Ihrem Landgut vorbeifuhr, kam mir plötzlich die Idee, mit dem Besitzer zu reden, und deshalb hielt ich vor dem Tor mit der Aufschrift ‚Soleado Goyo‘ an. Ihr Mitarbeiter erklärte mir, das Gut gehöre einem Conde.
    Vor dem Unfall habe ich gehofft, Sie wären damit einverstanden, den Teilnehmern unserer Rundreisen die Besichtigung Ihrer Olivenhaine und der Anlagen zur Gewinnung des Öls zu erlauben. Es wäre sicher eine Attraktion geworden, wenn wir das Angebot geschickt vermarktet hätten. Und Sie hätten auch davon profitiert.“
    Nach sekundenlangem Schweigen atmete Remi so tief ein, als lastete eine schwere Bürde auf ihm, von der niemand etwas ahnte. Es schien aus tiefster Seele zu kommen. Obwohl Jillian nicht wusste, was ihn bedrückte oder quälte, empfand sie großes Mitleid mit ihm.
    Langsam nahm er den Arm weg und lehnte sich auf dem Sitz zurück. „Kommen Sie mit zu mir, dann sehen wir weiter.“
    „Jetzt?“, fragte sie.
    „Ja. Wenn Sie sich die Fahrt jedoch noch nicht zutrauen, habe ich dafür volles Verständnis.“
    „Mir geht es gut“, entgegnete sie.
    „Fein. Erst müssen Sie sich selbst ein Bild machen, sonst ist jedes Gespräch sinnlos. Da ich unbedingt nach Hause zurückfahren muss, schlage ich vor, wir nutzen die Gelegenheit. Sie wollten ja sowieso heute arbeiten, wie Sie vorhin erwähnt haben.“
    „Ich möchte Ihnen aber nicht zumuten, mich später wieder nach Madrid zurückzubringen.“
    „Diese Aufgabe würde jeder meiner Mitarbeiter liebend gern übernehmen und sich sogar noch über den Ausflug freuen.“
    Sie verzog die Lippen. „Sind Sie etwa ein strenger Chef?“
    Er schenkte ihr ein verführerisches Lächeln. „Das zu beurteilen überlasse ich Ihnen. Sie sollten aber wissen, dass Diego sogar auf sein nächstes Gehalt verzichten würde, wenn er Sie chauffieren dürfte.“
    Jillian errötete. „Jedenfalls war er sehr freundlich.“
    „Alle meine Mitarbeiter würden Sie nett und freundlich behandeln, egal, ob sie in festen Händen sind oder nicht.“
    Wollte er sie warnen? „Ist Diego verheiratet?“
    „Ja, sehr sogar.“
    Sie musste lachen. „Was heißt das?“
    „Er hat vier Kinder, und seine Frau kontrolliert ihn nach Strich und Faden.“
    „Zugegeben, er sieht sehr gut aus. Sie kann jedoch unbesorgt sein, von mir hat sie nichts zu befürchten, ich möchte nur mit dem Conde Goyo ins Geschäft kommen.“ Conde Goyo, ja, das klingt gut, dachte sie.
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie fest er plötzlich das Lenkrad umklammerte. „Bis Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hatte der Titel vielleicht einen gewissen Wert, jetzt ist er jedoch völlig bedeutungslos. Es ist mir wirklich lieber, Sie nennen mich einfach nur Remi. Tun Sie mir bitte den Gefallen.“ Er bat sie nicht zum ersten Mal darum. „Eins dürfen Sie nicht vergessen, Ihre Augenbinde wirkt in gewisser Weise interessant, vielleicht findet der eine oder andere Sie deshalb noch unwiderstehlicher.“
    „Da bringen Sie mich auf eine Idee. Falls sich herausstellt, dass ich auf dem rechten Auge blind bin, könnte ich Augenbinden tragen, die farblich auf meine Outfits abgestimmt sind. Was meinen Sie?“
    „Das halte ich für schwarzen Humor.“
    „Ich plane nur im Voraus. Sie müssen zugeben, dass die Busreisenden mich dann mühelos wiederfinden würden.“
    „Kommt es denn vor, dass man Sie verliert?“
    „Das kann durchaus passieren.“
    „Was machen Sie in so einem Fall?“
    „Ich muss die Leute suchen.“
    „Ah ja.“
    Sie ließen die Stadt hinter sich und fuhren auf die Autobahn in Richtung Toledo. Jillian fühlte sich so lebendig wie schon lange nicht mehr, dabei musste sie ihre Gefühle unbedingt in den Griff bekommen. Als Remi ihre Tränen weggewischt hatte, hätte sie das Gesicht am liebsten an seiner Schulter geborgen und ihn berührt.
    Remi interessierte sich jedoch in keiner Weise für sie, das war ihr klar. Und da jedes Gespräch mit ihm sie in immer größere Schwierigkeiten brachte, beschloss sie zu schweigen. Sie lehnte den Kopf an die Scheibe und schloss die Augen.
    Wenn ich mich nicht auf den Verkehr konzentriere, werde ich schon wieder in einen Unfall verwickelt, mahnte sich Remi unterwegs. Jillian hatte behauptet, es gehe ihr gut, dennoch schlief sie seit einer Stunde tief und fest, und das bedeutete, sie brauchte vor allem Ruhe. Und die würde sie

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