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Romanzo criminale

Romanzo criminale

Titel: Romanzo criminale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giancarlo de Cataldo
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Gewirr der Gässchen über die Via del Pellegrino hinaus auf die Moretta und bogen auf den Lungotevere ein. Libanese war grimmig, konzentriert.
    Mario il Sardo erwartete sie unter der Maglianabrücke. Er trug ein weißes Sakko, verspiegelte Sonnenbrillen, eine dreifarbige Krawatte und hatte ein Köfferchen aus Krokodilleder dabei.
    – Was soll das sein? Machst du jetzt auf Geschäftsmann?
    Sardo überhörte Dandis Bemerkung und teilte ihnen mit, worum es ging.
    – Cutolo war bei mir. Wir müssen was für Moro tun.
    – Und was?, fragte Libanese.
    – Er hat sich nicht sehr präzise ausgedrückt. Ich glaube, wir sollen sein Versteck suchen, ihn befreien, irgendetwas in der Art ...
    – Wir?, wunderte sich Dandi.
    – Entweder wir oder die Polizei. Wir brauchen ihnen nur die Information zu liefern.
    – Sardo, was soll das sein, eine außerordentliche Einberufung? Sind wir jetzt die Guten?
    – Vielleicht, Dandi, vielleicht. Sieh es mal so: Die Idioten von der Polizei haben keine Ahnung, wo sie suchen sollen. Also bitten sie Cutolo um Hilfe. Cutolo weiß, dass er sich hier in Rom auf mich verlassen kann. Und ich verlasse mich auf euch!
    – Und was haben wir davon? Dandi ließ nicht locker.
    Libanese unterbrach ihn.
    – Da geht’s um eine Art Tauschhandel, nicht wahr, Sardo? Heute gebe ich dir was und morgen du mir ...
    Sardo nickte.
    – Na gut, sagte Libanese abschließend, wo fangen wir an?
    – Das lasse ich euch noch wissen, sagte Sardo.
III.
    Puma war auf einem halben Kilo Koks sitzen geblieben. Ein halbes Kilo hatte er zum Engrospreis an eine Gruppe von Kalabresen verkauft, die nach Buccinasco unterwegs waren: Der Stoff sollte eine Abmachung zwischen Turatello, Epaminonda il Tebano und den Kataniern oben in Mailand besiegeln. Aber das war Puma im Grunde egal. Er wollte den Stoff bloß loswerden, das war alles. Deshalb hatte er das halbe Kilo, auf dem er wahrscheinlich sitzen bleiben würde, zum Selbstkostenpreis an Freddo verscherbelt, der seinen Anteil vom Lösegeld zur Gänze darin investiert hatte. Das bedeutete, dass sie nicht nur dreizehnhundert Gramm
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, das die chilenischen Kuriere gebracht hatten, sondern auch ein halbes Kilo
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aufteilen mussten, das Puma bereits mit Amphe und Lidocain verschnitten hatte.
    Sie trafen sich in der Baracke von Sorcio. Die Brüder Buffoni waren für das Verschneiden zuständig: zu dreißig Prozent verschnitten, denn wenn man allzu reinen Stoff auf den Markt brachte, richtete man ein Blutbad an und riskierte seine Eier. Und drei Kilo neunhundert Gramm Heroin einzeln verkauft waren ein gutes Geschäft.
    Bufalo, Trentadenari und Ricotta hatten alle möglichen Leute engagiert. Sardos Männer waren da und alle Jungs, die sie hatten auftreiben können. Libanese hatte die Einteilung in Zonen vorgenommen. Sobald die Säckchen mit dem verschnittenen Stoff fertig waren, übergab er sie einem Pferd und schrieb Gewicht und Verkaufszone auf. Alles musste kontrolliert und gründlich reglementiert werden.
    – Ich komme mir vor wie am Fließband!, stellte Dandi fest. Bin ich jetzt unter die Arbeiter gegangen?
    – Ja, und zwar bei der erstklassigen Firma Hero & Koks & Söhne, lachte Bufalo.
    – Nur fürs Erste, beruhigte sie Libanese. Später läuft das wie von selbst ...
    Liefervermerk 17. März 1978

    Im Testaccio wurde auf Botolas Bitte hin nichts verkauft. Er wollte seine Mutter schonen, der es das Herz gebrochen hätte, wenn der Schauplatz ihrer proletarischen Kindheit von einer Horde vergammelter Süchtiger überschwemmt worden wäre. Was das halbe Kilo Kokain anbelangte, hatten sie Trentadenaris Vorschlag angenommen. Man würde es gegen thailändisches Heroin eintauschen, das von den Kumpeln aus Neapel bereits zu fünfundzwanzig Prozent verschnitten worden war. Nun mussten fünfhundert Gramm Heroin zwischen den Gruppen Ostia-Acilia und Viale Marconi aufgeteilt werden: zweihundert Gramm pro Gruppe, die übrigen hundert zwischen Garbatella und Trullo.
    Als Letzter ging Sadico, das Hinkebein aus der Via Oderisi da Gubbio, der seinen Spitznamen seiner Gewohnheit verdankte, die Huren zu verprügeln, bei denen er sein ganzes Geld ausgab.
    Nur Sorcio, der ihnen noch einen zweiten Schuss abgeluchst hatte, Freddo und Libanese waren noch da. Libanese zündete zwei Marlboro an und reichte eine davon Freddo. Er lächelte. Das Lächeln eines echten Freundes.
    – Freddo, das halbe Kilo Koks ...
    – Ja?
    – Es war deine Idee, du hast es gekauft ... niemand

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