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Romanzo criminale

Romanzo criminale

Titel: Romanzo criminale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giancarlo de Cataldo
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Kommandobrücke. Er stellte sich ein Package vor, aufgrund dessen er für den Rest seines Lebens ausgesorgt haben würde. Zuerst einmal Gütergemeinschaft. Dann, nach angemessener Zeit, eine saubere Scheidung, wie unter normalen Leuten üblich. Er konnte sich nicht vorstellen, sein ganzes Leben mit ihr zu verbringen. Er liebte Rossana nicht. Sie war ihm nicht einmal sympathisch. Um die Wahrheit zu sagen, verabscheute er sie sogar aus ganzem Herzen. Gut, im Bett war sie eine Kanone. Aber abgesehen davon ... vereinte sie alle schlechten Seiten des weiblichen Wesens. Faul, immer gelangweilt, stets auf der Suche nach heftigen Emotionen, unbeständig, imstande, alle möglichen und unmöglichen Drogen auszuprobieren ... die typische Tochter eines Selfmademan, die mit der Keule besser umgehen konnte als mit dem Skalpell. An diesem Abend war Rossana noch unausstehlicher als sonst. Probleme mit den gespaltenen Haarspitzen und dem Rocksaum, mit dem Make-up und dem Chanel-Parfum. Probleme mit einer Freundin und einer Kunstauktion, Probleme mit dem Vater und dem Studium, das sie nie beenden würde. Probleme mit der ganzen Welt, die nicht bereit war, sich augenblicklich ihren Wünschen zu fügen. Aber er hatte sich die Schlinge selbst um den Hals gelegt. Danach: nichts wie weg. Bei so einer konnte man sein Leben nur mit einer militärischen Aktion retten: das Geld nehmen und laufen. Das Tanzen schien sie fürs Erste etwas zu besänftigen. Mainardi lächelte sie an. Er hasste das Tanzen, aber es gehörte zum harten Aufstieg zum Gipfel. Der elegante Junge, der seit geraumer Zeit um sie herumscharwenzelte, nutzte die Gelegenheit, um ihm auf den Fuß zu treten.
    – Entschuldigung!
    – Passen Sie doch auf.
    Der Junge lächelte zerknirscht. Mainardi packte Rossana am Arm und zog sie ein paar Meter weg. Obwohl die Musik ohrenbetäubend war, war Rossana wie weggetreten, ein unstetes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Mainardi kannte dieses Lächeln nur zu gut. Es bedeutete, dass Gefahr im Verzug war. Rossana hatte etwas ... oder jemanden ... bemerkt, und dieses Etwas oder dieser Jemand ... hatte eine Bresche in ihre ewige Langweile geschlagen ... Er schaute in die Richtung, in die auch sie blickte, und kreuzte wieder den Blick des eleganten Jungen. Er hatte so lange herumgetänzelt, bis er wieder in ihrer Nähe gelandet war, und jetzt versuchte er sogar, sich zwischen sie zu drängen.
    – Ich habe es satt, brüllte er in dem vergeblichen Versuch, die laute Musik zu übertönen.
    – Ich versteh dich nicht.
    – Gehen wir?
    – Warum? Mir macht es Spaß!
    Schließlich nahm Rossana den eleganten Jungen mit an ihren Tisch.
    – Ich möchte nicht stören ...
    – Aber was reden Sie! Wir trinken etwas miteinander, da ist ja nichts dabei.
    – Vielleicht möchten Sie lieber allein sein.
    – Aber nein, kommen Sie, setzen Sie sich!
    Er musste gute Miene zum bösen Spiel machen. Rossana machte es genauso viel Spaß, ihn zu provozieren, wie sie es hasste, wenn man ihr widersprach. Am liebsten hätte er das Baby im Armani-Anzug so lange verprügelt, bis das schmierige Lachen aus seinem bartlosen Gesicht verschwunden war. Aber er konnte sich keine Szene erlauben. Das hätte sie ihm nicht verziehen. Das wäre ein Eigentor in der neunzigsten Minute gewesen. Der Junge war klein, geschniegelt, natürlich charmant. Er sagte, sein Name sei Pietro. Jusstudent im zweiten Jahr. Rossana lachte und bestellte Champagner.
    – Wenn ihr gestattet, möchte ich euch einladen, sagte der Junge schnell, aber zuerst muss ich telefonieren. Entschuldigt bitte.
    Mainardi folgte ihm mit dem Blick. Wie vorausgesehen ging der Junge zur Toilette.
    – Ich komme gleich zurück.
    – Was ist das, kicherte Rossana, die Stunde der Prostata?
    Ha, ha, ha. Lach nur, meine Schöne. Ich kümmere mich derweil um deinen Studenten. Der Junge wusch sich gerade die Hände. Als er ihn im Spiegel kommen sah, drehte er sich mit einem verlegenen Ausdruck um. Mainardi ging lächelnd auf ihn zu, und als er nur noch eine Armlänge entfernt war, stieß er ihn gegen das Waschbecken. Die Augen des Jungen leuchteten hinterhältig. Aber Mainardi war so sehr mit seiner Mission beschäftigt, dass es ihm gar nicht auffiel.
    – Hör zu, du Scheißkerl. Du gehst mir auf die Eier. Verstanden?
    Der Junge sah nach, ob sein Sakko Schaden genommen hatte, dann fuhr er sich mit der Hand durch die glatten schwarzen Haare und breitete die Arme aus.
    – Das hätten Sie mir auch freundlicher sagen können.
    – Du

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