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Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Titel: Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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Los Angeles, der Stadt der Engel, nach Mexico City geflogen ist«, brüllte sie, »ins Land der Piñatas, Burritos und Banjos! Daher habe ich meine unteren Schussverletzungen!«
    Als die Krankenschwester ein Tablett mit Essen brachte, schlang Grandma alles in sich hinein und verkündete anschließend: »Die Pygmäen wissen, wie man jemanden auf ihrer Insel willkommen heißt!«
    Als die Ärzte sie untersuchen wollten, boxte sie dem ersten gegen das Kinn und trat den nächsten. »Wilde! Alles Wilde! Rennt zum Flugzeug!«, wies sie uns an.
    Als die Krankenschwester den Tropf anschloss, brüllte Grandma: »Ich lasse mir nicht euer Stammesgift einflößen!«
    An ihrem Körper fanden sich weder Kratzer noch Blutergüsse, aber sie war stark dehydriert.
    Tagelang blieb es uns ein Rätsel, wie Grandma zum Flughafen gekommen war.
    Schließlich gestand ein Jugendlicher aus einem Nachbarort: »Ich seh da diese alte Lady an der Straße stehen, ja? Sie winkt und salutiert, und ich halt an. Und sie sagt, ähm, also, sie sagt, dass ich sie zum Flugplatz bringen soll, weil sie ihren Autogyro fliegen will. Keine Ahnung, was ein Autogyro ist. Klingt für mich wie ein Sandwich, vielleicht mit Pute, aber da saß sie schon in meinem Auto, und ich musste zur Arbeit auf den Docks in Portland, also hab ich sie mitgenommen. Warum auch nicht? Also, sie ist zwar ’ne nette Lady, aber ich glaub, irgendwas stimmt nicht mit ihr, oder? Sie hat mir so’n Zeug erzählt, sie wär zweimal allein über den Atlantik geflogen und könnte in vierzehntausend Fuß Höhe fliegen. Aber sie wollte mir nicht verraten, wie sie heißt, hat nur gesagt, sie wär auf einer Geheimmission und sie wäre Geheimagentin. Und dann wollte sie bei der Rollbahn abgesetzt werden, also hab ich das gemacht. Werd ich jetzt verhaftet? He, es tut mir total leid, Mister.«
    Wir nahmen Grandma mit heim und brachten sie ins Bett. Sie sagte mir, sie müsse nach »ihren Geheimnissen im Tower schauen«, und ich versicherte ihr, das könne sie am nächsten Tag tun. In der Nacht wachte sie nur einmal auf. Ich schlief neben ihrem Bett auf dem Boden.
    »Flieg!«, brüllte sie und setzte sich auf. »Flieg! Flieg weg!« Sie deutete auf den Schrank. »Flieg hoch!« Dann legte sie sich wieder hin und schlief sechzehn Stunden am Stück.

    Am nächsten Morgen ging ich zum Fluss, um Steine zu werfen, bevor ich in die Bäckerei musste. Janie würde heute eine Weile bei Grandma bleiben, damit die völlig erschütterte Velvet sich wieder einkriegen und ihre erschütterten Knochen ausruhen konnte.
    Der Windsurfer war auch wieder da.
    Ich beobachtete ihn eine Weile, widmete mich aber hauptsächlich der Sonne, die über dem Horizont aufstieg. Ich fühlte mich ausgelaugt, und mein Herz klopfte wie wild. Das tut es immer, wenn ich oder Cecilia übermäßig belastet sind.
    Ich war überwältigt von … von was? Verbitterung? Wut? Schmerz? Niedergeschlagenheit? Ich warf einen Stein ins Wasser.
    Zuerst zerbrach ich mir den Kopf, dann gab ich auf. Warum sind Gefühle so schwer zu benennen? Sollten wir nicht in der Lage sein, den Finger daraufzulegen und zu sagen: »Was ich heute fühle, ist … trara! … Beschämung!« Und dann, voilà, können wir uns draufstürzen und das Gefühl bearbeiten. Damit fertigwerden.
    Aber nein. Wenn man versucht, sich durch die Masse der eigenen Gefühle zu wühlen, ist es so, als wollte man einen Faden aus einem völlig verhedderten Knäuel ziehen. Der Faden verknotet sich, verdreht sich, franst aus, und je stärker man zieht, desto fester zieht der Knoten sich zu.
    Also gelang es mir nicht zu ergründen, was ich dachte, aber grundsätzlich ging es um Folgendes: Ich fühlte mich emotional erschöpft durch die Suche nach Grandma.
    Doch was sollten wir tun? Sie woanders unterbringen? Grandma würde nicht damit einverstanden sein, das Haus verlassen zu müssen, in dem sie vierundsechzig Jahre gelebt hatte, zusammen mit Menschen, die sie liebten und für sie sorgten.
    Henry brauchte Aufmerksamkeit und Pflege.
    Momma konnte nicht mehr alleine mit einer dementen Mutter und einem geistig behinderten Sohn fertigwerden. Sie war nicht so schwach, wie sie vorgab, aber sie war auch nicht so stark, wie sie sich einredete. Und die Bäckerei war noch mal eine ganz andere Angelegenheit.
    Cecilia hatte die Last mit Momma, Grandma und Henry schon zu lange allein getragen. Mit Parker stand ihr noch so einiges bevor. Ihre Kinder waren völlig durch den Wind und brauchten sie.
    Janie hatte ihre

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