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Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Titel: Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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wie … wie hinter einem Schild aus dem achtzehnten Jahrhundert!« (Hab ich schon erwähnt, dass Janie Klassiker liebt?)
    »Du versteckst dich hinter deiner Eingangstür, Königin der Stickkunst!«
    Dafür drückte sie mir den Ellenbogen in den Nacken.
    Man sollte meinen, wir würden uns für unser Verhalten schämen: zwei erwachsene Frauen, die sich kämpfend über das Bootsdeck wälzten.
    Tatsächlich haben wir das Schämen schon lange hinter uns gelassen.
    Wir strampelten ins Leere, dann warf Janie sich auf mich, und wir sahen uns in die Augen. »Manchmal glaube ich, dass ich dich hasse, Isabelle!«, fauchte sie.
    »Das glaube ich auch manchmal, Janie!«, fauchte ich zurück.
    Wir stöhnten beide auf.
    »Also, ich weiß ganz sicher, dass ich euch beide hasse«, ertönte eine dritte Stimme, tief und durchdringend. »Wen interessiert das? Jetzt steht verdammt nochmal auf! Janies Nachbarn hängen schon am Fenster und fragen sich, warum sich zwei erwachsene Frauen auf dem Bootsdeck wälzen.«
    Mit diesen Worten stellte sich unsere Schwester Cecilia über uns. Sie hat langes blondes Haar, das Organ eines Holzfällers und bringt mindestens hundertfünfundzwanzig Kilo auf die Waage.
    Bevor Cecilia das Hausboot betrat, grinste sie Janie an. Kaum dass sie die Schwelle überschritten hatte, drehte sie sich um und funkelte uns böse zu, als wären wir schleimige Algen. »Rein hier, aber dalli! Wir haben Riesenprobleme. Die müssen wir so schnell wie möglich klären. Und bildet euch bloß nicht ein, ihr könntet kneifen! Ihr macht mit, habt ihr das verstanden, verflucht nochmal?«
    Sie schlug die Tür hinter sich zu.
    »Wir sind doch einer Meinung, oder?«, fragte ich Janie keuchend. Sie lag immer noch auf mir, der Regen lief an unseren Gesichtern hinab. »Wir machen nicht mit.«
    »Auf gar keinen Fall. Nie und nimmer.«
    »Unsere Antwort ist Nein.«
    »Nein, nein und nochmals nein.« Janie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Wir klammerten uns daran fest.
    Eine Stunde später zog ich eine übereilte Flucht durch einen Sprung in den Fluss in Erwägung. Janie hatte sich zusammengekrümmt, wiegte sich vor und zurück und leierte: »Ich habe Lob verdient, keine Schimpfe. Ich habe Lob verdient, keine Schimpfe.«

    Cecilia schob sich einen Schokoladendonut in den Mund. »Momma möchte, dass ihr zu Hause aushelft.«
    Janie rang die Hände, viermal rechts, viermal links. »Meine Therapeutin sagt, nach Hause zurückzukehren sei seelisch zu viel für mich und würde mich um einiges zurückwerfen. Es könnte meine persönliche Entwicklung und mein psycho-soziales Gleichgewicht um Jahre zurückdrehen.«
    »In Bezug auf was?«, wollte Cecilia wissen. »Du hockst da allein in deinem rosa-weißen Hausboot, gehst deinen seltsamen Gewohnheiten nach, zählst den ganzen Tag, hast deine Rituale und schreibst Bücher über Folter und Mord. Schätzchen …« – das letzte Wort sagte sie nicht gerade nett und freundlich – »… für dich gibt es nur eine Richtung: aufwärts.«
    »Ich kann nicht. Ich muss arbeiten.«
    »Du kannst auch in Trillium River Menschen umbringen, Janie.«
    Cecilia schüttelte den Kopf über ihre Schwester, dann richtete sie ihre blauen Augen auf mich. »Du kommst aber mit, Isabelle, nicht?«
    Ich schnaubte verächtlich. Mein Loft mit dem Blick auf den Fluss verlassen? Woanders leben, wo ich doch immer noch gegen die Schwärze ankämpfte, die überall auf mich lauerte? Wieder mit ihr zusammenleben? »Glaube ich nicht. Nee. Kann nicht mitkommen. Mach ich nicht.«
    »Du kannst auch die Dessousgeschäfte in Trillium River glücklich machen.« Vor Wut flogen Cecilia Donut-Krümel aus dem Mund. »Ich brauche dich da.«
    »Ich muss arbeiten«, log ich.
    »Ich bitte dich, Isabelle! Du arbeitest nicht. Du bist viel zu verkorkst. Ihr beide werdet die Stadt hinter euch lassen und mit mir aufs Land kommen. Vielleicht erkennt ihr dann sogar, dass es im Leben noch mehr gibt als nur euch selbst.«
    »Das ist ungerecht«, brachte Janie hervor.
    »Das ist echt typisch für dich.« Ich stand auf und baute mich vor Cecilia auf. »Du gehst zum Angriff über, sobald du deinen Willen nicht bekommst. Mit deiner Aggressivität bringst du alle auf Spur, die nicht nach deiner Pfeife tanzen. Du wirst fies und richtig gemein und bist wirklich überzeugt, dass deine Aggressivität gegenüber deinem Opfer angebracht ist, dann lehnst du dich zurück, schwelgst in deinem Hass und kommst auch nicht eine Sekunde lang auf die Idee, dass du dich irren

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