Rosarote Träume Band 3 Happy oder End? (Junge Liebe) (German Edition)
sollen Sie uns sprechen, in welcher Angelegenheit?“ „Ich heiße Igor und ich war bis vor wenigen Wochen bei Amarov in der Villa angestellt. Ich war ziemlich schwer krank und er hat mich deshalb vor rund drei Monaten gekündigt.“ „Setzen Sie sich doch bitte. Und Sie haben erfahren, was dort passiert ist und wollen uns jetzt helfen?“ „Ja, Anna hat mich vor einigen Tagen angerufen und mir alles erzählt. Ich hielt es für meine Pflicht, eine Aussage zu machen.“ „Anna, die Küchenhilfe?“ „Ja.“ Berger sah Frank an und meinte: „Nach ehemaligen Angestellten haben wir dummerweise nie gefragt, das ist eine unverzeihliche Nachlässigkeit.“ „Komisch, das ist auch mir nicht in den Sinn gekommen.“ „Wie lange haben Sie denn für Amarov gearbeitet?“ „Fünf Jahre war ich Hausmeister.“ „Dann kannten Sie die Villa also ziemlich genau.“ „Ja, alles. Jeden Winkel.“ „Gut, sehr gut. Ich nehme erst einmal Ihre Personalien auf und dann erzählen Sie uns alles, was Sie wissen.“ Berger hatte eigentlich vor, nach Hause zu fahren, aber jetzt hielt es ihn natürlich auf seinem Stuhl. Das war viel zu wichtig und zu interessant, um nach Hause zu gehen.
Gegen 22 Uhr betrat Frank sein Hotel. Er hatte für den unverhofft aufgetauchten Zeugen schon am frühen Abend ein Zimmer bestellt, denn es war schnell klar, dass sie zusammen mit ihm am Freitag zur Villa raus mussten. Igor war extra aus Warschau angereist und inzwischen auch ziemlich müde.
Alles, was er bisher zu berichten hatte, war nicht nur hochinteressant, es könnte auch die Lösung des Falles ziemlich befördern. Frank bat ihn noch kurz mit auf sein Zimmer zu kommen, denn er hatte einige Sandwiches und zwei Flaschen Bier dort bereitstellen lassen.
„Sie hat uns der Himmel geschickt“, betonte Frank.
„Ich fühle mich mitschuldig, ich hielt es für meine Pflicht, mich endlich zu melden, ich habe viel zu lange stillgehalten, ich hätte schon viel früher diesen Schritt machen müssen.“
„Das haben doch alle, stillgehalten, meine ich. Und das war sicher nicht so ganz unbegründet.“
„Nein, das war es wirklich nicht. Amarov war ein Schwein, er hat jeden gefügig gemacht, oder bestochen. Notfalls auch beseitigt.“
„Sie müssen keine Angst haben, wir wollen Ihnen nichts anhängen, wir wollen nur die Wahrheit wissen, um dem Drachen endgültig den Kopf abzuschlagen.“
Benny saß schon seit Mittag auf seiner gepackten Reisetasche und auch Strolch war reisefertig. Frank hatte gestern Abend sehr spät noch eine SMS geschickt, dass er noch keine genaue Uhrzeit nennen kann, ihn aber auf jeden Fall nach dem Mittag abholen komme. Benny hoffte innig, dass das Wochenende bei Frank die Dinge bei ihm verändern würde, dass die Albträume endlich verschwinden und er in der Geborgenheit von Frank auch wieder andere Gedanken entwickeln konnte. Aber was, wenn das nicht aufhört und er Frank dadurch zu sehr nervt oder stört. Er wollte jetzt einfach nicht weiter darüber nachdenken, er würde schon sehen, was passiert …
Frank hatte mit Igor gefrühstückt und fuhr mit ihm zusammen kurz nach 09:00 Uhr zur Villa raus. Nils Berger war direkt von zu Hause dorthin gekommen und schon vor Ort, als sie ankamen. Auch der Staatsanwalt hatte sich eingefunden, den musste Nils noch informiert haben.
Nach einer kurzen Begrüßung begannen sie dann mit dem Rundgang. Das schien interessant zu werden, denn Igor führte sie zunächst in einen der großzügigen Garagenkomplexe. Dort gab es winzige Nebenräume, kaum so groß wie eine Besenkammer. Dort hätten sie oftmals Jungs über ein oder zwei Tage eingesperrt. Er habe ihnen manchmal heimlich etwas Wasser gegeben.
Gegen 11:00 Uhr bedeutete dann Berger, Frank sollte sich jetzt auf den Weg zu Benny machen und ihn abholen.
Auf der Fahrt telefonierte Frank dann mal wieder mit Robert. Er wollte ihm unbedingt berichten, dass Pascal vielleicht bald zurückkommen könnte, weil ein sehr wichtiger Zeuge aufgetaucht sei und sie sich viel davon versprachen. Robert nahm das sehr erfreut zur Kenntnis und hoffte, alles würde sich nun schnell aufklären lassen. Dann verabredeten sie sich noch für Samstagabend bei Robert zum Grillen. Robert bestand darauf, sich bei ihm auf der Terrasse zu treffen, denn das Wetter sollte am Wochenende granatenhaft werden.
Nach dem Telefonat mit Robert rief er Benny an und sagte ihm, dass er schon auf dem Weg sei und in spätestens 30 Minuten bei ihm wäre.
Auf La Gomera wurden
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