Rosarote Träume Band 3 Happy oder End? (Junge Liebe) (German Edition)
Berlin in recht einschlägigen Einrichtungen gesehen worden.“ „Einschlägigen Einrichtungen?“
„Schwulensaunas, Gaybars und so weiter. Weißt du darüber etwas?“
„Nein. Aber Thomas war sehr verschlossen, er hat nie viel erzählt, was er so macht und anstellt. Aber er war wirklich oftmals übers Wochenende weg. Wenn ich oder andere gefragt haben, dann gab er meistens an, er sei bei seinen Großeltern gewesen. Die wohnen wohl auch in der Nähe von Berlin.“
„Kannst du dir denn vorstellen, dass die Aussagen über ihn stimmen könnten?“
„Ja, das kann ich im Nachhinein schon. So einen leisen Verdacht hatte ich immer, aber er hat sich da nie geöffnet. Vielleicht hatte er auch Angst, es zu sagen, ich hätte ja auch kein Verständnis dafür haben können.“
„Und hättest du welches gehabt dafür?“
„Ja klar, Thomas war einer meiner besten Kumpels und ich habe damals sogar mehr für ihn empfunden. Mehr als man für einen guten Kumpel eigentlich empfindet. Zu der Zeit wusste ich selber noch nicht so ganz genau, wo ich hin will und was das wirklich heißt, für einen anderen Jungen etwas zu empfinden. Heute bin ich wesentlich schlauer, das war keine bloße Schwärmerei, das waren echte Gefühle. Vielleicht hätte ich mich ihm mehr öffnen müssen, aber auch ich hatte Angst davor. Ich habe mir schon viele Gedanken gemacht deswegen, vielleicht wäre er jetzt nicht vermisst, wenn ich damals mehr Mut gehabt hätte.“
„Mach dir bitte deswegen keine Vorwürfe. Wenn er keine klaren Signale gesendet hat, dann wolltest du es auch nicht tun. Das ist doch verständlich, auch wenn es nicht immer richtig ist. Wenn das mit Berlin stimmt, dann war er vielleicht auf einem ganz anderen Trip und stand auf speziellere Sachen, wer weiß das schon genau.“
„Naja, wenn er sich an so einschlägigen Orten aufgehalten hat, dann war das sicher so. Alles andere hätte er bei uns in der Stadt auch bekommen können.“
„Vielleicht warst du einfach nicht sein Typ für diese Dinge.“
„Kann schon sein. Er war etwas größer und kräftiger als ich und mir in vielen Dingen, nicht nur körperlich, überlegen.“
„Könntest du dir auch vorstellen, dass er sich in den einschlägigen Lokalen aufgehalten hat, um dort einfach nur Geld zu verdienen?“
„Ich weiß nicht. Du meinst, er war ein Stricher?“
„Ja, meine ich. Die Bilder, die ich von ihm gesehen habe, die zeigen einen sehr hübschen und gut gebauten Jungen. Damit lässt sich als 17 oder 18jähriger in dem Metier etwas anfangen.“
„Hm, da könnte was dran sein. Er hatte immer die besten Klamotten von allen, immer das Neueste und teuerste und Kohle hatte er auch immer. Für ihn gab’s nur Markenware. Obwohl seine Ellis auch nur ganz normale Jobs hatten.“
„Zumindest hätte das denen aber auffallen müssen, wenn er immer top gekleidet war und sie ihm das nicht ermöglicht haben.“
„Eher nicht. Die waren mehr mit sich beschäftigt. Sein Vater ging laufend fremd, zumindest sagten das alle. Und seine Mutter hat deswegen immer mal einen über den Durst getrunken.“
„Also haben sie sich nicht so um ihn gekümmert und den Dingen ihren Lauf gelassen.“
„Mehr oder weniger schon. Er tat mir manchmal leid. Er hing oft alleine zu Hause rum. Einen gemeinsamen Urlaub gab‘s da, glaub ich, nie.“
„Siehst du, jetzt weiß ich sehr viel mehr über ihn und kann mir schon ein wesentlich besseres Bild von Thomas machen. Leider passen die Sachen aber immer besser zueinander.“
„Und was hat das jetzt alles mit diesem Grundstück hier zu tun?“
„Nachweislich war Thomas einige Zeit hier und wurde vermutlich gegen seinen Willen festgehalten. In der Villa gibt es im Keller mehrere Räume, in denen immer wieder Jungs eingesperrt waren.“
„Und wozu?“
„Tja, das ist leider mit wenigen Worten gesagt. Sie wurden zahlenden Kunden zugeführt und sexuell missbraucht.“
„Ach du Scheiße, du sagtest ja schon sowas in der Art am Telefon. Kaum zu fassen, dass es so etwas überhaupt gibt.“
„Leider gibt’s das wirklich, ich habe diese schlimmen Erfahrungen kürzlich sogar selber machen müssen.“
„Warst du etwa auch da drin?“
„Ich nicht, aber mein Freund. Den haben sie auch gekidnappt und hierhin verschleppt. Zum Glück haben wir ihn schnell gefunden, aber mehr durch Zufall.“
„Ich fass es nicht!“
„Dadurch sind wir auch erst auf die ganze Sache gestoßen. Dass es so ein Ausmaß annimmt, daran war anfangs nicht zu denken. Ich
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