Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
Kuss und betonte noch einmal, dass er im Moment nichts Verbindliches sagen möchte. Er würde es ihn aber ganz bestimmt wissen lassen, wenn sich vielleicht mal wieder etwas zwischen ihnen ergeben könnte.
„Ich schicke dann ein Päckchen an mich. Wenn der Absender und Empfänger der gleiche ist, dann weißt du Bescheid“, sagte er lachend. „Und dieses Päckchen solltest du dann unbedingt auch erst nach Dienstschluss zustellen.“ Er schloss hinter ihm die Tür und wunderte sich über sich selber. Hatte er nicht eigentlich beschlossen, das alte Leben zu ändern, nicht mehr jede Gelegenheit schamlos mitzunehmen! „Na gut, ab morgen, Frank, heut ist ja noch alles offen“, raunte er sich zu.
Sich jetzt wieder mit dem alten Telefonbuch zu beschäftigen, darauf hatte er gar keinen Bock. Jetzt musste er erst mal die Liebesspuren beseitigen, speziell die an der Wand.
Er saß dann einige Minuten später wieder auf dem Balkon und schlürfte einen Kaffee. Die Uhr zeigte 13:45. Er überlegte, was er heute schon alles geschafft hatte… einen Bäcker komplett verunsichert, A bis L im Telefonbuch nach alten Kontakten durchstöbert und den Päckchenbriefträger gevögelt, das war doch eine ganze Menge für die kurze Zeit.
Und was stand noch auf dem Plan? Die Wäsche! Richtig, die musste dringend in die Maschine. Er durfte auch den Anruf von Benny nicht verpassen. Der würde garantiert anrufen, so aufgeheizt wie der zu sein schien. Wenn der fünf Uhr aus dem Bett musste, dann fing der sicherlich gegen sechs Uhr an zu arbeiten und hätte demnach kaum vor 14:30 Uhr Schluss. Also war auf jeden Fall noch Zeit für die Wäsche.
Benny
„Shit, ausgerechnet heute ist so viel zu tun, ich komme gar nicht pünktlich hier raus“, beklagte er sich. Morgens war es ruhig gewesen, dann wurde es immer hektischer. Er kam nicht mal dazu, noch die eine oder andere SMS an Frank zu schicken. „Na ja, was soll’s“, dachte er, „ich kann es eh nicht ändern und muss meine Schmetterlinge weiter im Zaum halten.“
Eine Kollegin kam lächelnd auf ihn zu. „Sag mal, Benny, was ist denn heute mit dir los? Du strahlst als hättest einen Sechser im Lotto gelandet.“
„Nein, ganz bestimmt nicht, das wüsste ich. Ich habe auch gar nicht gespielt.“
„Na dann muss es wohl doch was anderes sein“, hakte die Kollegin weiter nach.
„Also ich weiß nicht, was du hast, ich wüsste nicht, was an mir heute anders ist als sonst.“
„Na dir fällt das selber vielleicht nicht auf, du kannst dich ja selber auch nicht sehen. Deine Augen verraten dich aber, da steckt doch was dahinter.“
In dem Moment kam eine zweite Kollegin um die Ecke und sagte zu der ersten: „Du, Hanne, ich glaub, unser Benny ist verliebt, schau dir den doch bloß mal an heute, der strahl wie ein frisch geputzter Pfennig.“
Im Weggehen sagte er noch, „ich weiß nicht, was ihr habt, scheinbar wisst ihr mal wieder mehr als ich selber. Aber macht ruhig weiter, ich will euch den Spaß ja nicht verderben.“
Eine rief ihm nach, „na so strahl doch keiner, weil er gerade ein Jahr älter geworden ist, noch dazu ein Eitler wie du.“
Insgeheim lachte er sich hinein. „Wenn die wüssten, wie recht sie haben“, aber es war ja alles noch so frisch und es war auch alles noch total offen. Es war nur eine Hoffnung bis jetzt, mehr nicht. Wie oft hatte er schon so ein Gefühl und wurde nur enttäuscht. Doch dieses Mal war es irgendwie anders, dieses Mal sollte ihn sein Gefühl nicht täuschen. „Bitte nicht!“ murmelte er wieder zu sich selber.
Normal hätte er gegen 14:15 Uhr gehen können, es war aber schon 14:45. Zum Glück kam das nicht so oft vor. Während er sich umzog, überlegte er den weiteren Tagesablauf. Er musste dringend tanken, er musste zur Post und in den Supermarkt musste er auch noch. In der Mittagspause war dazu heute keine Zeit, die war mal wieder viel zu kurz für einen Einkauf.
Und wann sollte er den Anruf bei Frank machen? Eher am Abend oder gleich wenn er nach Hause kam? Frühestens nach dem Duschen, beschloss er. Er war eh schon fast zu weit gegangen gestern. Solche Nachrichten zu schicken, das war wirklich fast untypisch für ihn.
Auf der Fahrt gingen ihm dann alle seine Kontakte durch den Kopf. Was gab‘s da überhaupt? Eigentlich nichts, was wirklich erwähnenswert gewesen wäre. Im Grunde hatte er noch gar nichts erlebt mit seinen inzwischen 25 Jahren. Das war wirkliche eine
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