Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
drückte die Gegensprechanlage und fragte. „Ja, Bitte?“
„Hallo, Müller hier, Sie haben etwas angenommen.“
„Ja, hab ich.“
„Wo finde ich Sie denn, hier steht kein Stockwerk auf der Benachrichtigung.“
„Dritter rechts.“ Er nahm das Päckchen und schaute auf die Anschrift. Petra Müller, der an der Haustür klang aber eher wie Peter Müller. „Verheiratet, auch gut“, murmelte er vor sich hin und öffnete schon mal die Wohnungstür. Als er die Schritte vom Fahrstuhl her vernahm, fiel ihm ein, er war ja noch immer nur in seinen Shorts. Aber das war jetzt egal und auch zu spät. Vor der Tür stand ein schlanker Mann um die 35 und nahm das Päckchen strahlend entgegen.
„Vielen Dank, das ist sehr nett von Ihnen. Wir sind erst vor zwei Wochen hier eingezogen.“
„Kein Problem. Wenn ich zu Hause bin, mach ich das doch gern.“ Er dachte, wenn der wüsste, was mir das Päckchen für einen Spaß bereitet hat…
„Vielleicht kann ich mich ja mal revanchieren, man weiß ja nie. Solche netten und hilfsbereiten Mitbewohner sind ja nicht immer selbstverständlich.“
„Ja, mal sehen, man weiß ja nie, wie es kommt“, gab Frank leicht irritiert zur Antwort und wunderte sich, dass man sofort als netter Mitbewohner identifiziert wurde, es hätte ja auch ganz anders sein können.
„Wenn Sie, oder auch wenn du mal ein Problem mit dem Computer hast, einfach melden. Ich bin fit in den Dingen, es ist mein absolutes Spezialgebiet.“
„Ja klar, ok, danke, ich merke es mir, es kann ja immer mal was sein mit den Dingern. Sorry noch für meine Kleiderordnung, wenn man das überhaupt so nennen darf.“
„Das ist doch kein Problem, ich renne zu Hause auch so rum, also dann tschüss und nochmals vielen Dank.“
Frank schloss die Tür und dachte, das war irgendwie komisch. Wie der mich fixiert und gleich einen auf du gemacht hat. Na was soll’s, die sind neu im Haus und der wollte sicher nur nett sein. Die suchen sicher Anschluss. „Bi-Typen kommen mir eh nicht mehr ins Haus, auch wenn sie so nett sind wie der grade, nix besonderes, aber auch nicht ganz übel“, grummelte er dann noch so vor sich hin. „Nur bei absolutem Notstand“, setzte er für den Fall der Fälle aber dann noch dazu.
Nun widmete er sich wieder der Waschmaschine. Gefüttert war sie ja schon, noch Waschmittel rein, Programmwahl, Knopfdruck und los ging‘s. Die Shirts und die Shorts aus dem ersten Waschgang hatte er ja schon auf der Wäscheleine über der Wanne verteilt. Jetzt könnte das Telefon aber so langsam mal klingeln.
Wieder am PC, loggte er sich aber doch noch mal in den Chat ein und sah, er hatte erneut eine Nachricht im Postfach.
„hi grosser, heut schon was vor? lange nichts gehört L “
Er hatte schon am Nicknamen gesehen, das war der geile Holger, der mal wieder einen Schwanz brauchte. Holger hatte er hier vor einigen Monaten kennen gelernt, sie hatten sich am selben Abend auch gleich noch getroffen. Holger war etwas über 25 und nicht sehr groß, gerade mal so 1,70, aber ein ganz hübsches Kerlchen. Er stellte sich an dem ersten Abend auch als ein sehr gangbarer Sexpartner heraus. Der ging ab wie eine Rakete. Ab und an trafen sie sich immer mal wieder. Immer dann, wenn beide Bock hatten und nichts anderes oder noch besseres am Ufer stand. Holger war keiner zum verlieben, aber um geilen Sex zu haben, war der voll ok. Dem war eigentlich so gut wie nichts fremd und er erwies sich als fast unersättlich. Aber heute wurde das wirklich nichts, das wollte er ihm jetzt erst mal verklickern. Vielleicht ja auch nie mehr…
„hi kleiner, ja hab heut schon was vor, aber nicht was du denkst, melde mich demnächst dann vielleicht mal wieder wenn es mir besser passt. im moment ist viel zu viel stress, sorry, bin dann jetzt im prinzip auch weg hier“ Senden!
Danach schloss Frank den Chat auch sofort wieder, denn er wollte ab jetzt nicht mehr durch diese geilen Böcke gestört werden. Es würde sich vermutlich eh so einiges ändern, die würden sich noch wundern. Und wenn alles passt, dann ist mein Profil vielleicht sogar bald verschwunden, hoffentlich dann auch für immer. Das machten ja viele so. Einige Monate später, bei manchen schon nach wenigen Wochen, gab‘s aber dann die wundersame Auferstehung des Profils. So nach dem Motto, „Da bin ich wieder“ oder „Wieder hier“ oder „Bin wieder zu haben.“ Aber das war ja dann umso peinlicher. Aber was ist diesen Schwuppen
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