Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
denn schon wirklich peinlich? Eigentlich fast nichts.
Langsam wurde Frank nun aber doch unruhig und rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Jetzt könnte Benny sich aber mal melden, oder ist er nach der kurzen Nacht jetzt doch fest eingeschlafen? Er hatte auf seine SMS auch noch gar nicht geantwortet. Er überlegte, ob er noch mal eine Nachricht simsen sollte, entschied sich aber sofort dagegen. „Nachgerannt wird keinem, so schön und so gut kann gar keiner sein. Das kommt nicht in die Tüte, das fangen wir gar nicht erst an“, erinnerte er sich selber an sein altes Prinzip.
Handyklingeln
„Na endlich“, entfuhr es ihm. Aber er wollte auch nicht sofort abheben. Das würde ja so ausgesehen, als ob er schon auf dem Ding gesessen hätte. Aber er nahm dann doch schon nach dem zweiten Klingeln an, denn er sah, es war eine ganz andere, ihm aber sehr bekannte Nummer …
„Hallo, Mutter, grüß dich, was gibt’s denn schönes?“ Seine Mutter wollte gerade mit ihrem üblichen Redeschwall beginnen, als er sie schnell unterbrach. „Es tut mir leid, wir müssen uns heute bitte relativ kurz fassen, ich erwarte noch einen sehr wichtigen Anruf. Gibt es etwas Wichtiges? Ansonsten kann ich dann später auch noch mal zurückrufen.“ Dann lauschte in die Leitung … aber seine Mutter ignorierte wie fast immer seine Worte und redete einfach drauf los …
Frank hatte ein fast normales Verhältnis zu seinen Eltern. Sie sahen sich zwar nicht sehr oft, aber hin und wieder besuchte er sie schon. Geburtstage, Weihnachten und bei dem einen oder anderen Anlass, ließ er sich natürlich generell auch bei ihnen sehen. Seine Lebensweise allerdings, die gefiel ihnen nicht wirklich. Sie hatten immer noch die Hoffnung, eines Tages doch noch irgendwie an Enkelkinder zu kommen. Es hatte auch absolut keinen Sinn, ihnen das auszureden. Sie redeten eigentlich fast nie über seine Neigung und seinen Lebensstil. Dieses Thema wurde mehr oder weniger schweigend so hingenommen und auch übergangen. Natürlich waren sie immer für ihn da, das wusste er. Sie würden ihm auch garantiert ihr letztes Hemd geben. Es war ihnen wichtig, was die Nachbarn dachten. Aber es gab ja noch seine Schwester. Die wusste längst, sie war für die Enkelkinder zuständig. Nur tat sich da leider bisher auch nichts. Ansonsten ging es den beiden ganz gut. Sie hatten keine größeren oder ernsthaften Krankheiten und verreisten auch oft. Im Grunde waren sie mit Haus, Hof und Garten ganz gut ausgelastet.
… seine Mutter redete immer noch. Aber jetzt kam gleich die Gelegenheit, endlich auch mal was zu sagen. Er hatte zwar nicht hundertprozentig zugehört, aber es ging wohl um eine Einladung von Tante Hertha.
„Mutter, nein da kann ich nicht kommen, das ist wirklich etwas zu kurzfristig. Wenn es schon am nächsten Wochenende ist, dann hättet ihr auch mal früher was sagen können. Fahrt ruhig alleine, es ist ja auch nichts Rundes. Sagt einfach einen schönen Gruß und alles Gute. Mutter, ich muss jetzt wirklich langsam die Leitung frei machen, ich melde mich mal wieder demnächst, ok? Und grüß Vater von mir.“
Jetzt hörte er sich noch die üblich gewordene Vorhaltung an und dann verabschiedete sie sich wirklich, zumindest nach dem dritten Anlauf. Er legte auf und war froh, dass die Leitung nun wieder frei war. Es dauerte dann auch gar nicht mehr sehr lange und der erwartete Anruf kam endlich. Er nahm nach dem dritten Klingeln an und meldete sich wie sonst auch immer.
„Ja, hier ich, wer da?“
„Hi, hier ist Benny, ich hoffe, ich störe dich jetzt nicht.“
„Nein, nein, du störst gar nicht, ganz im Gegenteil, grüß dich auch! Und? Ausgeschlafen?“
„Naja, das kann man nicht gerade sagen, aber etwas erholt bin ich jetzt wieder. Wenn ich Frühdienst habe, bin ich meistens etwas knülle am Nachmittag, nach so wenig Nachtschlaf erst recht.“
Frank lauschte den Worten, die von einer sehr angenehmen Stimme gesprochen wurden. „Na das ist doch verständlich und heute ganz besonders. Ich habe auch nicht ganz so gut geschlafen, ich war auch irgendwie aufgekratzt. Ich musste zum Glück aber heute nicht früh raus. Ich hatte frei und hab mich mal etwas später als sonst aus den Federn geschält.“
Benny schlug das Herz jetzt nicht mehr ganz so schnell, das Eis war ja gebrochen und die Stimme am anderen Ende war wohlig, beruhigend und auch sehr sexy. „Na dann hattest du es ja doch etwas besser als ich.
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