Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
schrieb oder einen Taps setzte. Mit einigen wenigen hielt er aber auch engeren Kontakt, was ihm letztlich doch viel Wissen über die schwule Welt einbrachte. So stand er wenigstens nicht ganz so unwissend und dumm da.
Heute Abend würden dann genau diese Leute auch hier sein und er könnte denen etwas von gestern berichten. Sie hatten ihm ja dankenswerterweise im Vorfeld auch schon den einen oder anderen Hinweis und Tipp gegeben. Nur kamen diese gestern alle gar nicht zur Anwendung, da das Date völlig anders und viel positiver ablief, als er es selber vorher dachte. Ganz für sich behalten konnte er das Treffen mit Frank aber auch nicht, schließlich wollte er ja auch mal was Interessantes zu berichten haben. Auf der einen Seite war er zwar recht mitteilungsbedürftig, aber er konnte auch sehr verschwiegen sein, je nachdem. Einiges von gestern würde natürlich schon auch sein kleines Geheimnis bleiben.
Die Waschmaschine war zwischendurch auch fertig. Er beförderte Jeans und Slip deshalb gleich noch in den Trockner. Das Shirt fand seinen Platz auf der Wäscheleine im Garten. Wenn seine Mutter später heim käme, wäre dann alles schon wieder an seinem Platz.
Da er seine Freizeit regelmäßig im Chat vertrödelte, hatte er auch keine aufwendigen anderen Hobbys. Chat und Musik, das waren seine zwei großen Themen, danach kam mit etwas Abstand sein Auto. Im Sommer ging er auch öfters mal an den Badesee. Das war es aber auch schon. In den Wintermonaten las er zwar mal ein Buch, aber wirklich nicht so oft. Im Grunde war sein ganzer Tagesablauf eher eintönig und wiederholte sich wie eine Bandschleife. Und jetzt war da plötzlich ein Mensch in sein Leben getreten, durch den sich das alles verändern sollte? Das machte ihm schon irgendwie Sorgen. Das musste er erst mit seinen Lieblingschattern besprechen.
Da er ja nun schon eine ganze Weile online war, hatten sich auch neue Besucher eingefunden und er studierte jeden. Dem gutgebauten Glatzkopf aus Finsterwalde wurde sofort seine ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil. Der gefiel ihm, dem schickte er auch einen Taps. Nicht gleich das Anzüglichste, eher etwas Neutrales. Und der Typ ließ auch gar nicht lange auf sich warten, schon kurz danach hatte er eine Nachricht im Postfach.
„hi, bist ein nettes kerlchen, und, auch bock?“
Das war ja nicht gerade das, was er als erstes lesen wollte, viel zu unpersönlich und gleich voll auf den Punkt gesetzt. Der wollte ja auch nur eine schnelle Nummer und fertig. Er texte zurück: „lust schon, aber keine zeit.“ Das war seine Lieblingsantwort in solchen Fällen. Kurz darauf kam dessen Antwort.
„schade, such was für jetzt gleich.“
„Genau“, murmelte er, eben nur für jetzt … Eine weitere Antwort bräuchte der jetzt nicht mehr. Trotzdem speicherte er sich den Typ unter den geheimen Favoriten sicherheitshalber mal ab, man wusste ja nie.
Auf so eine Konversation hatte er jetzt wirklich keinen Bock, zumal das auch nicht zielführend war, schon gar nicht nach so einem Sonntag. Heute Abend würden sie ja telefonieren. Er war schon ganz gespannt, ob das mit der freien Woche auch wirklich geklappt hatte, das wäre schon nicht schlecht. Er würde Frank dann auch ganz gern ein Reiseziel vorschlagen. Er hatte ja gehört, in Sitges sollte es recht interessant zugehen. Alleine würde er sich dort eher noch nicht hinwagen. Er kannte da ja niemanden und so einfach Anschluss suchen, das getraute er sich dann doch nicht.
Er entschied, jetzt erst mal die Wäscheangelegenheiten zu erledigen. Der Trockner war fertig und er bügelte seine Jeans gleich noch schnell durch. Das war auch eine seiner Marotten. Kein Mensch außer ihm würde Jeans bügeln, oder doch? Egal, er machte das aber so. Vielleicht wäre das auch mal ein Chatthema wert? Das Shirt war auch schon trocken und so konnte er auch das noch mit schnellen Handgriffen kurz unterm Bügeleisen durchziehen, der Kragen musste schon glatt sein.
Danach entschied er sich für ein kleines Nachmittagsschläfchen. Das war ja auch etwas, was er sehr gern und oft tat. Der PC und der Chat blieben aber an. Er streckte sich lang auf seinem geliebten Sofa aus und war wenig später schon im Reich der Träume gelandet …
Der Montag war noch nicht vorbei
Frank fuhr vor seinem Haus vor und sah hocherfreut, die Tiefgarage war endlich wieder freigegeben. Er parkte auf seinem angemieteten Platz ein und stieg aus. Die Zentralverriegelung
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