Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
durchaus gern sein Leben teilen würde. Was könnte ihm denn eigentlich noch besseres passieren?
Die Tage, die vor Benny kamen
Franks Mittwoch gestaltete sich sehr arbeitsreich. Er war pünktlich im Büro und kam schon am Vormittag trotz intensiver Ermittlungsarbeit fast keinen Schritt weiter. Er musste unbedingt mehr über diesen Boris herausfinden, der könnte ihm vielleicht den Schlüssel zu gleich zwei Fällen liefern. Aber er war sich auch da noch gar nicht so sicher. Schließlich schien dieser Boris noch viel enger mit Bettina gewesen zu sein, als er bisher angenommen hatte. Die Hautspuren von ihr, die man unter seinen Fingernägeln fand, die konnten jetzt, nach der Aussage der Eltern gestern, auch ganz andere Gründe haben. Er durfte sich da in nichts verrennen, auch wenn ihn seine Nase noch nicht sehr oft in die Irre geführt hatte.
Er machte sich deshalb auch gleich nach dem Mittagessen mit einem aussagekräftigen Foto von Boris noch einmal auf den Weg in das Haus, in dem Bettina gewohnt hatte. Vielleicht hatte ihn ja doch jemand gesehen und wüsste vielleicht mehr. Das war ja ein völlig neuer Ansatz, den er seit dem Gespräch mit Bettinas Eltern nun hatte.
Martina hatte ein Foto, auf seine Bitte hin, auch schon per Mail an alle Dienststellen in Potsdam und Umgebung rausgeschickt. Wenn er sich wirklich bis vor einigen Wochen dort aufgehalten hatte, dann würde das vielleicht einen Treffer ergeben.
Als er mit kleinen Erfolgen am späten Nachmittag wieder auf der Dienststelle ankam, erledigte er zunächst die nötigen Aktennotizen zu den erhaltenen Informationen. Die Frau aus dem Erdgeschoss hatte Boris in den letzten Wochen mehrfach ins Haus kommen und auch gehen sehen. Der Hausmeister konnte sich erinnern, Bettina und Boris seien in den letzten Wochen öfters zusammen aus dem Haus gekommen. Das letzte Mal muss das ungefähr eine Woche vor ihrem Sturz gewesen sein. Immerhin hatte er jetzt noch etwas mehr herausgefunden. Alles deutete also doch auf eine rege Bekanntschaft hin. Der Frau aus dem 1. Stock war noch eingefallen, dass Boris einmal noch einen anderen Mann dabei hatte. An sein Gesicht konnte sie sich zwar nicht mehr erinnern, nur daran, dass der zweite Mann recht gut gekleidet war. Das war ihr sofort aufgefallen.
Aus Potsdam lag inzwischen auch eine kurze Info vor. Boris Bertram wäre dort gemeldet, aber da schon länger nicht mehr auffällig geworden. Bis vor ca. einem halben Jahr hätte es zwar immer mal wieder Hinweise gegeben, aber man habe ihm nie etwas nachweisen können. Weder wegen Zuhälterei noch wegen Dealerei. Er sei als Hartz-IV-Bezieher gemeldet. Dann folgte seine Adresse.
Frank antwortete umgehend. Er bat die Kollegen um grundsätzliche Ermittlungshilfe und teilte mit, Boris Bertram sei in Brandenburg vor wenigen Tagen erschossen aufgefunden worden. Bisher habe man leider keine Anhaltspunkte über Verwandte gefunden. Auch, dass er sich in Brandenburg vermutlich seit etwa vier Wochen des Öfteren bei Bettina Müller aufgehalten habe. Dazu gab er noch einige Vermutungen an, die nicht ganz unbegründet seien, aber trotzdem noch spekulativ wären. Er bat auch darum, schnellstens eine Wohnungsdurchsuchung zu beantragen. Er würde dann gern dazukommen und das über seinen Chef entsprechend abklären lassen. Seinen Chef setzte er auch gleich in Kopie, das war das einfachste. So war der auch gleich angeschlossen und konnte die gewünschte Zusammenarbeit sanktionieren. Langsam kam also Bewegung in die Sache, das erfreute ihn am meisten.
Dann wollte er aber dringend erst mal eine SMS an Benny schicken, dazu war er leider noch gar nicht gekommen heute. „hi schatz, ich habe heute ganz schön viel am hals, ich komme heute hier auch auf keinen fall pünktlich raus. und da heute mittwoch ist, bin ich abends dann wieder im fitnessstudio, so wie vor einer woche auch, als wir uns danach das erste mal im chat trafen ich bin kaum vor 23:00 uhr zu hause. bis später, kiss frank.“
Danach schickte er eine MMS mit dem Konterfei dieses Boris an die Handynummer von Pascal und fragte ihn gleichzeitig an, ob er diesen Typ schon mal irgendwo gesehen hätte. „Man weiß ja nie“, dachte er laut.
Nun checkte er alle weiteren Nachrichten, die er noch auf dem Rechner hatte. Vieles war reine Infoschiene, zwei verschob er in diverse Ordner, die brauchte er vielleicht noch. Dazwischen kam dann eine Antwort-SMS von Pascal.
„hi frank, willst du
Weitere Kostenlose Bücher