Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
zurückgewiesen.“
„Du hast ihn abgewiesen, so wie der aussieht? Wer soll dir das denn glauben?“
„Es ist aber so. Er legte es darauf an, dass ich ihm auf die Toilette folge. Das war beim Italiener um die Ecke bei mir. Das war aber kurz nachdem wir uns im Chat kennengelernt hatten, deshalb wollte ich es nicht und auf diese billige Art schon gar nicht. Einen Tag später hat er mich dann im Supermarkt abgepasst und gefragt, ob ich ihn mitnehme, sonst müsste er den vollen Bus nehmen. Und dann ist es irgendwie halt doch passiert, das kam alles sehr mysteriös und unbeabsichtigt zu Stande.“
„Also war es doch nicht vor mir.“
„Doch, da hatten wir uns noch nicht gesehen! Mit ihm war das am Freitag, wir haben uns dann erst am Sonntag getroffen.“
„Ok. Da wusstest du noch nicht genau, was dich bei mir erwartet, oder?“
„Ja und nein. Er hat es wirklich auf die ganz geschickte Tour gemacht, aber ich bin auch nur ein Mann. Und ich saß da schon mehrere Tage auf dem Trockenen. Ich wollte es wirklich nicht, aber irgendwann wurde ich halt schwach.“
„Es ist fast nachvollziehbar. Der ist zwar nicht meine Zielgruppe, aber gut sieht er wirklich aus, das muss ich schon auch sagen. Aus dem Bett schmeißen würde ich ihn auch nicht unbedingt.“
„Schön, dass du das so siehst. Ich kann dir auch versichern, seit unserem ersten Sex ist kein anderer mehr an mich rangekommen und es kommt vielleicht auch kein anderer wieder an mich ran.“
„Ich weiß, die Entscheidung liegt ganz allein bei mir.“
„So in etwa könnte man das sagen.“
„Aber eins ist mir noch unklar. Wie bist du durch den Sex mit ihm darauf gekommen, dass er ein Zeuge in dem Fall ist?“
„Das ist eine Geschichte für sich, die erzähle ich dir vielleicht mal beim einem der nächsten Spaziergänge. Einverstanden?“
„Abgemacht. Für heute habe ich erstmal eine Menge zu verarbeiten. Ich habe dir sicher letztes auch Unrecht getan, aber ich wusste ja nicht, wie die ganze Sache steht.“
„Ich denke auch, für einen Außenstehenden mag das alles verdächtig gewirkt haben. Aber ich bin nicht so einer, wie du immer dachtest.“
„Ich weiß, du bist noch viel schlimmer.“
„Boah, bist du frech. Sowas will ich nicht in meinem Bett haben.“
„Sag das lieber nicht. Deine Auswahl ist jetzt dramatisch kleiner geworden.“
„Stimmt leider.“
„Schatz, sorry, ich hatte dich unterbrochen.“
„Ist nicht schlimm. Das andere ist jetzt nicht so relevant, es reißt vielleicht auch nur wieder etwas auf. Das ist für mich abgeschlossen und für dich sollte es das auch sein. Da war was, aber da ist nichts mehr. Ich habe Pascal ja nicht umsonst bei Robert einquartiert.“
„Danke, das war echt stark von dir und das sagt mir auch, dass du es anscheinend wirklich ernst mit mir meinst.“
„Diese Erkenntnis freut mich.“
„Ich war so richtig eifersüchtig.“
„Du musst auf nichts und niemanden eifersüchtig sein. Es gibt keinen Grund. Und die zwei Gründe, um die es scheinbar ging, die habe ich ungewollt, aber scheinbar erfolgreich, verkuppelt.“
„Ganz ehrlich, dieser Robert hätte sogar bei mir eine Chance gehabt. Das ist schon ein fescher Kerl.“
„Der wäre wirklich meine erste Option gewesen, wenn du nein sagst. Aber er ist keine mehr.“
Jetzt war es so weit. Benny zog Frank ganz nahe zu sich und knutschte ihn am Strand gnadenlos ab. Es waren noch einige Spaziergänger unterwegs, das interessierte ihn aber nicht.
Irgendwann meinte dann Frank: „Ich kriege so ganz langsam Hunger, Schatz.“
„Ich auch!“
„Dann lass uns zurück gehen, umziehen und ein nettes Restaurant suchen.“
„Italiener? Oder Fischrestaurant?“
„Italiener würde ich sagen, Fisch gibt’s da auch.“
„Ich sehe das genauso.“
Nach gut drei Kilometern waren sie wieder im Hotel und schmissen sich in die Jeans und ein schickes Hemd. Es war schon fast 20 Uhr und beiden knurrte der Magen. Eine Viertelstunde später saßen sie in einem sehr angenehmen und komfortablen Restaurant. Sie bestellten sich Jakobsmuscheln als Vorspeise und Rindslendensteak als Hauptgang. Wie schon damals, in der Kneipe bei ihrem ersten Treffen, so waren sie sich auch jetzt wieder blind einig. Frank orderte dazu noch einen sehr teuren Rosé und eine große Flasche San Pellegrino. Sie strahlten sich an und unter dem Tisch suchten sich ihre Hände.
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