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Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Titel: Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Frank
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Benny in der Hand hielt. „Jetzt kann ich auch eins brauchen.“ Und angelte sich eins von den drei Teilen, die noch drin waren.  
    Benny sagte: „Du hast wahnsinnig Farbe bekommen heute.“  
    „Dann schau dich mal an, bei dir ist es nicht so viel anders.“  
    „Frank?“  
    „Ja?“  
    „Ich halte das nicht mehr aus.“  
    „Was hältst du nicht mehr aus?“  
    „Dieses Schweigen und diese Gleichgültigkeit.“  
    „Ich halte es auch nicht aus, belogen zu werden. Das brauche ich nicht nur nicht, das akzeptiere ich auch nicht. Ich hätte große Lust morgen abzureisen.“  
    „Wieso denn das?“  
    „Was soll ich noch hier?“  
    „Ich dachte, wir wollten uns hier noch besser kennen lernen?“  
    „Das ist bei mir schon abgeschlossen, ich weiß jetzt genau, dass du lügst, infam lügst, das reicht mir. Alles andere muss und will ich gar nicht mehr wissen.“  
    Benny lief jetzt eine dicke Träne über die Wange. Er wischte sie mit dem Unterarm weg. „Frank, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“  
    „Benny, es ist traurig genug, dass du dazu noch nicht einmal was zu sagen hast.“  
    „Sag mir doch wenigstens erstmal, was genau du meinst.“  
    „Überleg doch einfach mal. An welcher Stelle du mich gestern dreist belogen hast. Oder waren das so viele Lügen, dass du schon gar nicht mehr weißt, welche ich meine.“  
    Benny ließ die Bäckertüte in den Sand fallen, legte die Hände vors Gesicht und weinte. Frank konnte das gar nicht mit ansehen. Jungs, die weinten, brachen ihm einfach das Herz. Deshalb rutschte er jetzt näher an Benny heran und legte seine Arme um ihn, seinen Kopf drückte er an seine Schulter. Es musste ja hier auch nicht jeder sehen, was los ist und hören, was er ihm zu sagen hatte.  
    „Benny, ist das schon chronisch krankhaft bei dir oder noch heilbar? Bis zum frühen Abend war das gestern ein wunderschöner Tag. Ich habe den sehr genossen. Und dann hat dich ein langer Arm wieder in diesen unsäglichen Chat gezogen. Als ich dich suchte, sah ich dich dort sitzen und auch welche Seite schon wieder offen war. Und dann tischst du mir auf, vor der Tür gewesen zu sein. Da ich dich dort natürlich nicht gesehen habe, weil ich auch gar nicht draußen war und nur geflunkert habe, kam dann gerade noch so das mit den Mails checken aus dir heraus. Sonst wäre nicht mal das gekommen. Benny, wartet da jemand im Chat auf dich, ist da jemand, zu dem du dringend Kontakt halten musst? Schon auf der Herfahrt ging es ohne sich dort einzuloggen nicht ab. Lügen heißt doch nichts anderes, als Geheimnisse oder Heimlichkeiten zu haben. So funktioniert das nicht mit uns. Ich akzeptiere viel, verbiete fast nichts, aber anlügen ist das Allerletzte, noch dazu deswegen.“  
    „Frank, ich weiß.“  
    „Einsicht ist eigentlich der erste Weg zur Besserung. Nur habe ich bei dir daran langsam Zweifel. Es war ja nicht deine erste Lüge. Und meistens lügst du, wenn es ums Internet oder eben um den Chat geht. Zumindest habe ich dich dabei nicht erst einmal ertappt. Dafür muss es ja einen Grund geben. Am Montagmorgen hast du unter der Dusche auch schon geweint. Da steckt doch ein Problem dahinter oder ein anderer Kerl. Ein anderer Kerl wäre ja noch akzeptabel, da wüsste man wenigstens, woran man ist. Dann wird es eben nichts mit uns beiden, dann geht halt jeder seinen eigenen Weg.“  
    „Frank, ich will aber dich.“  
    „Und die anderen aber auch nicht missen, oder was?“  
    „Was denn für andere?“  
    „Das weiß ich doch nicht, das weißt nur du.“  
    „Es gibt da nichts Konkretes oder spezielles. Ich guck doch nur und schreibe mich mit einigen.“  
    „Und nach einer gewissen Kontaktzeit steigt dann das gegenseitige Kennenlerninteresse. Wenn da nichts ist, dann können wir hochgehen, du loggst dich ein und ich schau mir deine letzten Nachrichten an.“  
    Benny zuckte leicht zusammen. „Frank, ist das nicht Privatsphäre? Die braucht doch jeder.“  
    „Als du bei mir warst und ich am Montag zum Dienst musste, habe ich dir angeboten, wenn du ins Internet möchtest, kannst du an meinen Rechner gehen. Da alle Passwörter gespeichert sind, hättest du alles durchforsten und lesen können. Es hat mich keine Sekunde interessiert, ob du es tun würdest. Ja, auch in meinem Chatpostfach sind schlüpfrige Sachen zu lesen, aber die sind alle älter, von vor deiner Zeit. Ich hatte und habe vor dir keine Geheimnisse, ich habe nichts zu verbergen. Das ist der

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