Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
Ich habe ein ganz böses Gefühl.“
„Ich ahne, was du denkst. Weiß er, wo Pascal ist?“
„Ja. Leider weiß er mehr als er sollte.“
„Du meinst, da könnte was so richtig faul sein?“
„Ich hatte ihn noch gewarnt, er soll vorsichtig und wachsam sein, ich sei an einem brisanten Fall dran und man wisse nie, was die Gegenseite tut. Die seien mit allen Wassern gewaschen.“
„Frank, daran darfst du erstmal gar nicht denken. Vielleicht ist auch alles ganz anders. Halte mich bitte auf dem Laufenden. Ich rede nachher mit Pascal und geb dir auch schnell wegen der Wohnung Bescheid.“
„Ok, ich bin in Potsdam dieser Tage.“
„Alles klar. Beruhige dich bitte erstmal, vielleicht klärt sich alles schnell auf.“
„Deine Worte in Gottes Gehörgang!“
„Bis später.“
„Bis später.“
Berger kam auch gerade zurück und setzte sich.
„Wir haben jetzt mal alle Krankenhäuser in und um Potsdam kontaktiert. Dort ist er nirgends eingeliefert worden. Ich wüsste nicht, was wir im Moment noch unternehmen könnten. Die Suche läuft, alle haben das Foto bekommen und fünf Leute von der Streife klappern alle Warenhäuser und Geschäfte ab und fragen rum, ob ihn jemand gesehen hat. Wir könnten für morgen ein Fahndungsfoto in die Presse bringen und dann auf Hinweise hoffen.“
„Bis wann muss das in der Redaktion sein?“
„Spätestens bis 20 Uhr, ich will damit auf die Titelseite, irgendwo innen bringt das nicht sehr viel.“
„Ok, wenn die Streife in den Geschäften nichts erfährt, dann müssen wir das so machen.“
„Und du solltest vielleicht dann auch zu seiner Mutter fahren. Kennt die dich überhaupt?“
„Nein, sie weiß nichts von mir. Aber das hatte ich mir auch schon gedacht, ich muss wirklich dahin.“
„Gut, das hat noch Luft, die wird ja arbeiten. Lass uns die aktuell ausgewerteten Bilder von den Videoaufnahmen durchsehen, die bekam ich gerade.“
„Ja, das lenkt mich etwas ab, das hat ja auch eine gewisse Priorität. Die du mir vorgestern gabst, habe ich auch noch nicht alle durch.“
„Dann machen wir das jetzt zusammen, ich kann auch zu jedem gleich was sagen. Wir haben jetzt alles bis Freitagabend.“
Dann schob Berger den ersten Stick in den Computer und öffnete die Dateien. Er klickte sich langsam durch und machte hier und da Bemerkungen. Er kannte einige wenige Leute, zumindest wusste er, wer die meisten waren. Auch zu dem einen oder anderen Auto konnte er etwas sagen. Viele Nummernschilder waren bekannt oder die Halter waren schon ermittelt.
Nach einer guten Stunde stutzte Frank. „Stopp!“
Berger sah ihn an. „Was ist?“
„Dieses Gesicht habe ich schon mal gesehen, ich weiß nur im Moment nicht woher und genau wann. Lange kann es aber noch nicht her sein.“
Berger kopierte es vom Stick auf den Desktop und machte weiter. Frank schaute aufmerksam auf die Fotos und in seinem Hinterkopf rasselte es. Er wusste sicher, dass ihm der Typ von eben schon einmal unter die Augen gekommen war.
Nachdem der erste Stick komplett durch war, fragte Frank: „Werden eure Computer überwacht? Wenn ich ins Internet gehe, wird das irgendwo gesehen oder registriert?“
„Nein, bei uns hier nicht.“
„Gut. Ich müsste mal eine etwas pikante Seite aufrufen.“
„Mach das, ich geh derweil mal für kleine Jungs.“
Frank rief sein Chatprofil auf und loggte sich ein. Er hatte das Gefühl, dass er den besagten Typ hier gesehen haben musste. Am Samstag, als er im Chat war. War das nicht sogar der, der ihm eine Nachricht geschickt hatte? Er schaute in die Liste seiner Profilaufrufe, da war er. Er klickte ihn an und las, das Profil wurde vorübergehend deaktiviert. Das war verdächtig. Er notierte sich aber den Nicknamen. Bennys Profil war seit Samstag nicht mehr online gewesen, das war auch komplett untypisch. Ihm fiel auch ein, als er Benny am Samstagnachmittag online sah, da war auch der jetzt deaktivierte Typ online. Dann waren beide aber wieder offline. Das kann Zufall gewesen sein. Oder eben auch nicht. Er wollte Berger da jetzt mal einweihen, er musste das sogar.
Berger war zurück und verstand zunächst nur Bahnhof. Frank erklärte ihm, wie das hier lief und dass er sich fast sicher sei, den Typ am Samstag hier gesehen zu haben. Er zeigte ihm auch seine Nachricht, der wollte ihn ja sogar kennenlernen.
Berger hatte das jetzt auch alles kapiert und schaute ihn an.
Weitere Kostenlose Bücher