Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
„Wenn es so ist, wie wir denken, dann wollten die vielleicht dich. Da du aber nicht reagiert hast, haben die sich deinen Freund geschnappt.“
„Das wurde mir eben auch klar.“
„Dann kontaktieren wir den Betreiber dieser Seite, die werden ja wohl Einsicht in ihr eigenes Portal haben. Vielleicht kriegen wir sogar den eventuellen Nachrichtenverkehr zwischen dem Kerl und Benny, wenn es denn welchen gegeben hat.“
„Das könnte schwierig werden, die sitzen leider im Ausland. Angegeben ist ein Standort in Holland, aber ob das auch so ist, wer weiß das schon genau bei Internetportalen.“
„Shit, das ist doof, das dauert natürlich. Das müssten wir über die Kollegen dort anleiern.“
„Wobei man dann auch keine Kontaktdaten bekäme, man muss hier nichts Konkretes und Ehrliches angeben.“
„Verstehe. Vielleicht kommen wir auch noch anders ans Ziel. Lass uns die neuen Fotos sichten, die kenne ich auch noch nicht alle.“
„Ich fahre heute auf jeden Fall zu Bennys Mutter. Mit etwas Glück lässt sie mich an seinen PC und ich komme mit noch mehr Glück an seine Nachrichten mit dem Typ, sofern die wirklich Kontakt hatten.“
„Das wäre ja der Hammer, wenn die dich da ranlässt und es gäbe da wirklich was.“
„Ich weiß auch nicht, was mich dort erwartet, wenn er viele Schmuddeleien drauf hat, tickt die vielleicht noch aus. Oder es ist alles Passwortgeschützt …“
Dann schauten sie den zweiten Stick mit Bildern an. Der Frank bekannt vorkommende Typ tauchte noch einmal auf. Jetzt war er noch besser zu erkennen. Keine Frage, der war es. Den hatte er im Chat gesehen und der hatte ihm auch eine Nachricht geschickt. Der ganze Rest war eher für Berger interessant, es tauchten immer mehr Leute auf, die er kannte oder einzuordnen wusste.
Jetzt hatte Berger eine Idee. Er kopierte das zweite und bessere Foto von dem Typ in eine Mail und schickte es mit einigen ergänzenden Worten im Haus an diverse Adressen.
„Spätestens ab morgen wird auch der gesucht, wenn der aus Potsdam ist, dann haben wir da auch einen Treffer zu erwarten. Vielleicht hat sie auch jemand zusammen gesehen.“
„Sehr gut. Vielleicht bringt uns das weiter.“
Franks Handy klingelte, es war Robert. Der berichtete, dass er mit Pascal gesprochen habe und der sei fix und fertig. Wegen Benny vor allem. Aber er hätte in seiner Wohnung nichts, was auf seine Reise oder seinen Aufenthaltsort hinweisen würde. Seinen Laptop habe er auch mitgenommen. Die dürften nichts gefunden haben, wenn es die waren, die sie vermuteten.
Dann wollte er noch wissen, wie sie jetzt weiter verfahren. Er würde ja heute zurückfliegen und dann wäre Pascal mit den Großeltern alleine. Frank sagte, das würde geklärt, notfalls müsse er eventuell noch etwas länger bleiben, das würde aber schnellstens geregelt. Er soll sich mal vorsichtshalber auf einen weiteren Tag einrichten.
Nach dem Telefonat meinte Berger, sie müssten jetzt auch mal was essen, langsam hinge ihm der Magen schon im Knie. Er lotste Frank aus dem Haus über die Straße in seinen Lieblingsimbiss gegenüber, da wo sie sich schon mal getroffen hatten. Auf dem Weg fragte er:
„Frank, was weiß dein Benny über unseren Fall wirklich und vor allem, was weiß er über Pascal? Wenn der plaudert oder dazu gezwungen wird, was hätte das für Folgen?“
„Natürlich hat er durch die Urlaubstage mehr mitbekommen als gut wäre, das kann ich nicht anders sagen. Er hat auch das eine oder andere gefragt. Da er auf Pascal irgendwie eifersüchtig war und den auch flüchtig kannte, wusste er, dass er nicht mehr im Lande ist. Pascal hat mich ja jeden Tag angerufen. Das musste ich ihm dann schon erklären. Ich war sicher hier und da zu unvorsichtig.“
„Meine Frau und meine Söhne bekommen zu Hause auch manches mit, das ist ja kaum zu verhindern. Das sehe ich jetzt nicht so direkt als Fahrlässigkeit oder Unbedachtheit. Ein Partner ist nun mal ein Partner und kein Fremder. Meinst du, wenn es so wäre, er hält dicht?“
„Nils, ich habe keine Ahnung. Zutrauen würde ich es ihm durchaus, dass er sich unwissend stellt. Wobei man nicht weiß, was die mit ihm machen, wenn es denn so wäre.“
„Wir müssen aber leider mal davon ausgehen.“
„Ich weiß. Ich habe ihn auch extra gebeten, in Zukunft vorsichtig zu sein und auf alles zu achten. Ich musste ihm ja auch sagen, mit wem er zusammen ist und dass da auch für ihn Gefahren
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