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Rosas Vermaechtnis

Rosas Vermaechtnis

Titel: Rosas Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Leinweber
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nachdenklich auf die Tierzeichnungen des Einbandes. »Was wissen wir eigentlich von Hafners Frau?«, fuhr er nach einer kurzen Pause fort. »Sie schien uns nicht wichtig zu sein, weil sie zum Zeitpunkt seines Todes bereits nicht mehr lebte. Aber wer weiß? Vielleicht hängt das alles irgendwie zusammen und wir haben bisher die falsche Fährte verfolgt.«
    Sebastian sah seinen Vorgesetzten skeptisch an. »Meinst du wirklich? Mit anderen Worten, rollen wir den ganzen Fall noch einmal von vorne auf?« Jan nickte seufzend.
    »Also los! Wo wir schon einmal hier sind, können wir auch versuchen, mehr über Hafners Frau herauszufinden.«
    Das Hochzeitsfoto eines glücklich dreinschauenden Paares in den Vierzigern war es schließlich, das ihnen in die Hände fiel.
    »Privates haben wir bis auf dieses Bild hier noch gar nicht gefunden«, stellte der Hauptkommissar nachdenklich fest. »Ist doch komisch, oder? Irgendwo muss doch auch ein Stammbuch sein, denn geheiratet haben die beiden ja wohl tatsächlich. In der ganzen Wohnung gibt es außerdem überhaupt nichts, was an Frau Hafner erinnert. So als hätte ihr Mann nach ihrem Tod die Erinnerung ausmerzen wollen.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, meinte Sebastian, »die beiden waren doch angeblich so glücklich. Da behält man doch Dinge des Partners, die einem etwas wert sind. Also ich würde das wenigstens tun.«
    »Ich verstehe das auch nicht. Wenn das Bilderbuch und das Foto nicht wären, könnte man denken, dass Hafner Junggeselle war.«
     
    Wieder im Präsidium angekommen, machte sich der junge Kommissar sofort daran, die erforderlichen Unterlagen vom Standesamt anzufordern. Als das Fax von Balduin Hafners Heiratsurkunde ihnen eine Stunde später in ihrem Büro entgegenratterte, nahm Jan es zuerst noch tief in seine Überlegungen versunken auf, und während er es noch ziemlich abwesend überflog, blieb er plötzlich an einem ihm wohlbekannten Namen hängen.
    Anscheinend hatte er seinen Mund voller Erstaunen geöffnet, denn Sebastian war bereits aufgesprungen und neben ihn getreten, um das Fax ebenfalls zu lesen. Als Jan das Blatt schließlich sinken ließ, sahen die beiden Männer sich erstaunt an.
    »Damit habe ich jetzt überhaupt nicht gerechnet«, brach Jan das Schweigen.
    »Ich auch nicht. Auf die Idee, dass die neue Frau Hafner früher Frau Battner hieß, wäre ich im Leben nicht gekommen.«
    Aber genauso war es. Elisabeth Hafner war Giovanni Battners Frau gewesen, mit ihm zusammen hatte sie lange das Restaurant La Vita geführt und Elias war ihr gemeinsamer Sohn.
    Warum hatte das von den Betroffenen eigentlich nie jemand erwähnt? Das konnte nur eines heißen – Jan war sich plötzlich ganz sicher: dass Battner etwas mit dem Mord an seinem Freund Balduin Hafner zu tun haben musste!
    Eine Stunde später saß ein ungehaltener Giovanni Battner im Büro der beiden Kommissare.
    »Mamma Mia, was denken Sie eigentlich von mir?«, polterte er los, als er mit der Frage konfrontiert wurde, warum er nie erwähnt habe, dass ihn seine Frau wegen des Professors verlassen habe. »Ich habe Ihnen doch erzählt, dass es eine Pause in der Freundschaft zu Balduin gegeben hat und dass wir uns dann wieder angenähert haben.«
    »Wann war das denn genau?«, forschte der junge Kommissar nach.
    »Nachdem meine Frau durch einen Unfall ums Leben gekommen war.«
    »Sie sprechen von ihrer ersten Frau?«, schaltete Jan sich ein.
    »Richtig, aber für mich blieb sie immer noch meine Frau. Auch wenn ich mit Marlene inzwischen viel glücklicher bin, als ich es in meiner ersten Ehe war.« Der Koch widmete seine Aufmerksamkeit jetzt dem Muster des Linoleumbodens, während seine Kiefermuskulatur sich verhärtete.
    »Irgendwie passt Ihre Aussage nicht ganz zu Ihrer Mimik, Herr Battner. Leiden Sie immer noch unter dem Verlust?« Jan hatte seine Stimme gesenkt und sah sein Gegenüber aufmerksam an.
    »Natürlich, ich habe Elisabeth geliebt. Wir haben das Lokal zusammen aufgebaut, und sie ist die Mutter meines Sohnes. Dass irgendwann zwischen uns alles nicht mehr so lief, wie wir uns das einmal vorgestellt hatten, tut der Sache keinen Abbruch. Ich bin Elisabeth dankbar für das, was sie für mich getan hat. Der Alltag hat uns schlichtweg aufgefressen und uns voneinander entfernt. Aber da waren wir sicher nicht das einzige Paar, dem es so erging.«
    »Da haben Sie natürlich recht«, räumte der Kommissar ein, »aber ist nicht so etwas wie ein Stachel geblieben, etwas, was Sie immer daran

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