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Rosas Vermaechtnis

Rosas Vermaechtnis

Titel: Rosas Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Leinweber
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die Battners, die die Ereignisse auf dem Weinhof noch nicht kannten, weitere Fragen stellen konnten, verabschiedete sich Marie. Sie nickte ihnen noch einmal zu und verließ rasch das Lokal.
    »Giovannis erste Frau hat die Familie wegen eines anderen Mannes verlassen, inzwischen lebt sie aber nicht mehr«, brachte Marie die Dinge, die sie in Erfahrung gebracht hatte auf den Punkt.
    Alexandra musste unwillkürlich lachen. »Das klingt ja gerade so, als wolltest du damit sagen, dass sie ihre gerechte Strafe bekommen hat. Ziemlich moralisch, findest du nicht?«
    »Nein, Quatsch, so sollte das nicht rüberkommen. Sie muss sich mit der Entscheidung ziemlich gequält haben, und woran sie gestorben ist, weiß ich nicht. Aber so richtig weitergebracht hat mich die Information auch nicht. Ich wollte aber nicht bohren, das wäre zu auffällig gewesen.«
    »Kann ich verstehen!« Alexandra nickte nachdenklich. »Was die beiden Männer, also Battner und Hafner, verbindet, ist neben ihrer Freundschaft also auch der Verlust einer Frau. Ich glaube übrigens, dass die Gefühle, die einen dann heimsuchen, ganz ähnlich sind. Sie mussten sich beide neu orientieren. Wahrscheinlich hat das die beiden Männer wieder näher zusammengebracht.«
    »Aber wer Hafner nach dem Leben trachtete und warum, wissen wir immer noch nicht«, seufzte Marie. »Hat Jan eigentlich inzwischen neue Erkenntnisse?«
    »Ich glaube schon. Er muss aber immer noch herausfinden, wer mit Welschs Waffe geschossen hat. Die Sache ist wohl viel komplizierter, als alle dachten.«
    »Was wissen wir eigentlich über die verstorbene Frau des Professors?«, fragte Hauptkommissar Jan Berger seinen Kollegen Sebastian Breuer, nachdem sie die aktuellen Fakten des Falles noch einmal erörtert hatten.
    »Nur, dass sie vor einigen Jahren gestorben ist und dass sie wohl glücklich miteinander waren.«
    »Stimmt. So wie Marie erzählte, muss der Professor erst ziemlich spät geheiratet haben, als er schon in den Vierzigern war. Und es war seine erste Ehe. Nachdem er geheiratet hatte, lief es zwischen seinem Freund Battner und ihm eine Zeit lang nicht mehr so gut.« Jan sah für einen Moment gedankenverloren aus dem Fenster.
    »Wer weiß, vielleicht war er mit anderen Dingen beschäftigt«, lachte Sebastian, »oder seiner Frau gefiel das Lokal nicht. Mit Sicherheit wird sie was dagegen gehabt haben, dass ihr Mann ständig dorthin lief.« Er seufzte unwillkürlich.
    »Ah, da scheint jemand aus Erfahrung zu sprechen«, feixte Jan.
    »Jetzt aber mal im Ernst, Chef. Kennst du eine Frau, die ein entspanntes Verhältnis zur Freizeitgestaltung ihres Mannes hat? Meistens wollen die Frauen doch, dass man immer bei ihnen ist und Händchen hält, und fangen irgendwann an, einem alles andere madig zu machen.«
    Jan grinste.
    »So wie ich das sehe, solltest du dich lieber von deiner neuen Flamme trennen. Hört sich ja an, als wärt ihr schon ein altes Ehepaar.«
    »Genau das denke ich auch«, nickte Sebastian resigniert. »Aber wer weiß, vielleicht war das bei Hafner ja genauso.«
    »Möglich. Auf jeden Fall sollten wir die Wohnung des Professors noch mal unter die Lupe nehmen. Vielleicht fällt uns doch noch etwas Neues auf.«
     
    Unter den persönlichen Dingen Balduin Hafners fanden sie zunächst keine Hinweise, weil sie nicht wussten, wonach sie eigentlich suchten. Doch Sebastian stutzte, als ihm plötzlich ein abgegriffenes Kinderbuch in die Hände fiel. Augenblicklich fiel ihm seine eigene Mutter ein, in deren Schlafzimmer die oberste Kommodenschublade immer noch mit Kindersachen der beiden Söhne angefüllt war. Jedes Teil, das sie dort aufbewahrte, ob es sich um Kleidung oder Spielzeug handelte, hatte für sie eine besondere Bedeutung, und manchmal nahm sie die Sachen wehmütig zur Hand, um in verflossenen Zeiten zu schwelgen.
    »Schau mal, Jan«, er hielt das Buch in die Höhe, »soviel ich weiß, hatte Hafner doch mit seiner Frau keine Kinder.« Der Hauptkommissar trat hinzu und nahm seinem Kollegen das Fundstück aus der Hand.
    »So alt, dass es ihm selbst als Kind gehört haben könnte, ist es nicht.« Er drehte und wendete das Buch hin und her, bis er gefunden hatte, wonach er suchte. »Hier, es stammt aus den Achtzigern, da steht die Jahreszahl.«
    »Hm, vielleicht hatten sie ja ein Patenkind«, spekulierte Sebastian.
    »Aber dann wäre das Buch doch dort und nicht hier. Es sieht eher danach aus, als ob hier jemand etwas, das ihm wichtig war, aufgehoben hätte.« Jan starrte

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