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Rosas Vermaechtnis

Rosas Vermaechtnis

Titel: Rosas Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Leinweber
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erinnert hat, dass Ihr bester Freund Ihnen die Frau weggenommen hat?«
    »Ach wissen Sie, was heißt weggenommen? Wenn Elisabeth mit mir glücklich gewesen wäre, wäre es sicher so nicht gekommen.« Giovanni Battner sah Jan eindringlich an. »Nein, sicher war das alles unheimlich schwer, aber mit dem Abstand, den ich inzwischen habe, muss ich sagen, dass sie es richtig gemacht hat. Sie hatte keine Lust, den Rest ihres Lebens in einer Ehe zu verbringen, in der sie unglücklich war. Klar, ich habe gelitten wie ein Tier, wollte auf jeden Fall alles aufrecht erhalten, egal wie's in mir aussah. Aber auch für mich war es im Nachhinein das Beste, auch wenn ich sie zuerst überhaupt nicht gehen lassen wollte, weil ich dachte, sie gehört mir, mit Haut und Haaren. Inzwischen weiß ich, dass sie recht hatte. Trotzdem hat sie ihre neue Beziehung mit einer großen Hypothek begonnen. Balduin konnte mit Kindern nichts anfangen. Er wollte Elisabeth, aber ohne Elias. Meine Frau hat lange mit sich gerungen, ob sie diesen Schritt wirklich so gehen wollte. Aber letztlich war ihre Liebe zu Balduin stärker ...« Battner starrte gedankenverloren aus dem Fenster.
    »Und Ihr Sohn? Wie hat Elias das alles verkraftet?«, fragte Sebastian nach.
    »Zuerst schlecht, dann immer besser. Der Kontakt zu seiner Mutter war ja nach wie vor eng, darauf hat sie auch geachtet. Trotzdem war die Situation eine andere als früher. In erster Linie lebte er bei mir und besuchte Elisabeth. Ich glaube, wenn Elias damals hätte wählen können, hätte er sich für die umgekehrte Situation entschieden. Um es kurz zu machen: Die Pubertät erschwerte alles erheblich, genau wie Balduins Uneinsichtigkeit. Schließlich zog Elias aus, um Konditor zu werden, und lebte bei seinem Chef in einer Mansarde über der Konditorei. Darüber ist er erwachsen geworden«, der Vater seufzte, »und heute stehen wir ›so‹ miteinander«, er streckte beide Daumen in die Höhe, »wir können uns blind aufeinander verlassen.«
     
    Als Jan abends mit Alexandra und Marie am Tisch saß, sparte er sich die Eröffnung, dass Elisabeth Hafner früher einmal Frau Battner und Elias' Mutter gewesen war, bis zum Dessert auf.
    »Lecker, Panna cotta mit Beerengelee, ich bin begeistert, Marie!«
    »Danke, ich finde es auch gelungen. Das werde ich in mein neues Repertoire aufnehmen.«
    Alexandra erwiderte zuerst nichts, sondern führte andächtig den Löffel zum Mund. »Traumhaft«, sagte sie schließlich und blickte von ihrem leer gekratzten Teller auf. »Ist noch was da?«
    »Sicher«, grinste Marie, »ich habe vorsichtshalber die doppelte Portion gemacht. Ihr beiden schlanken Menschen könnt ja auch noch einen Nachschlag vertragen.« Sie blickte bedauernd an sich herunter.
    Jan sah sie aufmerksam an. »Ich finde nicht, dass du abnehmen solltest. So, wie du bist, ist es gut.«
    »Hast du gemerkt, dass Jan dir gerade ein Kompliment gemacht hat, Marie?«, feixte Alexandra, »das macht er sonst nie. Du kannst dir also was darauf einbilden. Wenn ich daran denke, wie viele Kolleginnen es regelrecht darauf angelegt haben, von ihm einen solchen Satz zu hören ...«. Sie hob die Augen zur Decke.
    »Ich nehme an, du warst eine von ihnen?«, konterte Marie, worauf Alexandras Serviette halb auf ihrem Teller mit den Geleeresten landete.
    »Toll, die Beerenflecken kriegt man kaum raus. Wenn du auch solch blöde Bemerkungen machst, musst du dich nicht wundern«, meinte sie streng, ging in die Küche und holte den Nachschlag. Den anderen den Rücken zugewandt, lächelte sie in sich hinein. Was Jan anging, so konnte er auch so bleiben, wie er war ...
    Der hingegen schwieg. Ob es wirklich stimmte, was Alexandra gesagt hatte? Unsinn! Noch nie war ihm im Präsidium an seinen Kolleginnen so etwas wie ein Heischen nach Komplimenten aufgefallen. Er ließ die in Frage kommenden Frauen vor seinem inneren Auge Revue passieren. Nun ja, es waren ganz attraktive Frauen darunter, aber keine von ihnen gefiel ihm so gut wie Marie.
    »Ich muss euch was erzählen«, hob er an, als Marie wieder auf der Bildfläche erschien. »Wir haben Battner heute verhört.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, Maries Augen riss erschrocken die Augen auf, »doch nicht Giovanni! Der kann doch keiner Fliege was zuleide tun. Wie seid ihr in Gottes Willen bloß darauf gekommen?«
    Jan machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Ruhig Blut, Marie. Hör erst mal, was ich zu sagen habe.« Er machte eine Pause, bevor er die Bombe endlich platzen

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