Rose der Prärie
einzelne musste ein halbes Dutzend Mal gebeugt und gestreckt werden und dann musste sie noch ihr Handgelenk vorsichtig drehen. „Das hast du ganz sicher getan! Bei unserer Hochzeit hat Todd nämlich versprochen, mich zu lieben. Ich gebe zu, dass wir uns erst eine kurze Zeit kennen, deshalb konnten die Gefühle, die wir füreinander haben, auch noch keine richtigen Wurzeln schlagen. Aber sie sind trotzdem da. Mit der Zeit und der richtigen Pflege wird unsere Liebe erblühen und wir werden eine glückliche Ehe führen – und eine Menge Kinder haben.“ Sie schaute der Frau direkt in die Augen. „Ich möchte es nicht mehr hören, dass du meinen Mann einen Lügner nennst oder behauptest, dass er mich nicht mag. Das sind nur Klatsch und Lügen.“
„Oh, er mag dich, das bestreite ich ja gar nicht – aber er wird sich nie in dich verlieben, wenn du dich nicht anpasst und ... dich veränderst.“
„Das reicht jetzt.“ Maggie wollte nichts mehr davon hören. Jeder einzelne von Mas Sätzen traf sie tief – denn plötzlich erkannte sie, dass sie Todds Verhalten ihr gegenüber falsch einschätzte. Er ärgerte sich über sie und war von ihr enttäuscht. Mas Überzeugung, dass sie für Todd nicht gut genug war, tat schon weh – aber bei dem Gedanken, dass Todd vielleicht dasselbe über sie dachte, wurde ihr ganz übel. Nein, ermahnte sie sich selbst – es musste sich etwas ändern, aber das war nicht sie. Jedenfalls nicht viel.
Liebe geht durch den ... „Ich werde für heute Abend einen Apfelkuchen machen. Den kann ich jetzt schon backen, dann kann er abkühlen, während ich das Abendessen koche.“
„Süßes ändert nicht die Meinung eines Mannes über seine Frau.“
Das Geräusch einer vorfahrenden Kutsche ersparte Maggie eine Antwort. „Wir bekommen Besuch!“ Ohne auch nur ihre Schürze glatt zu streichen oder ihre Haare zu ordnen, rannte Maggie nach draußen, um Ma zu entfliehen.
Maggie erkannte sofort die Statur des Mannes und auch die Pferde. Es war die Kutsche, die sie bei ihrer Ankunft am Bahnhof erwartet hatte. „Mr Van der Vort! Willkommen!“ Als er sich umdrehte und einer wunderschönen Frau von der Kutsche half, hielt Maggie überrascht inne. „Oh, Sie sind nicht allein. Entschuldigung! Ich bin Margaret Valmer. Maggie.“ Diesmal habe ich bei meinem Nachnamen nicht gestockt und Rose statt Valmer gesagt!
„Ich heiße Karl Van der Vort. Mein Bruder Piet hat Ihnen bei Ihrer Ankunft geholfen. Das ist meine Frau, Dr. Taylor Bestman-Van der Vort.“ Er reichte seiner Frau eine Ledertasche.
Maggie wandte sich an die Frau. „Ma’am, mein Mann hat mir von Ihnen erzählt, und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, Sie kennenzulernen. Wollen Sie beide nicht hereinkommen?“
„Eigentlich ist das ein Notfall-Besuch.“ Das Lachen in den Augen der Ärztin und der Ton ihrer Stimme überzeugten Maggie, dass es keinen Grund zur Sorge gab. „Piet hat erzählt, dass Todds Mutter sehr krank ist. Und selbst wenn sie nicht krank wäre, könnte Karl es nicht abwarten, endlich die Belgier zu bewundern.“
Karl hob gerade einen riesigen geflochtenen Wäschekorb aus der Kutsche und grunzte: „Ich wäre schon alleine deshalb mitgekommen, um die Braut von Todd zu sehen.“
Maggie konnte nur mühsam ein Lächeln unterdrücken. „Das ist sehr freundlich von Ihnen. Todd ist hinter der Scheune. Adam – der Hengst – ist etwas unruhig.“
„Das ist bei den Hengsten dieser Art oft der Fall. Bring das Essen rein, Karl, dann kannst du die Pferde bewundern gehen.“ Die Ärztin beugte sich zu Maggie und murmelte verschwörerisch: „Mercy, meine Schwägerin, ist eine gute Köchin. Den ganzen Weg über bis hierher musste ich Ihr Abendessen vor Karl beschützen.“
„Sie sollten zum Abendessen bleiben. Es wäre uns eine große Ehre.“
„Vielleicht ein andermal. Das ist wirklich nur ein kurzer Besuch, denn ich muss vor dem Abendessen unbedingt noch nach einem anderen Patienten sehen.“ Die Ärztin klopfte ihrem verärgert aussehenden Mann beruhigend auf die Brust. „Ich muss auf meine Instinkte hören und die sagen mir, dass ich heute Abend zu Hause sein sollte. Babys halten sich normalerweise nicht an irgendwelche Kalender. Wenn sie kommen wollen, dann lassen sie sich nicht aufhalten.“
Karl Van der Vort stellte den Wäschekorb gleich hinter die Tür und verschwand. Maggie stellte die Ärztin ihrer Schwiegermutter vor und half der Frau dann aus ihrem Wollmantel. Beim Händewaschen an der
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