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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Situation zum Guten gewendet.
    Doch eine Frau wies einen Mann niemals auf so etwas hin. Jetzt, da er in Ruhe darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass sie ihre Meinung in Carvers Holler auch immer sehr deutlich gesagt hatte. Ma hatte recht mit ihrer Behauptung, dass Maggie keine Farmfrau war. Die befolgten nämlich die Anweisungen ihrer Ehemänner. Die Meinung ihres Ehemannes infrage zu stellen, zeigte in Todds Augen einen Mangel an Respekt. Für ihn war es klar, dass der Mann das Oberhaupt des Hauses war. Alle Frauen auf den anderen Farmen – egal ob deutsche, holländische oder englische Frauen – ordneten ihren Willen dem ihres Mannes unter.
    Seine Frau würde das auch noch lernen. Hier war nicht Carvers Holler, deshalb sollte sie sich besser hier und jetzt an ihre neue Situation gewöhnen.
    Für eine kurze Zeit hatte er tatsächlich geglaubt, dass das Leben weniger kompliziert werden würde. Er schnaubte. Weit gefehlt! Er hatte jetzt eine kranke, mürrische Mutter, eine freche, eigensinnige Braut und eine hoch verschuldete Farm. Mit der Zeit würde es Ma besser gehen und dann wäre sie hoffentlich auch wieder die liebevolle Frau, an die er sich erinnerte. Maggie jedoch war ein ganz anderes Kaliber. Ich werde die Zügel, so gut es geht, anziehen, um meine Frau zur Räson zu bringen . Ihr beizubringen, eine gute Farmfrau zu sein, brauchte Zeit – Zeit, die er nicht hatte. Ihr respektloses Gerede verschwendete zu viel Kraft und Aufmerksamkeit und hielt sie beide von ihren Aufgaben ab. Todd kam zu der beunruhigenden Erkenntnis, dass sie es ernst gemeint hatte, als sie ihm bei der Hochzeit auf die Zehen getreten war. Aber er würde schon dafür sorgen, dass sie nicht mehr aus der Reihe tanzte.
    „Du unausstehlicher, herzloser Dummkopf!“ Maggie sah ihrem davonlaufenden Ehemann ärgerlich hinterher. Dann griff sie nach dem Sack mit Vogelfutter und stapfte durch die Seitentür aus der Scheune. Auf dem Weg erspähte sie einen der alten Kataloge, die sie ins Klohäuschen gebracht hatte, und schnappte ihn sich. Offensichtlich wusste ihr Mann nichts über die Bedürfnisse einer Frau. Überhaupt nichts.
    Seine Mutter soll ihm das erklären. Ich lege den Katalog einfach neben ihr Bett, und er kann dann versuchen, ihn ihr wieder wegzunehmen. Nachdem sie etwas Vogelfutter vor das Fenster gestreut hatte, ging Maggie ins Haus, zog den Katalog aus ihrer breiten Schürzentasche und legte ihn ans Fußende von Mas Bett. „Der ist von 1891. Ich dachte, ein zwei Jahre alter Katalog ist alt genug, um ihn für andere Dinge zu benutzen.“
    „Arletta hatte wunderschönes, weiches Papier, das extra nur für die dringenden Bedürfnisse hergestellt wird – im letzten Jahr konnte sie es sogar auf Rollen statt als einzelne Blätter kaufen. Wenn mein Sohn eine gute Ausbildung gehabt hätte, dann könnte er in der Stadt leben und sich alle diese Dinge auch leisten.“
    „Ich finde, dass er sehr gut ausgebildet ist.“
    „Natürlich ist er das.“ Ma warf ihr einen Blick zu und machte eine kurze Pause. „Für einen Farmer sicherlich.“
    Das war nicht nett – weder gegenüber Todd noch mir gegenüber . Während Maggie den linken Arm ihrer Schwiegermutter immer wieder beugte und streckte, um die gelähmte Seite beweglich zu halten, beschloss sie, dass sie gleichzeitig auch an Mas Einstellung arbeiten könnte. „Dein Mann – Todds Vater – muss ein großes Vorbild für Todd sein. Durch ihn hat er gelernt, wie man das Land bearbeitet und daraus Zufriedenheit schöpft. Die Bibel spricht über Boas, einen Landbesitzer und Bauern. Gott war mit ihm sehr zufrieden. Deshalb hat Gott ihm auch Ruth über den Weg geschickt. Jesus Christus stammt aus dieser Linie! Ein Farmer muss sich also nicht für seinen Beruf schämen. Lass uns jetzt mit deinen Schultern weitermachen. Hoch und runter, nach vorn und nach hinten und die Schultern leicht kreisen lassen.“
    „Boas hat erst seine Familie um Erlaubnis gebeten, bevor er Ruth geheiratet hat, also gibt es hier nichts zu vergleichen. Ich bin Todds Mutter und kenne ihn besser als er sich selbst. Hör auf, meinen Arm so zu verdrehen und hör mir zu!“ Ma griff mit ihrer gesunden rechten Hand nach Maggies Handgelenk und hielt es fest. „Mach dir keine falschen Hoffnungen. Er wird dir ein guter Mann sein, aber er liebt dich nicht.“
    „Ma’am, damit nennst du deinen Sohn einen Lügner.“
    Ma schnaufte und schluckte. „Das tue ich nicht!“
    Maggie setzte ihre Arbeit an Mas Fingern fort. Jeder

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