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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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könnten Ma vielleicht etwas aufheitern.“
    Todd folgte ihr zu einer der Boxen, in der eine wunderschön geschnitzte Truhe stand.
    Maggies Wangen waren von einer leichten Röte überzogen und sie schaute ihm immer noch nicht in die Augen. „Onkel Bo hat sich immer um diese ...ähm ... geschäftlichen Angelegenheiten gekümmert. Das wirst du auch tun, oder?“
    „Natürlich.“ Erst vor ein paar Tagen noch hatte er darüber nachgedacht, wie er eine Hilfe auf seiner Farm bezahlen konnte – aber jetzt war Maggie hier und arbeitete mit ihm Seite an Seite. Mit ihrer Hilfe und dem Geld, das er für die Deckhengste bekäme, würden sie es schon schaffen. Zum ersten Mal, seit der Preis für Getreide wieder gefallen war, schöpfte Todd neue Hoffnung. Die Anspannung wich aus seinen Schultern. Als seine Hände nach unten sanken, trafen sie auf noch mehr Kisten, die in der Box standen.
    Todd stolperte zur Seite, um Platz zu haben. Er hasste es, wenn er eingequetscht war. Als Strafe hatte ihn sein Stiefvater immer mit dem ledernen Streichriemen geschlagen, mit dem er sein Rasiermesser schärfte. Danach wurde Todd in einen überfüllten, engen Schuppen gesperrt. Seit dieser Zeit hatte er immer dann Probleme, wenn er sich eingezwängt fühlte.
    „Da ist er ja!“ Maggie bemerkte seine dunklen Gedanken gar nicht, sondern klappte den Deckel der Truhe hoch und zog einen Quilt heraus. Gedankenverloren fuhr sie mit dem Finger die Blumen- und Blättermuster darauf nach. „Mama und ich haben diesen Quilt zusammen für meine Aussteuertruhe genäht. Da war sie schon ganz schlimm krank. Trotzdem habe ich jeden Tag an ihrem Bett gesessen und wir haben zusammen diesen Rosenquilt genäht. ‚Es ist nicht richtig, wenn eine Braut ihr neues Bett ohne einen Hochzeitsquilt zurechtmacht‘, hat Mama gesagt. Ich weiß, dass sie oft gebetet hat, dass ich in meiner Ehe genauso glücklich werde wie sie in ihrer.“
    Todd sah die Unsicherheit und die Frage in ihren Augen. Er versuchte, die wachsende Panik wegen der engen Box zu unterdrücken und sagte: „Das wirst du!“
    „Papa und Onkel Bo haben meine Aussteuertruhe zusammen geschreinert, und Tante Maude hat mir geholfen, sie zu füllen.“ Maggie griff in die Truhe und strich über das Wolltuch mit dem Schottenmuster, das sie bei ihrer Hochzeit getragen hatte. Dann berührte sie kurz den hauchdünnen Hochzeitsschleier. „Ich habe Mamas Schleier mitgebracht, sodass ihn unsere Tochter eines Tages tragen kann.“
    Todd konnte das wachsende Unwohlsein nicht länger unterdrücken. Mitten zwischen den Kisten und Fässern, die die Pferdebox anfüllten, fühlte er sich von allen Seiten bedrängt. Am liebsten hätte er gleich ein paar Sachen aus der Scheune getragen oder wäre einfach weggegangen. Schließlich beschloss er, das Problem zur Sprache zu bringen. Er ließ seinen Blick langsam durch die Scheune schweifen und sagte dann: „Du hast viel mehr als nur einen Schleier mitgebracht!“
    Maggie schloss den Deckel der Truhe. „Ja, das hast du gestern auch schon gesagt. Zwischen gestern Abend und jetzt hatte ich noch keine Zeit, etwas von den Sachen loszuwerden. Ich kümmere mich um deine Mutter und bin extra hierhergekommen, um den Hochzeitsquilt zu holen, weil du gesagt hast, dass wir nachher das Bett aufstellen.“ Sie verschluckte sich fast an ihren letzten Worten und wurde rot.
    Mit etwas zittrigen Händen hob sie den Deckel der Truhe noch einmal hoch. Unter dem Schleier lag ein Stapel mit bestickten Betttüchern.
    Allein schon der Gedanke, auf frischen, weißen Leinentüchern in einem richtigen Bett in seinem eigenen Haus zu liegen, kam Todd vor wie ein Stück Himmel. Und dann noch zusammen mit seiner Braut unter dem Hochzeitsquilt ...
    Maggie legte den Quilt zurück in die Truhe und klappte den Deckel wieder herunter.

Kapitel 10
    Todd schaute sie finster an. „Du bist in die Nähe eines aufgebrachten Hengstes gegangen und hast dein Leben riskiert, nur um Vogelfutter und diesen Quilt zu holen? Und trotzdem lässt du den Quilt jetzt einfach hier draußen!“
    In Maggies Augen leuchtete blaues Feuer. „Ich würde mich niemals – weder mein Herz noch meinen Körper – für irgendetwas in Gefahr bringen, nur für dich! Du warst in Gefahr, so allein mit Adam.“
    „Wir verschwenden nur unsere Zeit.“ Mit großen Schritten ging Todd an ihr vorbei aus der Scheune heraus. Aber ob es ihm gefiel oder nicht – und das tat es nicht – sie hatte recht. Er war in Gefahr gewesen und sie hatte die

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