Rose der Prärie
jungenhaften Grinsen. „Mercys Apfelauflauf war gut, aber ich habe auch ein Stück von deinem Apfelkuchen probiert und der ist wirklich unvergleichlich lecker!“
Ein nervöses, zitterndes Kichern entfuhr ihr. Todd drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. Dann legte er die Arme um sie und flüsterte: „Nach all den Schichten von Kleidung zu urteilen, die du heute Morgen angezogen hast, ist dir sicherlich nicht kalt.“
„ Todd!“
„ Du brauchst gar nicht so schüchtern zu sein.“ Immer noch drückte er sie eng an sich. Vorsichtig hob er eine Hand und fuhr mit dem Zeigefinger ihren Haaransatz entlang. „Du bist meine Frau und ich bin dein Mann. Wir gehören zusammen.“
Er hatte recht. Onkel Bo hatte sie sogar daran erinnert, bevor er sie zum Altar gebracht hatte. Zitternd atmete Maggie aus. „Ich muss mich erst an diesen Gedanken gewöhnen.“
„ Lass uns ein Stück spazieren gehen.“ Sie gingen in Richtung Haus. Nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten, sagte Todd nachdenklich: „Du stellst den Rollstuhl immer auf die rechte Seite von Mas Bett, warum?“
„ So kann sie sich mit ihrer gesunden Seite besser aufstützen und vielleicht lernen, sich alleine in den Rollstuhl zu setzen.“
Mit zusammengekniffenen Lippen schaute er über die Felder.
Sie folgte seinem Blick. „Der Winterweizen sieht gut aus. Du hast für eine reiche Ernte gesorgt. Dieser Teil hier würde sich gut für einen Gemüsegarten eignen. Eingesperrt wie sie die ganze Zeit waren, würden Adam und Eva sich sicher freuen, wenn sie ein Stück von dem Feld umpflügen dürften. Dann kann ich einen Garten anlegen, ich habe Samen von zu Hause mitgebracht. Und wenn du noch Samen von dem Gemüse hast, dass du am liebsten isst, kann ich das auch gleich säen.“ Ich plappere die ganze Zeit. Ich kann nicht anders.
Nach einem übervollen Arbeitstag wie heute hatte Maggie eigentlich erwartet, dass ihr der Spaziergang etwas innere Ruhe geben würde – das tat er aber nicht. Als sie wieder im Haus waren, nahm Todd die Decke von Maggies Bett, legte sie ihr um die Schultern und zog sie in seine Arme. Obwohl seine Umarmung kraftvoll war, war sie zugleich auch unglaublich sanft und zärtlich. Maggie versuchte sich zu entspannen, was ihr jedoch nicht gelang, da Todd ihr ins Ohr flüsterte: „Ich baue das Bett zusammen. Geh und hole den Hochzeitsquilt.“
Das Licht tanzte, als die Laterne oben auf der vollgepackten Schubkarre ins Wanken geriet. „Herr, das da ist mein neues Zuhause. Das ist die Familie, in die ich mich einfügen soll. Momentan drückt das alles noch wie ein neuer Schuh. Vielleicht müssen wir alle erst zusammenwachsen, bevor es für uns gemütlich wird und wir uns verstehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn das Teil deines Plans sein könnte, und ich wäre dir sehr dankbar, wenn es schnell passieren würde!“
Sie schaute auf die Quilts, die sie zusammen mit den anderen Sachen auf die Schubkarre gepackt hatte. Ihren Hochzeitsquilt mit den Rosen wollte sie heute Abend bestimmt nicht auf ihr Bett legen. Unser Bett, korrigierte sie sich und musste schlucken. Sie fühlte sich absolut nicht wie eine Braut.
Aber Todd war ihr Mann und die Bibel sagte ihr, dass sie ihn ehren und respektieren musste. Er hatte ihr gesagt, dass sie den Quilt holen sollte. Sie wünschte sich zutiefst, sie könnte ihn einfach in der Truhe lassen und einen anderen Quilt holen und so tun, als hätte sie ihn nicht richtig verstanden. Nur würden sie beide wissen, dass das nicht stimmte. So wollte sie auch nicht in ihre Ehe starten. So hatte sie zusammen mit dem Hochzeitsquilt und den Bettlaken, die sie mit Rosen bestickt hatte, noch drei weitere Quilts, zwei dicke Federkissen und ein hübsches, für die Jahreszeit viel zu dünnes Nachthemd auf die Schubkarre geladen.
Durch das Fenster sah sie das Licht im Haus. Bald würde sie Vorhänge nähen, damit es gemütlicher wurde. Bestimmt hatte sie in ihren Warenbeständen einen hübschen Stoff, der gut zu den Rosen auf ihrem Hochzeitsquilt und zu dem Quilt passten, den sie vor die Ecke mit ihrem Bett gehängt hatte. Wenigstens hätten sie dadurch etwas Privatsphäre. Da sie wusste, dass Ma sie dabei wie ein Habicht beobachtete, hatte Maggie überdeutlich die Holzbalken auf dem Fußboden gezählt, um die Schlafecken absolut fair abzumessen und aufzuteilen. Mit einem Bett an den beiden gegenüberliegenden Wänden war dazwischen gerade noch genug Platz für die Kommode. Der Waschtisch und der Herd standen in
Weitere Kostenlose Bücher