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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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der dritten Ecke und der Tisch in der vierten. Um es für Ma einfacher zu machen, hatte Maggie den Quilt sogar mit der schöneren Seite zu Ma hingehängt.
    So kalt, wie es heute Nacht war, versuchte Maggie zu entscheiden, ob sie die anderen Quilts noch unter ihren Hochzeitsquilt legen sollte. Ansonsten würde sie sich sicher halb totfrieren in ihrem dünnen Nachthemd.
    Wenigstens schlief Ma normalerweise so fest wie ein Bär im Winterschlaf. Maggie dachte sogar darüber nach zu baden, wenn Ma schlief. Dann erst würde Todd ins Haus kommen dürfen. Sie würde die Lampe ausblasen und ihre Augen zumachen. Und dann? Oh, du liebe Güte! Sie wollte gar nicht daran denken ...
    Durch die erleuchteten Fenster hindurch konnte sie ihren gut aussehenden Ehemann im Inneren der Hütte erkennen. Doch was noch schlimmer war – er sah sie. Er winkte.
    Todd weiß bestimmt, dass ich etwas für ihn empfinde. Doch diese Gefühle sind viel tiefer, als er glaubt. Was, wenn er es merkt? Sie lachte kurz auf und winkte zurück. Wenn ein Mann merkte, dass seine Frau ihn gern mochte, war das doch eigentlich nicht schlimm. Nein, das war es wirklich nicht. Ma hatte gesagt, dass er sie nicht liebte – oder, wenn er es tat, dann war das Wie und Wie-Sehr immer noch nicht geklärt. Nun, jetzt war die Zeit gekommen, um das herauszufinden.
    In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte sie sich eine unnahbare Haltung angeeignet, jedenfalls hatte sie es versucht. Nach dem heutigen Tag mit seinen vielen kleinen und großen Herausforderungen würde sie auch heute Abend mit allem fertigwerden, was auf sie zukam – und nicht die Fassung verlieren.
    Sie öffnete die Tür zur Hütte.

Kapitel 11
    „ Fast fertig.“ Todd stand auf ihrem Bett, weil zwischen dem Ehebett und Mas Bett kein Platz mehr war und hämmerte einen Nagel mit einem Schlag in die Wand.
    Fast fertig. Was hatte er sich nur dabei gedacht? In der Ecke, in der sie vorher geschlafen hatte, wäre genügend Platz für ihr Bett gewesen und die Kommode hätte die beiden Betten räumlich etwas voneinander getrennt. Todd war gerade dabei, den Quilt als eine Art Trennung zwischen die Betten zu hängen, aber das hätte er sich auch sparen können. Die Betten standen nun nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt und sie hatten noch ungefähr dreißig Zentimeter zwischen Maggies Bett und der Wand. Wie sollte sie morgens ihr Bett machen? Sicher erwartete er nicht von ihr, dass sie so dicht neben seiner Mutter –
    „ Das hat ja eine Ewigkeit gedauert. Ich will immer noch baden.“
    „ Ma.“ Todds Stimme hielt sie davon ab, noch mehr mit Maggie zu schimpfen. Als er das Seil festgebunden hatte, hing der Quilt wieder frei zwischen den beiden Betten.
    Maggie bekam eine Gänsehaut.
    „ Margaret?“
    „ Ich habe ein paar Sachen in der Schubkarre draußen.“ Sie umklammerte den Drahthenkel der Laterne und sagte mit rauer Stimme: „Bitte entschuldigt mich einen Moment ...“ Keiner würde sich darüber wundern, wenn sie jetzt zum Klohäuschen ging – das war doch verständlich. Keiner würde weiter darüber nachdenken. Aber sie musste dringend nachdenken, denn in ihr kamen Zweifel auf. In was habe ich mich da nur hineinmanövriert, als ich diesen Mann geheiratet habe und einfach nach Texas gegangen bin? Ein paar Minuten später hörte Maggie, wie Todd nach ihr rief. Sie vergrub das Gesicht in den Händen. Selbst auf der Toilette hatte sie keine Ruhe.
    „ Margaret, ich möchte mit dir reden.“
    „ Bitte geh weg.“
    „ Eine Frau spricht nicht so mit ihrem Mann.“
    „ Das mag ja sein.“ Sie gab auf und kam durch die löchrige, alte Decke aus dem Klohäuschen. „Aber du und ich sind noch nicht Mann und Frau. Und mit dieser Aufteilung im Haus werden wir das auch nicht, das verspreche ich dir!“
    Sein Blick wurde finster. „Wir sind verheiratet. Du bist meine Frau.“
    „ Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin deine Braut.“
    Selbst im fahlen Mondlicht konnte sie den gleichen Funken in seinen Augen sehen wie schon vor einer Weile. „Ja. Ich habe ein Bad für dich vorbereitet und dein Hochzeitsquilt liegt über unserem Bett.“ Zärtlich legte er die Arme um ihre Taille und zog sie zu sich. Dann murmelte er: „Und dann soll aus zweien ein Fleisch werden.“
    Maggie legte ihren Kopf gegen seine Brust. Dadurch konnte sie wenigstens ein bisschen Abstand zwischen sich und Todd bringen. „Und ein Mann wird seine Mutter verlassen –“
    Mit dem Zeigefinger hob er ihr Kinn, sodass sie ihn

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