Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
Vom Netzwerk:
schluckte. „Onkel Bo hat mir gesagt, dass ein Mann seine Frau braucht.“
    Todd streifte ihre Schläfe mit seinen Lippen. Was sie will, ist offenbar gerade das Gegenteil von dem, was ich möchte. Intimität in der Ehe sollte ein Geben und Teilen sein – nicht ein bloßer Anspruch und rücksichtsloses Nehmen. Da musste es ein Gleichgewicht geben, eine Harmonie, über die er bisher noch nie nachgedacht hatte.
    Maggie zitterte und plötzlich spürte er das starke Bedürfnis, sie zu beschützen. Wie konnten Verlangen und Zärtlichkeit nur so widersprüchlich sein, obwohl sie doch eigentlich zusammengehörten? Ein Mann muss bereit sein, für seine Frau Opfer zu bringen .
    Todd hielt sie weiter an sich gedrückt und strich ihr mit der Hand immer wieder über den Rücken, um sie zu beruhigen. Schöne, kluge, praktische Maggie! Vom ersten Moment an war sie ihm zu Hilfe gekommen und hatte sich um Ma gekümmert. Seit dieser Zeit hatte sie nicht aufgehört zu arbeiten. Sie war immer noch durcheinander von der Unterhaltung vorhin vor dem Haus. Wenn er ihr Zeit ließ, sich wieder zu beruhigen und ihre Fassung wiederzuerlangen, würde sie sicher bald die gleiche Sehnsucht verspüren wie er.
    Doch Maggie stand starr wie eine Marmorsäule und hatte unbeholfen ihre Hände hinter seinem Rücken verschränkt. Er hörte sie schlucken, so als ob sie einen Kloß in der Kehle hätte.
    In diesem Moment traf er eine Entscheidung. „Margaret.“ Er nahm ihr Gesicht zärtlich in seine Hände und sah ihr in die Augen. Sofort senkte sie die Augenlider, damit sie ihn nicht anschauen musste. „Wenn du Angst vor mir hast, dann wäre es nicht so, wie es sein sollte. Heute Nacht werde ich dich einfach nur in den Armen halten, damit du meine Zärtlichkeit spüren kannst. Morgen wirst du mir vielleicht vertrauen, und wir werden eine wunderschöne Nacht zusammen verbringen, du wirst sehen!“
    „Ich danke dir!“ Die Worte kamen kaum hörbar aus ihrem Mund. Dann umarmte sie ihn kurz und verschwand ins Haus.
    Mit nachdenklichem Blick schaute er ihr hinterher. Er hatte zwar das Richtige getan, aber er war doch ein wenig in seiner Ehre gekränkt. Musste sie so tun, als wäre sie gerade kurz vor der Vollstreckung eines Todesurteils begnadigt worden?

    Todds Kamm lehnte an ihrer Haarbürste auf dem Waschtisch. Vorhin hatte sie ihre Bürste dort so abgelegt, dass noch ein bisschen Platz dazwischen gewesen war. Doch danach hatte er sich gekämmt, und jetzt berührten sich die beiden. Das war für sie ein Bild für ihre Ehe, in der sie langsam Schritte aufeinander zu machten. In den vergangenen beiden Nächten war sie vorsichtig von ihm weggerückt, wenn er nach ihr ins Bett gekommen war. Schon nach wenigen Sekunden lag er trotzdem dicht neben ihr, aber er hielt sein Wort. In der ersten Nacht lag er auf seiner Seite, mit dem Gesicht von ihr abgewandt. Seine Wärme erfüllte das ganze Bett und hüllte sie mit ein, aber er berührte sie nicht. Letzte Nacht hatte er sie eng umschlungen gehalten. Als sie noch in Carvers Holler waren, hatte er sich zwar ihr Vertrauen verdient, aber das war ein Vertrauen auf einer völlig anderen Ebene gewesen. Während der Nacht hielt er sie so zärtlich an sich gedrückt, als wäre sie sein wertvollster Schatz. Dieses Gefühl ließ sie Hoffnung für ihre gemeinsame Zukunft schöpfen.
    Am Morgen machte sie ihm ein großartiges Frühstück, um ihm ihre Dankbarkeit für sein Verständnis zu zeigen. Sonst aß er ja schon viel, aber heute schmeckte es ihm besonders gut.
    Und wie wird das erst heute Nachmittag sein, wenn ich ihm hiervon etwas gebe! Sie nahm eine Form aus dem Ofen, die sie in ihren Handelswaren gefunden hatte. Köstlicher Duft stieg aus der Brotform empor. „Während ich mich um ein paar Sachen kümmere, Ma, kannst du meine Haarbürste haben. Ich stecke dir dann die Haare hoch, wenn du sie schön durchgekämmt hast.“
    „ Das dauert doch viel zu lange.“
    Maggie legte die Haarbürste in Mas Schoß und sagte mit fester Stimme: „Ich tue alles für dich, was du brauchst, aber ich will nicht, dass du dich hilfloser machst, als du bist. Eine Familie muss zusammenhalten und jedes Familienmitglied muss mit anpacken und sein Bestes geben. Die eine Hälfte deines Körpers gehorcht dir noch nicht wieder, aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass du nicht alles tust, was du mit deiner gesunden Körperhälfte kannst. Todd braucht mich heute draußen auf den Feldern. Ich will ihm gerne helfen, deshalb verlasse ich

Weitere Kostenlose Bücher