Rose der Prärie
mich darauf, dass du deinen Teil beiträgst. Die Valmer-Farm muss die verlorene Zeit wieder aufholen.“
Billig und nahrhaft – damit waren Bohnen genau die richtige Wahl fürs Abendessen. Nachdem Maggie ihren ersten Handel schon hinter sich hatte, würde sie es nicht überraschen, wenn sie auch heute wieder Besuch bekämen, weil es sich herumgesprochen hatte, dass eine Händlerin nach Gooding gekommen war. Wenn niemand mit ihnen essen würde, hätten sie für morgen noch Essen übrig. Die Bohnen lagen eingeweicht im Wasser, und der Brotteig ging bereits auf. Zufrieden drehte sich Maggie zu Ma um. „Morgen mache ich einen Plätzchenteig für dich, den kannst du dann ausrollen und mit einer Tasse ausstechen. Du wirst sehen, wie stolz Todd dann auf dich sein wird!“
Ma antwortete nicht, aber sie fuhr sich mit den Fingern ihrer rechten Hand durch ihren geflochtenen Zopf, um ihn aufzumachen. Ein halbherziger Versuch, sich ihre Haare zu kämmen folgte.
„ Wir können Dr. Bestman-Van der Vort fragen –“
„ Diese Frau hat sich offenbar geschämt, den Namen ihres Mannes anzunehmen. Welche Frau hält so an ihrer Vergangenheit fest? Sie ist ein schlechtes Beispiel für andere. Der Mann sollte das Oberhaupt der Familie sein!“
„ Die Art, wie sie ihren Mann anschaut und über ihn spricht, zeigt deutlich, dass sie sehr stolz ist, seine Frau zu sein.“ Warum suchte Ma immer nach der schlechten Seite in allen Dingen und verurteilte alles und jeden? Um das Thema zu wechseln, sagte Maggie: „Todd ist ein feiner Mann. Ein frommer Mann. Ich fühle mich sehr gesegnet, dass er das Oberhaupt unserer Familie ist.“
„ Es ist gut, dass du das denkst“, ertönte Todds Stimme laut vor dem Fenster.
Maggie schrie erschrocken auf und wirbelte herum.
Er winkte sie zu sich. „Komm. Wir haben viel zu tun.“
Schnell flocht Maggie Mas Haare und rief ihm zu: „Ich bin in ein paar Minuten in der Scheune.“ Ein halbes Dutzend Nadeln steckten bald wieder an ihrem angestammten Platz und Mas Haare sahen adrett aus wie immer. „Ich setze dich heute an den Tisch. Mit einem Glas Wasser, der Glocke und der Bibel, die ich schon bereitgelegt habe. Dann kannst du Gottes Wort lesen und mich jederzeit rufen, wenn du mich brauchst.“ Sie legte eine eingefädelte Nadel in Mas Hand und legte das in einen Stickrahmen gespannte Leinentuch bereit.
„Bring mich zurück ins Bett.“
„ Nein. Wenn Mr Walker heute noch einmal kommt, würdest du dich schämen, wenn er dich tatenlos im Bett liegen sieht.“ Ohne ein weiteres Wort schob Maggie Ma an den Tisch und rannte dann in die Scheune zu ihrem Mann.
Adam und Eva zogen den Pflug immer hin und her und pflügten den Teil, der für den Gemüsegarten vorgesehen war. Da der Boden fest und schwer war, brauchten die beiden großen Pferde ihre ganze Kraft, um diese Aufgabe zu bewältigen. Maggie saß auf Adam und wiederholte die Befehle, die Todd ihr von hinter dem Pflug her zurief. Beide Pflugscharen fraßen sich in den Boden und kämpften mit den jahrhundertealten, hartnäckigen Graswurzeln, die den Boden kreuz und quer durchzogen. Reihe um Reihe pflügten die Pferde mit ihrer riesigen Kraft. „Weiter“, rief sie und die Belgier gehorchten und scherten ein Stück zur Seite aus. Noch fünf Meter ... noch drei ... zwei ... „Halt!“
Nachdem er den Pflug gedreht hatte, grinste Todd zufrieden. Die gepflügte, dunkle, nährstoffreiche Erde versprach eine gute Ernte. „Hinter den Belgiern rutscht der Pflug durch die Erde wie ein Löffel durch einen Eintopf. Bei meinen anderen Feldern haben meine und Johns Pferde einen ganzen Tag gebraucht, um so viel zu schaffen wie wir jetzt in dieser kurzen Zeit.“
„ Wenn wir so weitermachen, schaffen wir viele Hektar in wenig Zeit.“ Als sie von Adam stieg, blickte Maggie zurück auf das Feld. „Schon bald wird sich unser Tisch unter unserem guten Essen biegen. Es ist noch ziemlich frostig morgens. Ich denke, wir sollten mit dem Pflanzen noch etwas warten, es sei denn, du bist anderer Meinung. Ich würde gerne Mais, Kohl, Kartoffeln, Zwiebeln und einige Wassermelonen pflanzen.“
„ Für die Wassermelonen ist es schon zu spät. Wegen der Dürre ist das mit dem Garten und den Pflanzen hier ganz anders.“
„ Wie viel regnet es denn normalerweise?“
Todd seufzte schwer. „Es gibt hier kein normales Wetter. Es gibt einen Durchschnittswert, aber der ist jedes Jahr anders. Letztes Jahr war bisher das trockenste Jahr – mit nur zweihundertfünfzig
Weitere Kostenlose Bücher