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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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hat er auch. «
    Ihre Mutter legte einen Arm um Abbys Ellbogen. » Wir genießen unseren Ruhestand in vollen Zügen. «
    » Das merkt man euch an. «
    » Ich wünschte nur, du würdest uns öfter besuchen « , seufzte ihre Mutter.
    Abby überging die wohlbekannte Klage, die zu Lindas Standardrepertoire gehörte.
    » Und es tut euch nicht leid, dass ihr Washington verlassen habt? « , lenkte sie von diesem ihr unangenehmen Thema ab.
    » Ob es uns leidtut? Nein, das war eine der besten Entscheidungen, die wir je getroffen haben. «
    » Aber all eure Freunde sind hier. «
    » Wir haben neue gefunden. Himmel, dein Vater und ich sind gesellschaftlich so eingebunden, dass wir kaum einmal einen ruhigen Abend zu Hause verbringen. Dad denkt ernsthaft daran, dem Country Club beizutreten. «
    » Ehrlich? « Es fiel Abby schwer, das zu glauben. Ihr Vater war Werftarbeiter gewesen. Golf, Gesellschaftsleben, Anzüge, Shopping, das passte einfach nicht zu ihm.
    » Und da ist noch etwas. «
    » Eine weitere Überraschung? « Abby grinste.
    Linda nickte eifrig. » Dein Vater möchte, dass ich ebenfalls mit Golf anfange. «
    » Und wirst du? «
    » Ach, ich weiß nicht, ob mir das liegt und ob ich Spaß daran hätte. «
    » Du könntest es zumindest versuchen, Mom. «
    Linda Kincaids Vorlieben lagen nicht gerade beim Sport. Sie nähte gern, kochte ausgezeichnet und war Mitglied in einem Buchclub. In Cedar Cove hatte sie lediglich halbherzig bei einer Aerobicgruppe mitgemacht.
    » Glaubst du wirklich, ich könnte es lernen, Golf zu spielen? «
    » Das weißt du erst, wenn du es ausprobierst. «
    Ihre Mutter dachte über Abbys Rat nach und nickte bedächtig. » Du hast recht. Ich sollte Unterricht nehmen. Dein Vater ist sogar bereit, mir eigene Schläger zu kaufen. «
    Abby lächelte ihre Mutter an. Sowohl sie als auch ihr Vater schienen in Arizona wirklich glücklich zu sein. Obwohl sie ursprünglich aus Cedar Cove nur weggezogen waren, um Tuscheleien zu entgehen, hatte sich die Entscheidung letztendlich als positiver Schritt erwiesen.
    » Lieber Gott, ich habe so viel vom Golfen erzählt, dass ich darüber das Beste vergessen habe. «
    » Raus damit « , neckte Abby sie.
    » Ich habe deinen Vater begleitet, um ihm beim Aussuchen eines neuen Anzugs zu helfen, und … « Sie brach ab, vergewisserte sich, dass Tom sich nicht in Hörweite befand, und als sie weitersprach, sank ihre Stimme zu einem Flüstern herab. » Er hat gleich zwei Anzüge gekauft. «
    » Zwei? « Solange Abby denken konnte, hatte ihr Vater kein Kaufhaus betreten.
    Ihre Mutter schlug erneut eine Hand vor den Mund, als müsse sie ein Lachen unterdrücken. » Und ein Sportsakko. «
    Jetzt war es an Abby zu lachen. » Oh Mom, das ist nicht dein Ernst, oder? «
    » Hoppla, ich bin dran. « Ihre Mutter schoss aus der Bankreihe, und Abby sah, dass sie auf den Priester zueilte. » Ich bin die Mutter des Bräutigams. «
    Interessiert verfolgte Abby das Geschehen, denn die Probe trat in ein entscheidendes Stadium. Vorn am Altar wartete bereits Roger, während Victoria am Arm ihres Vaters den Gang hinunterschritt. Abby sah, dass Vater und Tochter lachten und Späße machten.
    Zweimal war Abby nach Ende der Highschool gebeten worden, bei Freundinnen als Brautjungfer zu fungieren. Sie hatte abgelehnt, weil Angela tot war und sie es damals nicht ertragen hätte, sich zu amüsieren. Hinzu kam, dass sie Cedar Cove mied, nachdem die Eltern weggezogen waren. Sie hatte großzügige Hochzeitsgeschenke geschickt und es dabei belassen. Geburtsanzeigen, die irgendwann folgten, blieben ebenso unbeantwortet wie Grüße zu Weihnachten oder zum Geburtstag. Abby wollte mit ihrer Vergangenheit abschließen und sich auf die Zukunft konzentrieren. Auf ein Leben ohne Schuldgefühle, Verdächtigungen und Mitleid.
    Sie gewöhnte sich in Florida ein, wo niemand von Angela und dem Unfall wusste. Doch das unbeschwerte Mädchen, das sich während der Weihnachtsferien einen Abend lang mit seiner besten Freundin amüsieren wollte, war mit Angela gestorben. Sekunden auf einer vereisten Straße, als sie die Kontrolle über das Auto verlor, hatten ihr Leben für immer verändert.
    Schlagartig verwandelte Abby sich in eine zurückhaltende, viel zu ernste junge Frau, die ihre Gefühle und Ängste sorgsam vor anderen verbarg. Glück war ihr fremd geworden. Sie verbot sich jede Freude, weil ihr das falsch vorgekommen wäre. Als Unrecht der toten Freundin gegenüber. Wie konnte sie fröhlich sein und lachen, wo

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