Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
Vom Netzwerk:
Spielen? « , fragte er, als ich ihm das Bier anreichte, das er sich bestellt hatte.
    » Schön wär’s, aber nein « , erwiderte ich. » Ich schaue mir die meisten im Fernsehen an. «
    » Ich mir auch. «
    Fußball bildete sofort ein Band zwischen uns. Während des gesamten Spiels unterhielten wir uns, feuerten die Mannschaft an oder stöhnten frustriert. Das Paar, mit dem ich eigentlich gekommen war, vergnügte sich anderweitig – ohne Paul wäre ich mir wie das fünfte Rad am Wagen vorgekommen.
    Die Seahawks gewannen das Spiel. Als ich mich von meiner Begleitung verabschiedete und mich zum Gehen anschickte, hielt Paul mich zurück.
    » Hätten Sie Lust, ein Bier mit mir zu trinken? « , fragte er.
    Ich zögerte. Zum einen hatte ich eine Reihe von Enttäuschungen hinter mir und verspürte keine Lust auf eine weitere, zum anderen wusste ich, dass Paul beim Militär und lediglich für kurze Zeit in der Gegend war. Warum sich auf etwas einlassen, das sich sogleich als Sackgasse erweisen würde, dachte ich.
    Trotzdem nahm ich seine Einladung an und verlor mein Herz an ihn.
    An diesem Abend unterhielten wir uns stundenlang. Geschlagene drei Stunden. Wir fühlten uns von Anfang an stark zueinander hingezogen, waren ungefähr gleichaltrig, und keiner von uns hatte je geheiratet. Bei Paul war hauptsächlich sein unstetes Leben beim Militär schuld und bei mir meine mangelnde Fähigkeit, mich zu verlieben.
    Später begriff ich, dass ich nur auf ihn gewartet hatte.
    Denn tief in meinem Inneren muss ich gewusst haben, dass mir der Mann, den ich für den Rest meines Lebens lieben konnte, noch begegnen würde. Bloß hatte ich den Glauben daran beinahe schon verloren.
    Im Halbschlaf fiel mir Marks Frage ein, wer denn bitte Paul sei. Wie kam er darauf? Ich war mir sicher, meinen Mann in Cedar Cove nie erwähnt zu haben, weshalb mich Marks Äußerung bis ins Innerste erschütterte. Und jetzt war Paul zu mir gekommen. Als habe er mir etwas mitzuteilen, als wolle er meine offenen Fragen beantworten.
    Ich meinte seine Stimme zu hören.
    Ich habe Mark zu dir geschickt. Spencer ist kein Freund. Er wurde unehrenhaft entlassen, bevor wir nach Afghanistan versetzt wurden. Ich hätte es dir sagen sollen, aber ich dachte, keiner von uns würde ihn je wiedersehen.
    So war das also. Spencer war überhaupt nicht in Afghanistan gewesen. Er hatte gelogen, um mich zu übertölpeln. Und Paul hatte Mark geschickt, damit er mich beschützte? Konnte Mark deswegen nicht erklären, was ihn bewog, zu mir zu kommen? Wie er sagte, war er nicht gerade glücklich über diese innere Stimme gewesen, der er sich andererseits nicht zu widersetzen vermochte.
    Ich wollte Paul fragen, warum ausgerechnet Mark. Andere hätten sich genauso, wenn nicht gar mehr angeboten. Corrie McAfee zum Beispiel, die mit einem ehemaligen Polizisten verheiratet war, der sich jetzt als Spürnase betätigte.
    Aber ich erfuhr nichts mehr, denn nach ein paar Sekunden war Paul bereits wieder verschwunden. Ich wollte weinen, ihn anflehen zurückzukommen, wusste jedoch instinktiv, dass es nichts nützen würde.
    Es musste mir reichen, dass er da gewesen war.
    Ich strickte noch eine Stunde lang, und während meine Finger an dem zehnreihigen Muster arbeiteten, fragte ich mich, warum Paul erst jetzt zu mir kam. Und nicht damals, als der Schmerz ganz frisch und alles verzehrend war. Warum hatte er gewartet, bis ich nach Cedar Cove übersiedelte?
    Vielleicht war er schon früher bei mir gewesen, ohne dass ich es in meiner Verzweiflung bemerkte. Oder es lag an der Pension, diesem besonderen Ort, dem Hafen für meine gemarterte Seele, dass wir endlich Verbindung aufnehmen konnten.
    Es war immer noch relativ früh, als ich mein Strickzeug beiseitelegte. Ich ließ mir ein heißes Bad ein, streckte mich im Wasser aus und genoss den Lavendelduft meines Schaumbads und meiner Lieblingsseife. Als ich ins Bett kroch, fühlte sich die Wäsche kühl auf meiner Haut an.
    Um besser schlafen zu können, griff ich nach dem Buch, das auf meinem Nachttisch lag. Ich hatte mir vorgenommen, endlich von den Schlafmitteln loszukommen, ohne die ich im letzten Jahr kaum Ruhe fand.
    Ich konnte zwar in der Regel rasch einschlafen, schreckte aber nach kurzer Zeit hellwach hoch und schlief für den Rest der Nacht nur noch sporadisch. Nach einem Monat stand ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Jeden Morgen erhob ich mich mit brennenden Augen, fühlte mich schlapp und elend.
    Seit ich in Cedar Cove lebte und Paul mir im

Weitere Kostenlose Bücher